2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das Delegieren hat nichts gebracht: Nach der Niederlage in Herxheim hilft Bert Balte und Ingelheim nur noch ein Wunder.	Archivfoto: Luge
Das Delegieren hat nichts gebracht: Nach der Niederlage in Herxheim hilft Bert Balte und Ingelheim nur noch ein Wunder. Archivfoto: Luge

Ein enorm bitterer Rückschlag

Nach 0:3-Pleite bei Viktoria Herxheim wird Abstieg für Spvgg. Ingelheim immer konkreter

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HERXHEIM. Im Nachhinein hätte sich die Spvgg. Ingelheim die Osterpause wohl am liebsten komplett erspart. In den Wochen vor den Feiertagen lief es beim Fußball-Landesligisten richtig rund. Die Rotweinstädter punkteten kontinuierlich, waren sehr stabil und schienen auf einem guten Weg, doch noch auf den letzten Drücker den nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt einzutüten. Doch der erste Auftritt nach Ostern geriet für Ingelheim zu einem möglicherweise vorentscheidenden Rückschlag: Bei Viktoria Herxheim kassierte die Spvgg. eine bittere 0:3 (0:1)-Pleite und hat vier Spieltage vor Schluss nur noch minimale Chancen, die Rettung zu packen.

Während die Ingelheimer unterlagen, gewannen mit dem BSC Oppau (3:2 in Geinsheim) und dem SVW Mainz (4:2 bei Wormatia Worms II) gleich zwei direkte Konkurrenten ihre Spiele im Abstiegskampf. Die Spvgg. bleibt auf dem vorletzten Tabellenplatz kleben, hat sechs Punkte Rückstand auf den rettenden zwölften Platz. Hinzu kommt das hammerharte Restprogramm mit Spielen gegen Primus RWO Alzey (28. April), die beiden Aufstiegskandidaten VfR Grünstadt (7. Mai) und Wormatia Worms II (12. Mai) sowie die ebenfalls abstiegsgefährdete TSG Bretzenheim 46 (21. Mai).

„Jetzt wird es ganz, ganz eng für uns. Wir müssen sehen, dass wir gegen die Top-Teams etwas holen“, ist sich Ingelheims Coach Bert Balte der fast schon aussichtslosen Lage bewusst. In Herxheim hatte er sich insgeheim einen Auswärtssieg erhofft und darauf gesetzt, dass seine Mannschaft an die starken Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen kann. Doch das war vor allem in der ersten Hälfte nicht der Fall. „Wir waren die erste halbe Stunde nicht im Spiel, was die Zweikämpfe angeht. Wir waren zu schläfrig, zu phlegmatisch und haben nicht richtig dagegen gehalten“, kritisierte Balte den Auftritt seiner Elf, die per Freistoßtor von Christian Slatnek früh in Rückstand geriet (17. Minute).

Nach der Pause war Ingelheim dann zwar deutlich präsenter, vergab durch Tim Schweikardt aber gleich zwei Riesenchancen (59./67.). Zudem traf Lukas Pieper mit einem Freistoß nur den Pfosten (65.). Auf der Gegenseite hatte Christian Dumitru Cenusa die Herxheimer bereits kurz nach Wiederanpfiff 2:0 in Front gebracht (48.). „Wir waren bei den Gegentoren einfach zu weit weg und zu nachlässig“, kritisierte Balte. Zu allem Überfluss war die Spvgg. in der Schlussphase nur noch mit neun Mann auf dem Platz. Sowohl Marius Haber (75.) als auch Kapitän Julius Haas (82.) sahen die Gelb-Rote-Karte. Damit brach die komplette Innenverteidigung weg. Der 3:0-Endstand für die Viktoria durch Raphael Hahn fiel kurz vor Schluss (86.) und fiel nicht mehr besonders ins Gewicht.

„Das Ergebnis ist brutal“, haderte Bert Balte. Zwar hätten seine Jungs durchaus Moral bewiesen und für ihre zweiten 45 Minuten Komplimente bekommen – „aber das nutzt uns halt nichts“, hielt Balte fest. Der Abstieg in die Bezirksliga wird nun immer wahrscheinlicher. „Wir planen eh schon seit Wochen zweigleisig. Es sieht ganz gut aus, dass die Mannschaft im Großen und Ganzen zusammenbleibt“, sagt Balte. Komplett aufgegeben hat er den Glauben an die Rettung aber noch nicht. „Das kommt auch nicht infrage. Die Hoffnung ist weiterhin da“.

Spvgg. Ingelheim: Maurer – Becker (81. Strebel), Haas, Haber, Brendle – Kaden (71. Hofmann), Pieper – Schweikardt, Blume (46. Kamikawa), Lieber – Simon.



Aufrufe: 023.4.2017, 19:43 Uhr
Andreas RiechertAutor