2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Die Sp Vgg Ansbach jubelte nach dem 3:2-Sieg über drei wichtige Punkte im Abstiegskampf der Bayernliga Nord. Foto: Sportfoto Zink
Die Sp Vgg Ansbach jubelte nach dem 3:2-Sieg über drei wichtige Punkte im Abstiegskampf der Bayernliga Nord. Foto: Sportfoto Zink

Ansbach beendet seine Flaute

SpVgg gewinnt das Kellerduell der Bayernliga in Bruck mit 3:2

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Im Mittelfranken- und Kellerduell der Bayernliga Nord landete die Sp Vgg Ansbach gestern einen wichtigen 3:2 (1:0)-Sieg beim FSV Bruck. Während der Aufsteiger damit den ersten Erfolg unter seinem neuen Trainer feierte und zugleich den Anschluss ans rettende Ufer hält, sieht es für die Erlanger der Jahreszeit entsprechend duster aus.

FSV Erlangen-Bruck - SpVgg Ansbach 2:3 (0:1)

Zumindest für die Nachwuchskicker des FSV Bruck war es ein ertragreicher Nachmittag. Für seine engagierte Jugendarbeit wurde der FSV in der Halbzeitpause der Par­tie gegen Ansbach aus­gezeichnet und erhielt von der Commerzbank einen Scheck in Höhe von 1000 Euro über­reicht.

Die Bayernliga­kicker gingen dagegen völlig leer aus. „Wenn du deine Chancen nicht machst, wirst du bestraft“, haderte ein angefressener Nor­mann Wagner nach der 2:3-Nieder­lage mit der Offensivleistung seiner Schützlinge. Und der FSV-Trainer bemängelte zudem weitere Unzuläng­lichkeiten im Spiel, speziell bei den Gegentoren, die man sich auf diesem Niveau nicht leisten könne. „Da müs­sen die Jungs auch mal selbstkri­tischer werden“, so Wagner.

Größtenteils zufrieden war dagegen sein Gegenüber auf der Ansbacher Trainerbank. Dort nahm zum zweiten Mal nach dem Rücktritt von Fredi Skurka Andreas Heid Platz. Ging sein Debüt vergangene Woche beim 0:1 gegen Frohnlach noch daneben, konn­ten die Bezirkshauptstädter unter sei­ner Regie nun ihre „schwere Krise“, wie es im Brucker Sportplatzheft nachzulesen war, beenden. Einen mageren Punkt holten die Ansbacher aus den letzten acht Spielen, erzielten dabei mickrige vier Treffer.

Ganz klar, an der Verletzung von Torjäger Bastian Herzner (Syndes­mosebandriss) hat die SpVgg schwer zu knabbern, gestern sprangen andere in die Bresche. Und Andy Heids Auf­gabe seit seinem Amtsantritt war es nach eigener Aussage auch, am Offen­sivspiel zu arbeiten. In Bruck begann seine Mannschaft dies­bezüglich ordentlich, ohne aber zu Chancen zu kommen. Heid gefiel aber die Umsetzung des Plans: „Wir haben das Spiel in die Hand ge­nommen.“

Doch nicht allzu lange. 20 Minuten dauerte es, ehe auch die Hausherren ins Gesche­hen fanden. Allerdings trat hier erstmals die von Wagner kritisierte schwache Chancenverwer­tung zutage. Thomas Wilke und Kapi­tän Rafael Hinrichs hätten ihre Far­ben in Front bringen können, es „klingelte“ aber auf der Gegenseite: Christoph Hasselmeier verpasste zwar eine Flanke von Heiko Kandler, doch am langen Pfosten stand Sebas­tian Stolz goldrichtig (32.).

Wenige Sekunden nach Wiederan­pfiff des manchmal zu gestrengen Unparteiischen Jochen Gschwendtner präsentierte sich die Gästehinter­mannschaft „viel zu schläfrig“ (Heid), Hakim Graine war der Nutznießer (46.). Und vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, hät­te Nuhi Syleymani nach einem fatalen Ballverlust der Sp Vgg im Spielaufbau und dem folgenden Konter in aus­sichtsreicher Position nicht nur das Außennetz getroffen (57.). Stattdessen genoss Michael Gassner im Zentrum in der Bayernliga sicher­lich ungewohnte Freiheiten, sein gescheites Zuspiel spitzelte Pascal Haltmayer zum 2:1 an FSV-Schluss­mann Markus Pröll ins Tor (71.).

Und dann kam der Auftritt jenes Akteurs, der für das Ende der Ansbacher Offen­sivflaute in Abwesenheit von Bastian Herzner sorgen soll: „Der Kerl hat keine Nerven“, sagt Andy Heid über den 20-jährigen Patrick Kroiß, der nach einem Befreiungsschlag im eige­nen Strafraum über den halben Platz marschierte und eiskalt zur Vorent­scheidung abschloss (83.). Lange wur­de Kroiß, der in der abgelaufenen Sai­son für die damals noch in der Kreis­liga spielende zweite Mannschaft 41 Tore in 24 Spielen schoss, verletzt vermisst. In Bruck deutete er an, dass sich die Hoffnung der Sp Vgg auf einen weiteren „Knipser“ erfüllen könnte. Das gestrige Spiel zum Maß­stab genommen, fehlt den Erlangern ein solcher. Auch wenn Paul Schulze-Zachau in der Nachspielzeit per Kopf den nur noch für die Statistik relevan­ten Anschlusstreffer erzielte.

Schiedsrichter: Jochen Gschwendtner (Wurm.quick) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Sebastian Stolz (33.), 1:1 Hakim Graine (46.), 1:2 Pascal Haltmayer (72.), 1:3 Patrick Kroiß (84.), 2:3 Paul Schulze-Zachau (92.)

Aufrufe: 017.11.2014, 10:44 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor