2024-03-28T15:56:44.387Z

Totopokal
Das 1:0 der Wackerianer durch Christoph Rech (2.v.re.) - erzielt am rechten Fünfereck. F: Leifer
Das 1:0 der Wackerianer durch Christoph Rech (2.v.re.) - erzielt am rechten Fünfereck. F: Leifer

Wacker packt Pokal-Halbfinale - FCM-Siegtreffer in der 90.+2

Bayerischer Totopokal - Viertelfinale - Mittwoch: Einfach bissiger: Burghausen kegelt Haching raus +++ Bayreuth schlittert nach spätem K.o. haarscharf am Elfmeterschießen vorbei

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Der SV Wacker Burghausen darf weiter von der ersten DFB-Pokal Hauptrunde träumen. Die Salzachstädter kegelten verdient die SpVgg Unterhaching aus dem Wettbewerb und ziehen ins Totopokal-Halbfinale ein. Der souveräne Tabellenführer der Regionalliga Bayern kassierte nach der Ligapleite in Schweinfurt die zweite Pflichtspielniederlage in Folge - ein so in dieser Spielzeit noch nicht erlebtes Szenario. Im zweiten Spiel des Abends durfte der FC Memmingen spät jubeln. Die Schwaben erzielten in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer bei der SpVgg Bayreuth und treffen in der Runde der letzten Vier auf den 1. FC Schweinfurt 05. Die "Altstadt" erlebte einen ganz bitteren Abend, denn Kapitän Tobias Ulbricht hat sich wahrscheinlich zudem einen Kreuzbandriss zugezogen. Komplettiert wird das Viertelfinale am nächsten Mittwoch mit der Partie SpVgg Erlangen gegen den FC Sturm Hauzenberg.



SV Wacker Burghausen - SpVgg Unterhaching 1:0 (1:0)
Ziel geschafft, Halbfinale gebucht. "Der Pokal ist in diesem Jahr unser absolutes Highlight. Wir wollen in den DFB-Pokal, aber da sind wir längst noch nicht. Ich denke, der Sieg heute geht in Ordnung. Ich hab die Mannschaft in diesem Jahr so noch nicht gesehen, mit so viel Herzblut. Wir hatten eindeutig die besseren Möglichkeiten und hätten das Spiel früher entscheiden müssen", analysierte ein bis auf die Chancenverwertung rundum zufriedener Wacker-Cheftrainer Stanley König. Die SpVgg Unterhaching knüpfte in der Anfangsphase nahtlos an die fahrigen Ligaauftritte an. Die Hausherren hatten zunächst die Partie total im Griff. Schon in der sechsten Minute drang der SV Wacker fast mühelos zur Grundlinie durch, Kapitän Christoph Burkhard legte clever zurück an den Elfmeterpunkt, wo Christoph Rech abdrücken konnte, aber gerade noch von der Hachinger Defensive geblockt werden (6.). In der Schlagzahl ging`s weiter, Burghausen bissig und zielstrebig, der Regionalliga-Primus war noch gar nicht richtig auf dem Platz. Die logische Konsequenz war der Führungstreffer für die Gastgeber in Minute 14: Ecke von Standardexperte Burkhard, die SpVgg bekam die Situation am linken Fünfereck einfach nicht geklärt und dieses Mal ließ sich Rech nicht mehr stoppen und drückte die Kugel zum 1:0 in die Maschen. Haching wackelte bedenklich, nur 120 Sekunden später hätte die König-Elf die Führung ausbauen können, aber einen Hofstetter-Kopfball kratzte Uli Taffertshofer für seinen geschlagenen Keeper Korbinian Müller noch von der Linie (16.). Erst Mitte der ersten Hälfte fing sich Haching und kam besser ins Spiel. Kurz vor der Pause dann die beste Chance für stärker werdende Unterhachinger. Stephan Hain konnte frei an der Strafraumgrenze abziehen, doch Wackers Schlussmann Alex Eiban konnte den Flachschuss entschärfen (44.). Burghausen begann den zweiten Durchgang wesentlich verhaltener, ließ die Gäste erst einmal kommen. Die SpVgg ließ zwar die Kugel ganz gefällig in den eigenen Reihen zirkulieren, richtig brenzlig wurde es aber lange Zeit nicht für gut verteidigende Salzachstädter. In der 69. Minute hätte der SVW die Führung ausbauen können, aber Juvhel Tsomou knallte seine Direktabnahme aus vollem Lauf über den Querbalken. Wacker blieb mit seinen Kontern gefährlicher, gut zehn Minuten später legte Tsomou ab auf Christoph Bann, der an der Strafraumgrenze gerade noch ausgebremst werden konnte (78.). Der Schromm-Elf fehlte an diesem Abend einfach der nötige "Punch". Schon in der Nachspielzeit jagte Stephan Hain das Leder aus der Drehung einen halben Meter über den rechten Winkel. Aber Wacker überstand auch die fünfminütige Nachspielzeit und zieht damit ins Halbfinale ein. Die SpVgg Unterhaching kassiert die zweite Pflichtspielniederlage in Folge. "Wir haben die erste Phase des Spiels komplett verschlafen, deswegen war der Sieg von Wacker nicht unverdient. Wir fahren nicht unbedingt gern nach Burghausen. Ich wünsche dem SV Wacker noch viel Erfolg im Wettbewerb", resümierte Hachings Coach Claus Schromm.
Schiedsrichter: Michael Emmer (Passau) - Zuschauer: 1.200
Tor: 1:0 Christoph Rech (14.)


