2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Ramin Bayat von der Spvgg. Ingelheim II (links) bleibt am Armsheimer Jens Thiel hängen. Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Ramin Bayat von der Spvgg. Ingelheim II (links) bleibt am Armsheimer Jens Thiel hängen. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Die langen Bälle abgefangen

Spvgg. Ingelheim II besiegt Armsheim im ersten Aufstiegsspiel

ARMSHEIM. Die Spvgg. Ingelheim II hat das erste Aufstiegsspiel zur Bezirksliga Rheinhessen gewonnen. 3:1 siegte der Vizemeister der A-Klasse Mainz-Bingen auf dem Kunstrasen des TSV Armsheim, der in der A-Klasse Alzey-Worms die Saison als Zweiter beendet hat. Nun reicht den Ingelheimern im Rückspiel am Sonntag um 16 Uhr ein Remis, um dem FSV Saulheim und dem TSV Schornsheim in die höchste Spielklasse Rheinhessens zu folgen.

Vor rund 500 Zuschauern, darunter zahlreiche Schlachtenbummler aus Ingelheim, war die Spielvereinigung die leidenschaftlichere Mannschaft, weshalb ihr niemand den Sieg neidete. Jochen Renz (10.), Frederic Samtleben (40.) und Tim Schweikardt (62.) machten mit ihren Toren die Ingelheimer Fans glücklich. Auf der anderen Seite traf Alexander Zwirner (22.) zum zwischenzeitlichen 1:1.

Matthias Jordan nahm nach dem Match die Gratulation von Spvgg.-Vorsitzendem Wolfgang Bärnwick entgegen. Der Trainer dankte, sagte aber auch: „Das war erst die halbe Miete.“ Später ergänzte er: „Ich werde die Mannschaft fürs Rückspiel heiß machen“, um erst gar nicht das Risiko eines dritten Entscheidungsspiels einzugehen. Dazu käme es, wenn die Armsheimer die Begegnung am Blumengarten gewinnen würden.

Obgleich vielerorts anerkannt wurde, dass die Ingelheimer die technisch beschlagenere Mannschaft sind, hatten die Armsheimer durchaus Phasen, aus denen sie Kraft und Selbstvertrauen fürs Rückspiel tanken können.

Insbesondere nach dem 1:0 von Renz fanden die Gastgeber besser ins Spiel. Ihr Ausgleich war kein Zufall. Uli Fügen, zu Landesliga-Zeiten des TSV Gau-Odernheim Trainer am Petersberg und in Armsheim unter den Zuschauern, meinte sogar, dass der TSV am Drücker hätte bleiben können, wenn es kurz vor der Pause keine fünfminütige Unterbrechung gegeben hätte. Ursächlich dafür war eine Schlägerei im Besucherbereich, die von zwei Ingelheimern provoziert worden ist. Die Spvgg. fand nach diesem unerfreulichen Intermezzo schneller zu ihrem Rhythmus und legte durch Samtleben das 2:1 vor. „Ein Treffer, der nie hätte fallen dürfen“, haderte TSV-Coach Christian Stelzel, der seiner Mannschaft wegen der Niederlage keine Vorwürfe machte: „Taktisch war der Gegner klar besser. Wir haben aber mit Herzblut alles dagegengeworfen“.

Nicht einmal nach Schweikardts 1:3 gab sich der TSV Armsheim auf. Stelzel: „Interessiert hätte mich, wenn Zwirner tatsächlich das 2:3 macht. Die Chance dazu hatte er ja“. Solche Aspekte schüren bei den TSVlern Hoffnungen für die zweite Begegnung: „Noch ist alles drin. Wir müssen uns allerdings steigern“, orakelt der TSV-Trainer.

TSV-Kapitän Eduard Panhof und Jens Thiel, zwei Schlüsselspieler in Reihen des TSV, munterten ihre Gefährten rasch wieder auf: „Nix passiert“, rief Panhof ihnen zu. Sachlich betrachtet war die Aussage zwar falsch, aber es war allen klar, was er damit sagen wollte: Hakt die Niederlage ab, am Sonntag tun wir so, als würden wir bei Null beginnen.

Unterdessen räumten die Ingelheimer das Feld. Sie hatten sich die Aufgabe in Armsheim schwieriger vorgestellt, weil der Gegner „andeutete, dass uns hier die Hölle erwartet. So schlimm war es aber nicht“, reflektierte Spvgg.-Coach Jordan zufrieden. Die akribische Vorbereitung, unter anderem hatten die Ingelheimer den Gegner beobachtet, zahlte sich aus: „Wir wussten, dass Armsheim vorrangig mit langen Bällen operiert. Darauf hatten wir uns eingestellt. Und wir hatten Erfolg damit.“

Aufrufe: 029.5.2014, 00:58 Uhr
Claus RosenbergAutor