2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Der niederbayerische Exportschlager Maximilian Bauer (links) ist angekommen im Profigeschäft. Allein in dieser Saison hat er bereits sieben Zweitliga-Partien absolviert - und es werden sicher noch mehr...
Der niederbayerische Exportschlager Maximilian Bauer (links) ist angekommen im Profigeschäft. Allein in dieser Saison hat er bereits sieben Zweitliga-Partien absolviert - und es werden sicher noch mehr... – Foto: Sven Leifer

Maxi Bauer: Blühendes Kleeblatt aus der Donau-Region

Niederbayerische Exportschlager: Maxi Bauer - Teil 1: Das Windorfer Abwehrtalent Maxi Bauer konnte sich zuletzt bei der Spvgg Greuther Fürth einen Stammplatz erarbeiten

Der FC Windorf scheint auf einer Erfolgswelle zu schwimmen. Der Verein aus dem Passauer Raum darf sich nicht nur über den Re-Start seiner Herrenmannschaft freuen, sondern auch über die Entwicklung "seines" Abwehrtalentes Maxi Bauer. Der 20-Jährige ist drauf und dran, den Durchbruch im Profibereich zu schaffen bei der Spvgg Greuther Fürth. Im großen FuPa-Interview spricht der niederbayerische Exportschlager im ersten Teil zunächst über seine Kindheit in Windorf, über seine Jugendzeit bei der Spvgg Grün-Weiß Deggendorf und über seine ungebrochene Heimatverbundenheit.

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FuPa: Der FC Windorf greift wieder an. In der kommenden Saison schickt Dein Heimatverein wieder eine Herrenmannschaft ins Rennen. Armin Fuchs und Kollegen haben ganze Arbeit geleistet. Wie bewertest Du den Re-Start?
Maxi Bauer (20): Ich freue mich natürlich, dass dort auch wieder im Herrenbereich gespielt wird. Ich wünsche auf jeden Fall allen, dass sich das Team gut entwickelt. Ich bin sehr gespannt. Wenn der Ball wieder rollt und es zeitlich klappt, werde ich auf jeden Fall wieder mal vorbeischauen.

Was bedeutet Dir ganz allgemein der FC Windorf? Ist der einfach nur der erste Verein in Deiner Karriere - oder doch mehr?
Der Verein wird für mich immer eine ganz besondere Bedeutung haben. Dort habe ich meine ersten Spiele gemacht und meine Liebe zum Fußball entdeckt.


Die Deggendorfer Truppe und die Talent-Auslese

Welche Erinnerungen hast Du an Deine ersten Trainingseinheiten und Spiele beim FCW, wo unter anderem Dein Onkel Jürgen Mühlbauer Dein Trainer war?
Es ist schon lange her und ich war noch recht jung, aber eine Erinnerung an die E-Jugend ist bis heute frisch: Wir haben nicht das beste Spiel gemacht und mein Onkel ist mir gegenüber richtig laut geworden. Da musste ich als kleiner Junge erstmal schlucken (schmunzelt). Ich bin ihm aber dankbar für die insgesamt sehr lehrreiche Zeit.

Nächste Station auf Deinem Weg zum Profi war die Spvgg Grün-Weiß Deggendorf. In Erinnerung geblieben ist dabei vor allem die U15, die damals in der Bayernliga spielte. U.a. Bayern-Profi Christian Früchtl war damals Dein Mannschaftskollege. Wie wichtig war diese frühe höherklassige Erfahrung für Deine weitere Karriere?
Mir hat es sehr gutgetan. Mit Älteren zu trainieren und zu spielen war sicherlich sehr hilfreich in der damaligen Zeit. Man lernt sich auch durchzusetzen.


Die ersten Fußball-Erinnerungen: In jungen Jahren lief Maxi Bauer für seinen Heimatverein FC Windorf auf.
Die ersten Fußball-Erinnerungen: In jungen Jahren lief Maxi Bauer für seinen Heimatverein FC Windorf auf. – Foto: Jürgen Mühlbauer


Aus dem Kader mit vielen vielversprechenden Talenten habt nur Du und Christian Früchtl den Weg nach ganz oben geschafft. Andere vielversprechende Talente wie Felix Paßberger, Kilian Grabolle und Elias Höng blieben leider auf der Strecke. Warum? Hattet Christian und Du mehr Talent? Oder einfach nur das nötige Glück?
Es gibt einfach sehr viele, auch sehr talentierte Spieler, die das Ziel Profifußballer haben - aber vergleichsweise wenig Plätze. Dadurch ist es leider klar, dass nicht alle den Sprung schaffen können. Es gehört ganz viel dazu. Neben Talent und Willen spielen natürlich auch Gesundheit und Timing eine große Rolle. Bei mir hat glücklicherweise vieles davon zusammengepasst.