SpVgg Bayreuth - FC Memmingen 2:3 (0:1)
Es war ein verdammt intensives Kampfspiel mit vielen Zweikämpfen, die teilweise über die Grenze hinausgingen. Für die 720 Zuschauer auf der Sportanlage des A-Klassisten SC Kreuz war es ein spannendes Pokalmatch, denn es ging hin und her. Am Ende war der FC Memmingen der glückliche aber nicht unverdiente Sieger, der erst 1:0 führte, dann 1:2 hinten lag und in der Nachspielzeit dann doch noch den Siegtreffer erzielte. Weil das Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth wegen Umbauarbeiten gesperrt ist, musste die Pokalpartie beim SC Kreuz ausgetragen werden. Die Verantwortlichen hatten den Platz hervorragend präpariert und alles super organisiert. Großes Lob gab es von allen Seiten. Memmingen erwischte den besseren Start und ging nach einer Flanke von der linken Seite von Muriz Salemovic mit 1:0 in Führung, als Stefan Heger den Ball aus kurzer Distanz über die Linie grätschte (3.). Da war Keeper Jonas Hempfling, der den am Knie verletzten Christian Berchtold vertrat, machtlos. Memmingen war weiter gut im Spiel, Bayreuth fand nicht so richtig rein in die Begegnung. Ab Mitte wurde es ein zweikampfgeprägtes Duell, in dem beide Seiten oft über di Grenze des Erlaubten gingen. Schiedsrichter Steffen Brütting und seine Assistenten hatten alle Hände voll zu tun, der nicht nur einmal gerieten die Spieler aneinander. Im Memminger Angriffsspiel setzte immer wieder Muriz Salemovic Akzente. Die beste Chance hatten die Gastgeber durch Anton Makarenko, der Keeper Martin Gruber prüfte (27.). Mit Beginn der zweiten Halbzeit war die Altstadt wesentlich präsenter und glich schon nach 20 Sekunden zum 1:1 aus. Makarenko hatten von rechts geflankt und Kristian Böhnlein war der Nutznießer (46.). Jetzt waren die Oberfranken Chef im Ring. Doch dann folgte die Schrecksekunde des Spiels: In der 52. Minute verletzte sich Bayreuths Stürmer Tobias Ulbricht bei einem Zweikampf mit Stefan Heger schwer am rechten Knie. "Ich gehe davon aus, dass ich mir einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Mein Knie fühlt sich gar nicht gut an", so Ulbricht. Die Altstadt blieb aber dran. Mit einem wunderschönen Schlenzer genau in den Winkel und hinweg über den zu weit vor seinem Tor stehenden Keeper Martin Gruber erzielte Patrick Weimar das 2:1 (58.). Jetzt waren die Altstadt-Schlachtrufe im weiten Rund zu hören. Doch Memmingen fing sich wieder und konnte nach einer Ecke per Kopfball von David Anzenhofer den 2:2-Ausgleich markieren (67.). Es deutete alles auf ein Elfmeterschießen hin. Doch die Partie blieb offen, bis in die Nachspielzeit hinein. Bayreuth monierte, dass bei einer eigenen Abseitsstellung die Fahne des Assistenten zwar oben war, der Schiri die Situation nicht unterband und so lief der Gegenangriff. Den schloss in der Nachspielzeit Branko Nikolic mit einem unhaltbaren Schuss aus 14 Metern zum viel umjubelten Siegtreffer für die Schwaben ab. Die treffen nun im Halbfinale im Heimspiel auf den 1. FC Schweinfurt 05, der sich am Dienstagabend mit 2:0 beim Bayernligisten FC Amberg durchgesetzt hatte. FCM-Coach Stefan Anderl war sehr angetan vom Spiel seiner Schützlinge. "Die Mannschaft hat insgesamt einen tollen Kampf abgeliefert und wir freuen uns, dass wir jetzt im Halbfinale stehen. Wir hatten schon Elfmeterschießen geübt und ich habe eine Rankingliste in der Tasche, nach der wir unsere Schützen ausgesucht hätten." Völlig bedient war hingegen sein Gegenüber Marc Reinhardt: "Ganz bitter war der Ausgleich zum 2:2 nach einem Standard. Dann kam die schwere Verletzung von Tobias Ulbricht, der sich wohl einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hat. Extrem enttäuschend war für uns der späte Treffer zum 2:3 in der Nachspielzeit. Wir sind jetzt natürlich alle sehr enttäuscht. Für uns ist dieses Spiel blöd gelaufen."
Schiedsrichter: Steffen Brütting (Effelltrich) - Zuschauer: 720
Tore: 0:1 Stefan Heger (3.), 1:1 Kristian Böhnlein (46.), 2:1 Patrick Weimar (58.), 2:2 David Anzenhofer (67.), 2:3 Branko Nikolic (90.+2)
Gelb-Rot: Patrick Weimar (90.+4/SpVgg Bayreuth/Foulspiel und Unsportlichkeit)


