2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ansbachs Trainer Slobodan Pajic. F: Meier
Ansbachs Trainer Slobodan Pajic. F: Meier

Alarm in Ansbach

Lali Mitte: Slobodan Pajics-Team vor entscheidender Frühjahrsrunde

Die SpVgg Ansbach ist in der Landesliga Mitte einer von zwei Absteigern aus der Bayernliga. Den Westmittelfranken droht aber die Durchreiche in die Bezirksoberliga, denn die Kicker aus der Bezirks-Hauptstadt Mittelfranken liegen als Drittletzter erneut auf einem Abstiegsplatz. Das konnte auch Profitrainer Slobodan Pajic nicht verhindern.

Der Fußballlehrer Slobodan Pajic lebt in Aalen in Baden-Würtemberg. Beim VfR war er bis zum Jahr 2000 selbst noch aktiv, vier Jahre später war er Cheftrainer beim VfR und Scout beim 1. FC Kaiserslautern, bei Rot-Weiß Erfurt und beim VfL Osnabrück. Seit Oktober 2010 ist der 48-Jährige als Coach der SpVgg Ansbach - nach FuPa-Informationen - nun der einzige Profi-Trainer aller 55 bayerischen Landesligisten. "Ja, ich bin fest angestellt. Das war mir wichtig, denn ich möchte mich voll und ganz meiner Aufgabe hier in Ansbach widmen", erklärt Pajic.

Nach Bayernliga-Abstieg auf vorletztem Tabellenplatz.

Als hauptamtlicher Angestellter steht Pajic nun ganz besonders in der Pflicht. "In erster Linie bin ich Trainer. Ein Coach muss seine Zutaten geben, das zählt", weiß der 48-Jährige. Aktuell läuft es aber alles andere als berrauschend für die SpVgg. Die Pajic-Elf steht nach dem Bayernliga-Abstieg auf dem vorletzten Tabellenplatz der Landesliga Mitte und befindet sich erneut in höchster Abstiegsgefahr. Dennoch zieht Pajic kein negatives Zwischenfazit: "Seit ich hier tätig bin, hat sich vieles positiv entwickelt. Wir haben vier sehr gute Spiele abgeliefert. Leider waren die Ergebnisse nicht nach Wunsch, aber wir waren meist mindestens ebenbürtig."

Die Ansbacher konnten in der Vergangenheit für Furore sorgen, spielten sogar in der Saison 2001/02 ein Jahr in der damals drittklassigen Regionalliga Süd, stiegen aber als Vorletzter wieder ab. Es folgte zwischenzeitlich sogar der Rückschritt in die Landesliga, doch zuletzt hielten sich die Ansbacher bis zum Sommer 2010 in der Bayernliga. Einen großen Einschnitt gab es im Winter 2009/10, als Trainer Reiner Eisenberger entlassen wurde und mit ihm zwölf Spieler den Verein verließen. Es gab inzwischen zahlreiche Änderungen in der Vorstandschaft und mehr als zwei Dutzend Spieler verließen den Klub, der in erster Linie von seiner hervorragenden Nachwuchsarbeit lebt.

Einige langgediente Funktionäre traten aber inzwischen nach der "Eisenberger-Story" aus dem Verein aus. Seit 23 Jahren ist aber nach wie vor Harald Riegler, im Moment Abteilungsleiter Fußball, mit an Bord, einer der letzten Mohikaner der alten Garde. Aktuell ist Martin Oppenheim erster Vorsitzender. Seit Mitte Oktober haben die Ansbacher mit dem gebbürtigen Serben Slobodan Pajic (48) den einzigen Profi-Trainer der Liga an Bord. Ihm gelang in vier Anläufen jedoch noch kein Sieg, drei Unentschieden und eine Niederlage weist seine Bilanz aus. Für die Ansbacher könnte es die schwärzeste Saison werden. Denn wenn die erste Mannschaft absteigen sollte, dann muss auch die Reserve aus der Bezirksoberliga Mittelfranken Zwangsabsteigen. Und die A1-Junioren sind in der Bayernliga ebenfalls vom Abstieg bedroht. Sollte dieser Fall eintreten, dann müssen auch die A2-Junioren aus der Landesliga Nord runter. Dem Traditionsverein mit der hervorragenden Nachwuchsarbeit droht der Supergau mit vier Abstiegen.

Pajic: "Wir müssen unserer Linie treu bleiben."

Zumindest in der ersten Mannschaft der SpVgg Ansbach besteht trotz der sportlich brenzlichen Lage dennoch Grund zur Hoffnung. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt nur vier Punkte. Zudem steht die Zukunft der zweiten Mannschaft der SpVgg Weiden weiter in den Sternen. Ein Rückzug aus dem Spielbetrieb ist nach wie vor denkbar, dadurch würden sich die Chancen auf den Ansbacher Klassenerhalt verbessern. "Mein Eindruck vom Kader ist gut. Wir haben Potential und wir werden in diesem Jahr sicher den einen oder anderen Punkt mehr holen als in der Vorrunde", taxiert Trainer Pajic die Chancen der SpVgg. "Die Frage ist, ob wir es am Ende schaffen. Bezüglich möglicher Neuzugänge schauen wir uns aktuell um. Aber bisher haben wir keinen Spieler gefunden, der zu uns passt, auch finanziell." Am morgigen Samstag startet die SpVgg in die Vorbereitung. Wichtig wird es für Pajic sein, seiner Mannschaft die nötigen konditionellen und taktischen Grundlagen zu vermitteln. Dann sind die Chancen der SpVgg auf den Klassenerhalt trotz allem realistisch. "Wir müssen unserer Linie treu bleiben. Dann bin ich davon überzeugt, dass wir den Erhalt der Landesliga schaffen werden."

Aufrufe: 014.1.2011, 12:31 Uhr
dme/zisAutor