2024-04-23T13:35:06.289Z

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Klare Ansagen sind auch in der Regionalliga wichtig: Hier nimmt sich Schiedsrichter Florian Riepl Korbinian Burger (l.) und Kristian Böhnlein zur Brust. Dieses Spiel zwischen Greuther Fürth 2 und der SpVgg Bayreuth hat er im August geleitet. Am Montag war er in Schweinfurt im Einsatz. FOTO: (IMAGO/ZINK)
Klare Ansagen sind auch in der Regionalliga wichtig: Hier nimmt sich Schiedsrichter Florian Riepl Korbinian Burger (l.) und Kristian Böhnlein zur Brust. Dieses Spiel zwischen Greuther Fürth 2 und der SpVgg Bayreuth hat er im August geleitet. Am Montag war er in Schweinfurt im Einsatz. FOTO: (IMAGO/ZINK)

Altenerdinger Schiri Riepl leitet Topspiel der Regionalliga

"Wenn dir keiner was will, dann ist es immer gut"

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Live auf Sport 1: das Fußball-Regionalligaspiel zwischen dem FC Schweinfurt 05 und dem 1. FC Nürnberg 2 (3:0). Und mittendrin ein Altenerdinger: Schiedsrichter Florian Riepl leitete die Partie fehlerlos, war aber am Schluss sein Freistoßspray los.

Schweinfurt/Erding – Wenn der Tabellendritte auf den -vierten trifft, braucht es einen erfahrenen Schiedsrichter: Florian Riepl (SpVgg Altenerding) wurde zu diesem Regionalliga-Spitzenspiel eingeteilt, mit seinen Assistenten Benny Woock und Manuel Müller vom TSV St. Wolfgang.

„Die Vorbereitung ist bei mir bei jedem Regionalligaspiel gleich“, erzählt der 33-Jährige. „Weil es von allen Spielen Videos gibt, habe ich mir die letzten drei Spiele der beiden Vereine angeschaut.“ Worauf er besonders achtet? „Wie sind die Spieler allgemein drauf, wie die Schlüsselspieler, bei wem läuft’s, bei wem nicht.“

Ob das Spiel live im Fernsehen ausgestrahlt wird oder nicht, macht für Riepl keinen Unterschied, „denn im Internet wird ja grundsätzlich jedes Spiel aufgezeichnet“. Auf dem Feld merke man jedoch sehr wohl etwas – speziell bei den Spielern der zweiten Mannschaften. „Die sind brutal angespannt, denn bei denen geht es um Profiverträge und damit um viel Geld“, weiß Riepl. „Die können sich im Fernsehen präsentieren und sind entsprechend heiß.“ So hat etwa ein Nürnberger Spieler nach einem rüden Foul zu ihm gesagt: „Nicht böse sein Schiri, aber ich muss so rangehen, bei mir läuft der Vertrag aus.“

Nur zwei Gelbe Karten verteilte der Altenerdinger Unparteiische in den 90 Minuten, was in dieser Spielklasse nicht ungewöhnlich sei. „Du brauchst normalerweise in der Regionalliga nicht viele Karten“, erzählt Riepl. „Trotz aller Einsatzfreude und Härte sind gerade die Spieler der zweiten Mannschaft sehr diszipliniert.“ Die würden nur selten Rote Karten riskieren, denn dann seien sie für ein paar Spiele gesperrt, und das könne den Platz in der Mannschaft kosten. „Außerdem ist es den Regionalligisten allgemein lieber, dass man das Spiel laufen lässt und nicht zu kleinlich ist.“

Die Verantwortlichen von Sport 1 nehme man praktisch nicht wahr. „Die sagen dir nur am Anfang und nach der Pause, wann du anpfeifen kannst, wenn die Werbung vorbei ist.“ Das einzige Problem, das in Schweinfurt aufgetreten ist, war die defekte Auswechseltafel. „Die wollten sie vor der Partie mit dem Akku der alten Tafel laden, und da haben sie die neue geschrottet“, berichtet Riepl. Aber auch das sei kein Drama gewesen.

Nach der Partie habe es keinerlei Kommentare in Richtung Schiedsrichtergespann gegeben, für den 33-Jährigen ein positives Zeichen: „Wenn dir keiner was will, dann ist es immer gut.“

Einer wollte aber doch was vom Unparteiischen: Ein kleiner Bub, etwa zehn Jahre alt, stand draußen und sagte, er müsse unbedingt in die Schiedsrichterkabine, doch die Ordner ließen ihn nicht durch. „Ein Spieler kam dann zu mir in die Kabine und sagte mir, dass mich draußen jemand sprechen will“, erzählt Riepl schmunzelnd. Als er rausging, bat ihn der Bub, ob er nicht sein Freistoßspray haben könnte, und es würde pressieren, da er ins Bett müsse, weil morgen Schule sei. „Da bin ich halt in die Kabine, habe es ihm geschenkt. Er hat sich total darüber gefreut.“

Aufrufe: 09.11.2017, 08:33 Uhr
Wolfgang Krzizok - Erdinger AnzeigerAutor