2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Nückel

Manipulationsansatz in der Kabine

Rheingau-Taunus-Sportgericht legt Jugendcoach und Referee für insgesamt 18 Monate auf Eis

Eltville . Ungewöhnlicher Fall für das Sportgericht des Fußballkreises Rheingau-Taunus: Unter Vorsitz von Waldemar Triquart verhängte das durch die Beisitzer Andreas Bertram und Frank Kaufmann komplettierte Gremium eine 12-monatiges Funktionsverbot und 200 Euro Geldstrafe gegen den Trainer einer Jugendmannschaft der Spvgg. Eltville. Weder als Coach noch als Spieler darf er in dieser Zeit am offiziellen Spielgeschehen teilnehmen. Gleiches gilt für einen jungen Schiedsrichter, dessen Strafmaß sich auf sechs Monate beschränkt. Beide kennen sich aus früheren gemeinsamen Zeiten im Verhältnis Trainer und Spieler.

Triquart: Geht überhaupt nicht, da gibt es kein Pardon

Hintergrund: Ein Eltviller Spieler, der zu den Leistungsträgern des Teams zählt, hatte in einem Punktspiel von jenem Unparteiischen die Rote Karte erhalten. Nach Spielschluss suchte der Eltviller Trainer den Referee in der Kabine auf. Offenbar kam die Idee auf, einen Spieler als den Rotsünder zu benennen, der gar nicht auf der Spielerliste aufgeführt war. „Das wurde auch auf die Papierausführung des Spielberichts in der Kabine draufgeschrieben. Es ging nicht um Geld und von Bestechung kann keine Rede sein. Aber sicherlich war es der Versuch einer Manipulation. So etwas geht überhaupt nicht. Da gibt es kein Pardon“, schildert Triquart.

Spvgg. Eltville trägt zur Aufklärung bei

Der Spielleiter habe sich schließlich an Schiedsrichter-Obmann Klaus Reuter gewandt und das Geschehen aus seiner Sicht offengelegt – so kam der Fall ins Rollen. Gleichzeitig wurde sich der Nachwuchscoach seines Vergehens bewusst. „Er wollte alles rückgängig machen und hat in seiner Stellungnahme eingeräumt, einen großen Fehler begangen zu haben. Die Spvgg. Eltville hat viel zur Aufklärung beigetragen und glaubhaft dargelegt, nichts gewusst zu haben. Der Verein hat sich von solchen Machenschaften distanziert“, so Triquart. Beide Seiten können nach Zustellung des schriftlichen Urteils binnen einer Woche Rechtsmittel einlegen.



Aufrufe: 014.6.2019, 12:00 Uhr
Stephan NeumannAutor