Ausgelassener Memminger Jubel nach dem späten Siegtreffer in Bayreuth. F.: Meier
Ausgelassener Memminger Jubel nach dem späten Siegtreffer in Bayreuth. F.: Meier


Vorschau - die Viertelfinals am Mittwoch:

SpVgg Bayreuth - FC Memmingen (Mi 17:30 Uhr)
Nach zwei Ligasiegen in Folge kann die SpVgg Bayreuth die anstehenden Aufgaben mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit in Angriff nehmen. Der Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern sollte mit bereits 36 Punkten auf dem Konto nur noch eine Frage der Zeit sein. Da kommt der "Altstadt" das Pokal-Viertelfinale nicht ungelegen, auch wenn Coach Marc Reinhardt weiß, dass auf seine Schützlinge ein harter Brocken zukommt: "Wir gehen nicht unbedingt als Favorit ins Spiel. Memmingen ist gut in Form, das zeigt schon die aktuelle Tabellenposition. Das hat für uns auch den Vorteil, dass wir den Gegner auf keinen Fall unterschätzen werden. Wir müssen die Memminger Offensive in den Griff bekommen. Die Mannschaft weiß um die Bedeutung des Spiels. Es wird auf jeden Fall eine knappe Kiste." Reinhardt nimmt sein Team aber auch ein Stück weit in die Pflicht, ist im doch die Niederlage im November noch in sehr guter bzw. schlechter Erinnerung: "Das war sicherlich eine der schlechtesten Saisonleistungen. Danach war ich auch ein bisschen sauer, weil ich eigentlich mit einem guten Gefühl in die Winterpause wollte. Jetzt wollen wir uns für die Niederlage revanchieren." Ein bisschen mehr Fanunterstützung als zuletzt darf`s aber schon sein. Gegen Schalding fanden nur etwas mehr als 300 Zuschauer den Weg nach Weismain. Nur gut, dass die Pokalpartie "zuhause" stattfindet. "Es ist natürlich schön, dass wir in Bayreuth spielen. Wir sind dem SC Kreuz dafür sehr dankbar. Es ist ein Pokalspiel, die Zuschauer sind nah dran am Feld. Das könnte ein Vorteil für uns sein. Das Wetter soll ja ganz gut werden. Jetzt hoffen wir, dass viele Bayreuther den Weg zum Spiel finden und uns unterstützen", betont Reinhardt. Den Hausherren fehlt Tobias Weber wegen einer Schultereckgelenksprengung. Mikel Seiter muss ebenfalls passen, er hat einen Termin an der Uni. Passend zum Frühlingswetter ist auch die Stimmung in und um Memmingen. Der FCM spielt eine klasse Saison und grüßt von Tabellenplatz drei. "Betrachtet man die Rückrundentabelle, dann stünde in der Liga ein Spitzenspiel an. Dementsprechend darf ein hochklassiges Spiel erwartet werden. Beide Mannschaften werden mit großem Selbstvertrauen die nächste Pokalrunde anstreben", lässt Memmingens Cheftrainer Stefan Anderl wissen. Den Schwaben stehen Dennis Hoffmann, Kevin Can Banoglu und Lukas Rietzler nicht zur Verfügung.



