Drama pur: Deggendorfer U17 schafft Bayernliga-Aufstieg

Mit einem sehr ausgeglichenen Kader und vielen motivierten, sowie talentierten jungen Fußballern ging der Jahrgang 2001 für die U17 der SpVgg GW Deggendorf in die Landesliga-Saison. Bereits im Vorjahr zeigte sich, welches Potenzial in der Mannschaft steckt, als derselbe Jahrgang um Trainer Christian Weigl die Meisterschaft in der Bezirksoberliga Niederbayern holte. Bei den Testspielen gegen den Profinachwuchs vom FC Bayern München, Red Bull Salzburg, Viktoria Pilsen, SpVgg Greuther Fürth oder auch den 1. FC Nürnberg konnte man stets unter Beweis stellen, mit den großen Mannschaften mithalten zu können. Aufgrund toller körperlicher Entwicklungen und unbedingtem Siegeswillen hielt die Erfolgsserie bis zum Winter an und man konnte sogar die Herbstmeisterschaft feiern. Mit dem Schwung aus der Vorrunde wollte man schließlich auch in die Rückrunde starten, jedoch gingen die ersten Spiele prompt verloren. "Das Quäntchen Glück, das wir in der Vorrunde oft hatten, hat uns in den ersten Spielen 2018 gefehlt", berichtet Trainer Christian Weigl, der vom Endspurt seiner Mannschaft sichtlich überwältigt war. "Auch, wenn wir oft die spielbestimmende Mannschaft waren, blieb uns der Torerfolg in dieser Phase der Saison oft verwehrt und zum Schluss haben wir noch eine dumme Kiste bekommen. Obwohl wir so den ersten Platz bald verloren hatten, kamen die Spieler trotzdem 3-4 mal pro Woche zum Training, weil sie im kommenden Spiel wieder gewinnen wollten". Als man hoffte, die Negativserie mit dem 2:0-Erfolg gegen Illertissen bezwungen zu haben, kamen jedoch weitere Dämpfer, als man gegen Mannschaften wie Deisenhofen und Burghausen zuhause nicht gewinnen konnte. Schnell holten die Mannschaften aus dem Mittelfeld auf und man reihte sich auf dem vierten Tabellenplatz ein. Woche für Woche dann das selbe Bild: der drittplatzierte FC Deisenhofen konnte keines seiner letzten Spiele gewinnen, jedoch war es den Deggendorfern auch nicht möglich, die notwendigen Punkte einzufahren, sodass man Deisenhofen bis zuletzt nicht überholen konnte. "Es war wichtig, weiter an uns zu glauben. Irgendwann wird der Groschen schon fallen", war sich Trainer Weigl sicher.

Aufgrund der spielfreien Ferienzeit an Pfingsten war es den Deggendorfern nochmal möglich, ein Testspiel am Campus des FC Bayern München abzuhalten. "Zu so einem Spiel will jeder Spieler topfit und hochmotiviert hinfahren". Resultat: Eine knappe 0:1-Niederlage, bei der man durch bessere Chancenauswertung jederzeit hätte gewinnen können. So ging man gestärkt und mit viel Vorfreude sowie Selbstvertrauen in die letzten beiden Partien. Vom Tabellenbild her eine klare Angelegenheit, musste man beim SE Freising am vorletzten Spieltag jedoch einen erneuten Dämpfer einstecken und eine bittere, aber zugleich verdiente 1:4-Niederlage gegen den späteren Absteiger hinnehmen. Mit getrübter Stimmung und etwas Resignation ging man in die letzte Trainingswoche. Man hatte über die ganze Saison hinweg alles gegeben, vollen Einsatz gezeigt und dennoch konnten die Spiele nicht mehr gewonnen werden. Es deutete sich an, dass man auch beim letzten Saisonspiel gegen den SC Fürstenfeldbruck wohl nichts mehr holen würde. So versuchte man in den letzten Trainingseinheiten wieder dahin zurückzufinden, weshalb man am Fußballplatz steht: "Es war wichtig, dass die Mannschaft wieder die Freude am Fußballspielen auf Platz bekommt. Mit Fußballtennis, verschiedenen Spielformen, 4:4-Turnieren, Pizza und Eis war nach den drei Trainingseinheiten wieder der Siegeswille zu erkennen", so Weigl weiter.

Mit dieser Einstellung ging man dann in das letzte Spiel. Die Konstellation war klar: der FC Deisenhofen muss verlieren, dann steigt der Gewinner aus dem Spiel Deggendorf gegen Fürstenfeldbruck auf. Auch den Bruckern war klar, dass sie mit einem Sieg noch den Aufstieg erreichen können. Entsprechend motiviert gingen beide Mannschaften zu Werke. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, beide Mannschaften boten schnellen und technisch versierten Kombinationsfußball, mit leichten Chancenvorteilen für Deggendorf. Dennoch blieb es spannend, da man lange Zeit nicht das notwendige Tor erzielte. In der 63. Spielminute war es dann so weit: mit einer kraftvollen Einzelaktion setzte sich Elias Huber gleich gegen drei Gegenspieler durch und erzielte die vielumjubelte Führung. In der Folge versuchte Fürstenfeldbruck noch alles, den Ausgleich zu erzielen. Bis zuletzt war es ein hartumkämpftes Spiel, wobei die Deggendorfer Defensive um Christoph Sibler dem Druck standhielt und durch die gleichzeitige 0:2-Niederlage von Deisenhofen auf den direkten Aufstiegsplatz kletterte. Somit konnte sich die Weigl-Truppe nach der Vorjahresmeisterschaft in der Bezirksoberliga Niederbayern am Ende erneut einen hart erkämpften, sportlichen Erfolg erzielen und zieht somit in die Bayernliga ein, wo man sich in der neuen Saison mit Mannschaften wie FC Bayern München (U16), TSV 1860 München und SpVgg Greuther Fürth im Ligabetrieb messen kann. Für den Großteil der Aufstiegsmannschaft geht es jedoch im kommenden Jahr bei den A-Junioren weiter, wo man in dieser Saison den Aufstieg in die Landesliga schaffen konnte. Eine erneute Herausforderung, sich sportlich mit den besten Mannschaften aus ganz Bayern auseinandersetzen zu können.