2024-04-22T13:47:39.148Z

Allgemeines
– Foto: Paul Hofer

Richters Anfälle, Geheimsprache Pfeifen und eine "Abnehm-Zunehm-Queen"

Meine Top-11: Hankofens Vizekapitän Daniel Hofer stellt sein persönliches Dreamteam zusammen +++ "Tobias Richters Anfälle im gegnerischen Strafraum sehen immer verdammt echt aus und so holt er uns jede Saison ziemlich viele Elfmeter raus"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: der aus dem FC Gottfrieding hervorgegangene Daniel Hofer (28), der mittlerweile über 200 Bayernligaspiele für die SpVgg Landshut und die SpVgg Hankofen bestritten hat.



Tor:
Mathias Loibl (SpVgg Hankofen-Hailing): "Hat für sein Alter schon ziemlich viel höherklassige Erfahrung. Seine Reflexe auf der Linie sind einfach nur Wahnsinn. Doch im Torwarttraining bei Markus Mitterreiter lässt er ab und zu die anstrengenden Übungen aus." (schmunzelt)

Abwehr:
Tobias Rewitzer (SpVgg Landshut): "'Mr. Spiele Landshut'. Seine Torbilanz ist irre. Wenn er in die Lüfte steigt, weißt du, er gewinnt das Duell. Sein Zweikampfverhalten ist erste Sahne und das immer noch trotz seines mittlerweile hohen Alters. (lacht) Einfach ein kompletter Verteidiger und einer der besten, mit denen ich zusammenspielen durfte."

Matthias Lazar (SpVgg Hankofen-Hailing): "Unsere 'Abnehm-Zunehm-Queen'. Bei 'Lazer' kann es schon mal vorkommen, dass er nach der Winterpause das ein oder andere Kilo mehr hat. (schmunzelt) Ist aber trotzdem eine Maschine und unser Fels in der Brandung. Sein Stellungsspiel und Zweikampf sind phänomenal. Wir verstehen uns privat auch sehr gut und Samstag Abend nach dem Spiel geht schon mal das eine oder andere Bierchen."

Daniel Rabanter (SpVgg Hankofen-Hailing): "Mein Lieblingsverteidiger auf der rechten Seite, mit ihm verstehe ich mich blind. So stellt man sich einen Rechtsverteidiger vor: defensiv aggressiv und unfassbar schwer an ihm vorbei zu kommen, offensiv auch immer gefährlich, weil er viele Läufe macht - natürlich nur wenn er noch Luft hat. Wenn nicht, dann krächzt er mit letzter Kraft: "Hofi für mich bitte". (lacht) Was man aber auch noch erwähnen muss: Rabi hat auch nur einen Teilzeitjob in Hankofen. Könnte man zumindest meinen, denn seine Urlaubsaktivitäten sind meist um einiges mehr wie bei anderen."

Daniel Hofer lässt sich von seinen Hankofener Kameraden für einen seiner Treffer feiern.
Daniel Hofer lässt sich von seinen Hankofener Kameraden für einen seiner Treffer feiern. – Foto: Paul Hofer



Mittelfeld:
Tobias Beck (SpVgg Hankofen-Hailing): "Ein Musterschüler könnte man sagen. Becki arbeitet immer unglaublich hart, ist sehr ehrgeizig und immer da wenn man ihn braucht. Lenkt unser Spiel auf der Sechs. Seine Zweikampfbilanz ist immer hervorragend und er leitet damit oft unsere Konter ein. Eine Bereicherung in jeder Mannschaft. Doch bei den Mannschaftsabenden könnte er noch ein bisschen mehr trainieren, da macht er meistens am ehesten schlapp." (lacht)

Vitali Kolesnichenko (TSV Landshut-Auloh): "Einfach nur ein geiler Kicker. Vitali war mein Mentor damals in Gottfrieding. Mit ihm ist unser Spiel damals gestanden oder auch gefallen. Seine Übersicht und seine Diagonalbälle, sowas habe ich selten gesehen. Vitali hat mir sehr sehr viel gelernt und das beherzige ich bis heute noch und danke ihm dafür. Bei Freistößen rund um den Strafraum wurde lautstark von draußen immer gerufen: "BUM BUM Energy" - dann hat Vitali immer gelacht und den Freistoß meistens eiskalt versenkt. An die Zeiten damals in Gottfrieding erinnere mich gerne zurück."

Bei seinem Heimatverein FC Gottfrieding erlebte Hofer viele schöne Jahre.
Bei seinem Heimatverein FC Gottfrieding erlebte Hofer viele schöne Jahre. – Foto: Paul Hofer




Christian Oehl (SpVgg Landshut): "Alle nannten ihn "Cheese". Ein begnadeter Techniker, unfassbar flink am Ball und ein Schlitzohr im Strafraum. Er und Ernst Krumpholz auf einer Seite verstanden sich fast stumm, nur pfeifen war ihre Geheimsprache. Ich glaube aber, dass sie selber nicht wussten, wann und wie das funktionierte, aber es funktionierte eben. Bei den nächtlichen Unternehmungen in Landshut war 'Cheese' meistens vorne dabei und wenn er gesagt hat, es wird jetzt ausgetrunken, dann musste man immer mitziehen. Sonst gab's Ärger."

Christian Gebhardt (SpVgg Landshut): "Chris war eine absolute Laufmaschine, was der runter geradelt ist, war irre. Gab mir viele Tipps, als ich damals nach Landshut gekommen bin, was ich alles noch verbessern konnte. Ein kompletter Allrounder, egal ob Innenverteidiger, Rechtsverteidiger, Außenbahn, Sechser oder Zehner - wo er war, spielte er immer eine starke Partie. Vorne torgefährlich und hinten räumte er halt dann alles ab, wenn es sein musste. Nebenbei gesagt war sein zweites Zuhause (und das seines Zwillingsbruders Stefan) das "BC" in Pfeffenhausen. Ich denke mittlerweile, so viel Geld wie sie da schon reingetragen haben, dürften sie jetzt eh schon Anteile haben." (lacht)

– Foto: Paul Hofer


Sturm:
Ben Kouame (DJK Vilzing): "Ben ist ein guter Kumpel und freue mich immer ihn zu sehen. Hatten damals eine geile und erfolgreiche Zeit in Hankofen, zu der er definitiv sehr viel beigetragen hat. Pfeilschnell und technisch beschlagen vorne drin und meistens eiskalt vorm Tor. (schmunzelt) Wenn wir nicht weiter wussten, haben wir den Ball auch mal zu ihm nach vorne geschlagen und geschrien "Ben, lauf". Wünsche ihm nach seiner Kreuzbandverletzung alles Gute und hoffe, dass er wieder so zurückkommt wie zuvor."

Tobias Richter (SpVgg Hankofen-Hailing): "Tobi ist unser Kreativmann vorne drin auf der Zehn. Unfassbar geile Geistesblitze, mit denen keiner rechnet, und somit für uns Gold wert. Teilweise taucht er im Spiel auch gerne mal für ein paar Minuten ab und erholt sich, doch wenn man ihn braucht ist er immer da. Seine Anfälle im gegnerischen Strafraum sehen immer verdammt echt aus und so holt er uns jede Saison ziemlich viele Elfmeter raus, was sehr wichtig für uns ist. Seine Anfälle hat er aber auch bei den Mannschaftsabenden, wenn er zu tief ins Glas geschaut hat." (lacht)

Tobias Biermeier (TSV Seebach): "Mein Fahrkollege damals nach Landshut - Gott sei Dank, denn die Fahrten mit ihm wurden nie langweilig. Ein begnadeter Mittelstürmer, zwar nicht der Größte, aber das macht er mit seiner Technik und seiner 'waidlerischen' Power weg. Denn damals in Landshut hieß es: alles hinter Dingolfing sind Waidler." (lacht)


Drei Jahre lang kickte Hofer für die SpVgg Landshut in der Bayernliga und erzielte dabei sieben Tore.
Drei Jahre lang kickte Hofer für die SpVgg Landshut in der Bayernliga und erzielte dabei sieben Tore.



Trainer:
Christian Endler und Florian Baumgartl: "Das Duo Endler/Baumgartl war für mich damals der Sprung in den höherklassigen Fußball. Sie hatten mich damals nach Landshut geholt, wo ich definitiv eine richtig geile Zeit hatte und sehr, sehr viel von den Trainern und der Mannschaft gelernt habe. Ihre Fußballkompetenz, die Lockerheit und das Zwischenmenschliche war damals einfach klasse. Sie führten mich langsam an das Niveau heran und integrierten mich super in die Mannschaft. Dafür bin ich ihnen bis heute dankbar."

Gerry Huber und Franz Finger: "Als Gerry und Franze nach Hankofen kamen, warfen sie mehr oder weniger den Hankofener Fußball über den Haufen. Wir lernten, nicht mehr nur tief zu stehen und zu kontern, sondern selber mehr Mut zum Fußball spielen zu haben und wahnsinnig hoch zu pressen. Das ist natürlich nicht immer zum Vorteil von uns Spielern, denn wenn man gerade gefühlte 3x100 Meter-Sprints gemacht hat und von draußen kommt ein Schrei "drauf pressen", fällt es dann doch schwer, die Betonfüße zu heben und zu laufen. (lacht) Aber beide machen ihre Sache sehr gut und ich denke, dass wir uns seitdem um einiges verbessert und den Hankofener Fußball auf ein anderes Level gehoben haben."

Bei der SpVgg Hankofen hat sich Hofer mittlerweile zum Vizekapitän hochgearbeitet.
Bei der SpVgg Hankofen hat sich Hofer mittlerweile zum Vizekapitän hochgearbeitet. – Foto: Paul Hofer


Zur Person:
Daniel Hofer verbrachte seine komplette Jugendzeit beim FC Gottfrieding, bei dem er dann auch seine ersten Schritte im Seniorenbereich machte und 2011 sogar den Aufstieg in die Bezirksliga feierte. Dort empfahl er sich mit 17 Treffern für höhere Weihen und wagte dann 2012 den Sprung zur SpVgg Landshut, für die er in den kommenden drei Spielzeiten 83 Partien in der Bayernliga absolvierte (sieben Tore). 2015 wechselte der Offensivspieler dann zur SpVgg Hankofen, bei der er nach kurzer Anlaufphase schnell zum Leistungsträger wurde. Mittlerweile fungiert der 28-Jährige bei den "Dorfbuam" sogar als Vizekapitän.

Mit dem FC Gottfrieding feierte Hofer den Aufstieg in die Bezirksliga.
Mit dem FC Gottfrieding feierte Hofer den Aufstieg in die Bezirksliga. – Foto: Paul Hofer

Aufrufe: 026.8.2020, 12:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor