2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Nur nicht in die Kreisliga A fallen, heißt es sowohl für Bülent Güner (links) und den VfB Obertürkheim, als auch für  Patryk Kuczynski und Türkspor Stuttgart. Foto: Holger Strehlow (z)
Nur nicht in die Kreisliga A fallen, heißt es sowohl für Bülent Güner (links) und den VfB Obertürkheim, als auch für Patryk Kuczynski und Türkspor Stuttgart. Foto: Holger Strehlow (z)

Bezirksliga: Anstrengende Aussichten

Die Vorschau mit Fokus auf die Teams vom Neckar

+++ Spvgg Cannstatt weiter mit Verletzungspech +++ Schlechte Vorbereitung beim VfB Obertürkheim +++ Erneut großer Spielertausch bei Türkspor Stuttgart +++

Spitzenreiter SC Stammheim (40 Punkte) und Verfolger Ermis Metanastis Stuttgart (37) werden den Kampf um den Wimpel unter sich ausmachen. Für den Großteil der Konkurrenz sind die Stammheimer Titelfavorit. Mehr Spannung ist indes im Abstiegskampf angesagt. Gleich mehrere Klubs müssen noch gegen den Gang in die Kreisliga A kämpfen. Mit Schlusslicht Rohr – nur fünf Zähler – scheint der erste Abgang schon sicher. Stand jetzt der einzige direkte Absteiger. Denn so wie es aussieht, halten sich wie im Vorjahr auch alle Stuttgarter Vertreter in der Landesliga, Staffel 2. Bleibt das so, muss der Vorletzte in die Relegation. Der eigentlich vor der Saison kritische drittletzte Platz bedeutet dann den Rettungsanker.

Spvgg Cannstatt

Auch wenn die Spvgg Cannstatt in der Vorrunde schwankende Leistungen und dementsprechend auch schwankende Ergebnisse präsentierte, stand sie für eines wie keine zweite Mannschaft in der Liga: für viele Tore – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. In 15 Spielen traf das Team von Trainer Stefan Schuon 40 Mal ins gegnerische Netz, 34 Mal musste die Spvgg das Spielgerät aus dem eigenen Gehäuse holen. Dementsprechend waren Begegnungen mit Beteiligung des Tabellensechsten die torreichsten der gesamten Liga. „Wir wollen coole, emotionale Spiele mit viel Tempo liefern. Manchmal ist aber bei unseren Partien mehr los, als uns selbst lieb ist“, sagt Schuon mit einem Augenzwinkern. Nachdem sein Team bis zur Winterpause doch an Konstanz gewonnen hat und vier Siege in Serie holte, beträgt der Vorsprung auf den kritischen Relegationsplatz sieben Zähler. Für Schuon aber kein Grund, den Rückspiegel außer Acht zu lassen. „Ich habe eigentlich gedacht, dass wir das Seuchenjahr mit zahlreichen Verletzten hinter uns gelassen haben. Doch nun geht es gerade so weiter, weshalb wir schleunigst die Punkte zum endgültigen Klassenerhalt einfahren müssen. Dann sehen wir weiter.“ So müssen die Kicker von der Hofener Straße noch „mindestens vier Wochen“, so Schuon, auf Stürmer Marco Schulz (Innenbandverletzung), Spielmacher Onur Gökce – wird am Knie operiert – und Abwehrmann Markus Lurz verzichten. Zudem sei Patrick Weigl geschäftlich stärker eingespannt und könne nur unregelmäßig trainieren, Kevin Gullmann plage eine Grippe, Marco Kreidl habe muskuläre Probleme. „Das sind alles keine Mitläufer, sondern wichtige Stützen unseres Spiels. Vor allem in der Offensive sieht es derzeit nicht so rosig aus.“ Doch an der Hofener Straße weiß man mit Krisensituationen umzugehen, was die letztlich doch noch gute Vorrunde gezeigt hat. Das bestätigt auch der Coach: „Es stehen immer noch sehr gute Spieler zur Verfügung.“ Dennoch gelte es, umgehend zu punkten. Zwar trifft die Spvgg in Folge auf die gefährdeten Teams SV Vaihingen (Zehnter), MTV Stuttgart (Vorletzter) und TSV Bernhausen (Drittletzter), „gehen wir in diesen Partien aber leer aus, könnte die Situation schlagartig kritisch aussehen“. Gar nicht mal undenkbar, schließlich hat die Spvgg aus diesen drei Partien in der Vorrunde nur einen Zähler ergattert.

Türkspor Stuttgart

Es herrschte in der Winterpause wieder ein Kommen und Gehen bei Türkspor Stuttgart, das einen Zähler vor dem Abstiegs-Relegationsplatz steht. Zwölf Spieler – darunter auch Spielertrainer Ali Cetin – sind weg, elf haben ihre neue Fußballheimat nun auf dem Gelände an der Benzstraße. Vor der Winterpause wollte der Verein das große Tauschen zwar nicht, es habe sich aber so ergeben, sagt Vorstandsmitglied Özgür Gülbahar, der sich eigentlich zurückziehen wollte, „mangels Alternativen“, wie er sagt, aber weiterhin nach dem Rechten schaut. Er ist sich sicher: „Das aktuelle Team ist qualitativ besser.“ Das sportliche Sagen haben nun Hasan Sener (pausierte) und Recep Yildiz (eigene zweite Mannschaft). Ihr Bestreben ist vordergründig, „ein Team zu bilden, das auch von Kameradschaft geprägt ist“, so Sener. Man sei auf einem guten Weg. Dementsprechend schaut er zuversichtlich nach vorne. „Ich bin davon überzeugt, dass wir die Klasse halten werden, zumal auch die Trainingsbeteiligung und der Wille stimmen.“ Darüber hinaus hat er Potenzial erkannt, vor allem im vorderen Bereich habe man sich verbessert. Nicht unwichtig: Mit 25 Treffern hat Türkspor bislang nämlich die drittschlechteste Offensivabteilung. Heimkehrer Alper Arslan (TV Echterdingen/Mittelfeld) und Behar Hasanaj (TSV Weilimdorf/Angriff) sollen in Verbindung mit Mittelfeldstratege Erdal Koyuncu für mehr Gefahr sorgen. „Das wird ihnen gelingen, sie sind für diese Liga phänomenal.“ Auch defensive Stabilität ist bei Türkspor gefragt. Dabei setzt der neue Coach vor allem auf Impulse von Abdullah Sener. Der Kapitän hatte „in der Vorrunde nur vier Einsätze, nun steht er wieder häufiger zur Verfügung“. Bereits am Samstag, 2. März (17 Uhr), empfängt Türkspor den Tabellenfünften TSV Plattenhardt. „Das Spiel sehen wir als weitere Aufwärmphase für die wichtigen Begegnungen gegen den Abstieg. Dennoch wollen wir was mitnehmen“.

VfB Obertürkheim

„Ich hatte das Gefühl, als stünden wir im gesicherten Mittelfeld und spielen nun nur noch um die goldene Ananas“, sagt Christoph Stegbauer, wenn er an das Warmlaufen für die restliche Saison denkt. Im Klartext: Der Spielertrainer des VfB Obertürkheim ist alles andere als zufrieden mit der Vorbereitung. „Fünf, sechs Spieler waren regelmäßig da und sind fit. Für einige scheint Fußball anscheinend aber nicht so wichtig zu sein, andere Interessen hatten bei ihnen während der Vorbereitung Vorrang.“ Dabei gibt es für die Obertürkheimer noch einiges zu tun. Gerade mal einen Zähler ist man vom eigentlichen Relegationsplatz entfernt, vom möglichen sind es drei. „Wir müssen noch einiges tun, um in der Liga zu bleiben. Vor allem sind die kommenden beiden Spiel am Sonntag gegen Croatia und dann gegen Schlusslicht Rohr von großer Bedeutung.“ Und eben für das Heimspiel am 3. März gegen Croatia fallen auf jeden Fall Nikolai Pozorski (Urlaub) und Marc Rottmeir (Innenbanddehnung) aus. Auch Schlussmann Alessio Gaeta wird nicht zwischen den Pfosten stehen. Da Carlo Babo „Sportinvalide ist und nur noch das Torwarttraining macht, wird mein Cousin Philipp Stegbauer wieder ins Tor gehen“. Dass der gelernte Abwehrmann jedoch auch ein guter Ballfänger ist, hat er schon häufig beweisen müssen. „Wer weiß, vielleicht reißt sich das Team gegen Croatia ja zusammen, wir punkten und die Bereitschaft zum Trainieren nimmt bei einigen wieder zu.“ Auf jeden Fall nicht bei Francesco Zumpano. Dieser ist zu Odyssia Esslingen gewechselt.

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Aufrufe: 01.3.2019, 13:10 Uhr
Neckar-Blick / Torsten StreibAutor