Du bist gemeinsam mit Simon Schuster ins NLZ des Kleeblatts gewechselt. Während Du dort geblieben bist, hat sich Dein Kompagnon ziemlich schnell wieder verabschiedet. Ist das Ausleseverfahren in einer derartigen Leistungsgesellschaft tatsächlich so hart? Bist Du ein - im Vergleich zu Gleichaltrigen - härterer Hund, weil Du Dich durchgesetzt hast?
Das würde ich so nicht sagen. Es ist einfach eine Mischung aus verschiedenen Komponenten, die passen müssen. Natürlich braucht man den Willen, natürlich braucht man das Talent, aber eben auch das nötige Quäntchen Glück.

Bereits mit 14 hast Du das Elternhaus verlassen. Hand aufs Herz: Hattest Du oft Heimweh? Hast Du Dich oft danach gesehnt, ein Leben wie Gleichaltige führen zu können?
Ab und zu haben mir meine Eltern natürlich gefehlt, keine Frage. Aber insgesamt habe ich mich sehr wohlgefühlt. Wir wurden super betreut, auch die Schule war immer wichtig und ich habe in dem Sinne eine super Rundum-Betreuung gehabt. Und vor allem habe ich meinen großen Traum hier leben und in gewissem Maße auch erfüllen können: Fußballprofi werden.

Oft ist die Rede davon, dass in den Nachwuchsleistungszentrum die Talente zu Gleichförmigkeit erzogen werden? Stimmt das? Blieb das inviduell-kreative bei Dir beispielsweise auf der Strecke?
Ich glaube, das ist auch sehr stark vom Trainer und der jeweiligen Vereinsphilosophie abhängig. Ich kann nur von mir persönlich sprechen und ich habe nicht das Gefühl, dass ich in irgendeine Schablone gedrückt wurde oder die Kreativität zu kurz kam.


Eine Windorfer Abordnung besuchte Bauer (mit Bilderrahmen in der Mitte) Ende 2019 in Fürth. Kurze Zeit später leitete der 20-Jährige als Gegengeschenk eine Trainingseinheit der FCW-Jugend.
Eine Windorfer Abordnung besuchte Bauer (mit Bilderrahmen in der Mitte) Ende 2019 in Fürth. Kurze Zeit später leitete der 20-Jährige als Gegengeschenk eine Trainingseinheit der FCW-Jugend. – Foto: FC Windorf


Obwohl Du inzwischen längere Zeit fern der Heimat bist, scheint es Dir wichtig zu sein, Kontaktpersonen aus dem Passauer Raum zu haben. Dein Opa Walter Mühlbauer reist Dir oft nach zu Spielen und Dein Onkel Jürgen Mühlbauer ist ein väterlicher Ratgeber. Wie wichtig sind Dir diese beiden Personen und welche Rolle nehmen Sie jeweils ein?
Ich bin ein Familienmensch und natürlich sind beiden mir sehr wichtig - und auch ihre Meinung. Es ist jetzt aber auch nicht so, dass wir im Anschluss an die Spiele in die Analyse gehen. Ich freue mich immer, wenn wir uns sehen und es ist natürlich super schön, wenn der Opa bei den Spielen mit dabei ist.

Wie wichtig ist Dir generell ein stetiger Kontakt in Richtung Windorf? Noch heute ist Deine Trainingseinheit für die Jugend des FCW in Folge deren Besuch bei Dir in Fürth in bester Erinnerung.
Das war eine schöne Aktion, den Besuch beim FCW habe ich natürlich noch super positiv in Erinnerung. Es ist einfach schön, wenn man den fußballbegeisterten Jungs und Mädchen in Windorf so eine Freude bereiten kann.

Im zweiten Teil spricht Exportschlager Maxi Bauer über den steinigen Weg ins Profigeschäft, über seinen jüngst eroberten Stammplatz in der Zweitliga-Truppe der Fürther und ganz allgemein über seine Zukunftsperspektive.

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Aufrufe: 012.5.2020, 13:30 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor