2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Die A-Junioren der Bayern rannten vergeblich gegen diese Fürther Mauer an (von links): Jens Wartenfelser (Torschütze zum 1:1), Dwayn Holter, Stefan Maderer und Tobias Gressel. Die Kleeblatt-U 19 gewann 2:1 (F.: Wolfgang Zink).
Die A-Junioren der Bayern rannten vergeblich gegen diese Fürther Mauer an (von links): Jens Wartenfelser (Torschütze zum 1:1), Dwayn Holter, Stefan Maderer und Tobias Gressel. Die Kleeblatt-U 19 gewann 2:1 (F.: Wolfgang Zink).

Kleeblatt-Nachwuchs auf Lederhosenjagd

Zwei Jugendteams der SpVgg schlagen die Bayern +++ Drei Mannschaften sind Tabellenführer

Wenn es oben schon nichts zu feiern gibt, dann dreht das Kleeblatt eben unten auf: Drei Jugendmannschaften aus dem Nachwuchsleistungszen­trum der SpVgg Greuther Fürth ste­hen aktuell auf Platz eins in den höchsten Ligen ihres Jahrgangs.

Zweimal haben Fürther Nachwuchsteams am Wochenende den großen FC Bayern München besiegt. Die C-Junioren gewannen 2:0, die A-Jugendlichen 2:1. Zudem führen drei Kleeblatt-Teams ihre Tabellen an: die U15 in der Regional­liga Süd, die jüngere B-Jugend (U 16) in der Bayernliga und die U 17 in der Bundesliga Süd/Südwest.

Für Günter Gerling, den Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Spielvereinigung, sind die Siege gegen die Jugend des Rekordmeisters zweitrangig. „Wir schauen normaler­weise auch nicht so sehr auf die Tabelle, aber wenn drei Mannschaf­ten oben sind, dann macht uns das stolz. Weil es zeigt, dass hier gut gear­beitet wird“, meint Gerling.

Mehr anstrengen

Der Grund für den Erfolg ist aus der Not geboren. Gerling sieht das so: „Die Spielvereinigung muss sich immer ein Stück mehr anstrengen als die anderen, weil wir für Talente in Bayern nicht so die Zugkraft haben wie die Bundesligavereine aus Mün­chen und Nürnberg.“ Kein U17-Na­tionalspieler geht nach Fürth, „also müssen wir die, die wir bekommen, besser ausbilden.“ Konkret heißt das, dass sich Ger­ling und sein sportlicher Leiter Mario Himsl bei der Talentsichtung im Alter zwischen 14 und 16 Jahren auf Nordbayern konzentrieren. In diesen Jahrgängen kommen die meisten neuen Spieler ins Nachwuchsleis­tungszentrum des Kleeblatts. Sie waren den Fürther Jugendtrainern in den BFV-Auswahlmannschaften auf­gefallen, von außerhalb Bayerns sind deshalb kaum Spieler in Fürth. Spä­ter, in den älteren Jahrgängen ihrer Nachwuchsteams, siebt die Spielver­einigung aus. Von der C- bis zur A-Ju­gend rückten zwar zuletzt 70 Prozent gemeinsam in die nächsthöhere Jugend auf. Doch für die Hälfte ist dann Endstation beim Sprung von der U17 in die U19, wo aus zwei Jahr­gängen einer gebildet werden muss.

Die A-Jugend wiederum macht Druck auf die U23, „wo wir kaum einen Spieler länger als zwei Jahre behalten können. Nicht weil der schlecht wäre, sondern einfach, weil von unten ein noch besserer nach oben drängt“, erklärt Gerling.

Die Geschassten probieren es dann in Richtung Dritte Liga oder werden mit Kusshand bei Vereinen wie SV Seligenporten in der Regionalliga Bayern genommen. Das Team des ehe­maligen Fürther Jugendspielers Flo­rian Schlicker in der Oberpfalz besteht aus Ex-Club- und Kleeblatt-Nachwuchshoffnungen. In Sachen Technik, Taktik und Körperlichkeit top ausgebildete Spieler, Anfang 20, aber mit keinerlei Chance auf eine Profikarriere.

Für Fußballromantiker ist da kein Platz mehr – man denke an Miroslav Klose, der erst mit 19 Jahren in der Bezirksliga entdeckt wurde. „Das ist heute undenkbar“, winkt Mario Himsl ab. Entweder hätte man ihn durch das engmaschige Sichtungs­netz schon vorher entdeckt, oder es ist schlichtweg zu spät. Gerling und er bekämen öfter Spieler zwischen 17 und 19 Jahren von kleineren Vereinen im Umland angeboten, ihre Ableh­nung stoße manchmal leider auf Unverständnis. „Aber in dem Alter sind ihnen unsere im Nachwuchsleis­tungszentrum ausgebildeten Jungs weit voraus in Spielverständnis und Technik. Nur glauben einem das die Leute immer nicht.“ Auch deshalb hat Himsl bei einem Vortrag vor 250 Amateur-Jugendtrainern in Wendel­stein ein Training mit seiner U16 vor­geführt. Da habe er viel Anerkennung in den Gesichtern gesehen. Gerling fügt stolz hinzu: „Unsere U 19 gewinnt gegen fast jede Mannschaft in der Herren-Bayernliga.“ Und nicht zu vergessen: Gegen den FC Bayern München.

Für alle Fans, die nicht mit der Zweitligamannschaft nach Aue fahren: Am Samstag um 13 Uhr empfängt die U17 der Sp Vgg Greuther Fürth den FC Bayern München im Sportzentrum Klee­blatt, Kronacher Straße 140.

Aufrufe: 030.10.2013, 10:51 Uhr
M. Schano (Fürther Nachrichten)Autor