SV Wacker Burghausen - SpVgg Unterhaching (Mi 19 Uhr)
In der Liga wird sich für den SV Wacker in dieser Spielzeit nicht mehr viel tun. Zu den Junglöwen auf Platz zwei fehlen neun Zähler, nach unten haben die Salzachstädter 14 Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Deswegen heißt es vor dem Duell mit der SpVgg Unterhaching: Volle Konzentration auf den Pokal. Die Teilnahme an der ersten DFB-Pokalrunde ist das große Ziel und wäre schon aus finanzieller Hinsicht ein Segen. Coach Stanley König macht auch gar keinen Hehl daraus, wie wichtig das Viertelfinale für den ganzen Klub ist: "Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen, deswegen haben wir auch in Illertissen die eine oder andere Stammkraft geschont." Die Gastgeber können deshalb personell aus dem Vollen schöpfen. Zudem können die Verantwortlichen auch einen weiteren Neuen für die kommende Spielzeit präsentieren. Wolfgang Hahn wird wieder das Trikot des SV Wacker tragen. Der 21-Jährige, der einen Vertrag bis 30. Juni 2019 unterschrieben hat, spielte bereits von der U13 bis zur U19 für Burghausen, wechselte dann aufgrund seines BWL-Studiums zum damaligen Bayernligisten SV Erlbach (34 Spiele, zwei Tore), wo er auch in dieser Saison in der Landesliga Südost (bisher 20 Spiele) aktiv ist. Wolfgang Hahn kann sowohl rechter Außenverteidiger als auch im rechten, offensiven Mittelfeld spielen. Hahn studiert am Campus Burghausen Technische Betriebswirtschaft: "Der SV Wacker ist der ideale Verein für mich, um das Studium mit dem Fußball zu verbinden. Die Neuausrichtung des Klubs kommt mir natürlich entgegen. Ich freue mich, ab der nächsten Saison wieder für den SV Wacker zu spielen." Die SpVgg Unterhaching ist nach der langen Pause noch auf der Suche nach der Leichtigkeit des Seins. Noch stottert der Motor des designierten Meisters der Regionalliga Bayern gehörig, am vergangenen Freitag kassierten die Hachinger in Schweinfurt ihre erste Saisonniederlage. Freilich noch kein Grund zur Panik, aber von der Form der Herbstrunde sind die Rot-Blauen ein gutes Stück entfernt. Der Pokal bietet eine gute Möglichkeit, wieder in Schwung zu kommen. "Für Burghausen ist die Partie am Mittwoch von ziemlich großer Bedeutung. Sie wollen den Pokal unbedingt gewinnen und uns alles abverlangen. Wir freuen uns drauf und werden dem natürlich alles entgegensetzen", kündigt Hachings Coach Claus Schromm an. Die Gäste müssen auf Josef Welzmüller (Muskelfaserriss), Jim-Patrick Müller (Meniskus-OP), Marco Rosenzweig (Knorpelschaden) und Maximilian Bauer (Außen- und Syndesmosebandanriss) verzichten.

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Aufrufe: 029.3.2017, 21:22 Uhr
M.Willmerdinger/D.MeierAutor