Teammanager Georg Kreß aber nutzte die Unterbrechung auch, um sich weiterzubilden. Dabei stieß er im Zuge eines Lehrgangs in Duisburg-Wedau auf ein bundesweit bekanntes Gesicht: Guido Winkmann aus Nütterden. Der Bundesliga-Schiedsrichter berichtete lebhaft vom Leben eines Unparteiischen, als „spannend“ bewertete Kreß den Vortrag.
Trotz neu gewonnener Kenntnisse über die Arbeit der Regelhüter dürften die Klever allerdings darauf hoffen, dass eben jener am Sonntag nicht in die Hauptrolle schlüpft. Die eigene Leistung soll gegen die Spielvereinigung Schonnebeck auffallen, was kein Selbstläufer wird. „Schonnebeck ist ein gestandener Oberligist, der im vergangenen Jahr ganz oben mitspielte“, sagt Kreß. Tatsächlich landete der Klub aus dem Nordosten Essens am Ende der letzten beiden Spielzeiten jeweils auf dem zweiten Rang und verpasste den Aufstieg nur knapp. Nur ein Punkt fehlte schlussendlich in der Saison 17/18 auf den SV Straelen; ein bitteres Resultat, wenn 69 Punkte nicht zum Aufstieg reichen. Mit der absoluten Tabellenspitze haben die Grün-Weißen in diesem Jahr wenig zu tun. Schon jetzt beträgt der Rückstand auf den VfB Homberg vierzehn Punkte. „In diesem Jahr reicht es bei Schonnebeck wohl nicht für ganz oben. Aber wenn wir dort etwas holen wollen, müssen wir ans absolute Limit gehen. Doch Umut wird sicherlich eine schlagkräftige Mannschaft an den Start bringen“, sagt Kreß.
Die Elf von Dirk Tönnies war gut in die neue Runde gestartet und kann sich von Beginn an auf die Dienste des Torjägers Marius Müller verlassen, der schon acht Mal erfolgreich war. Trotz der erfolgreichen abgeschlossenen Spielzeiten sah Tönnies die Oberliga weiterhin als „Abenteuer“, wie er in der Sommervorbereitung sagte – eine Teilnahme am Aufstiegsrennen sei keine Selbstverständlichkeit. Gegen die direkten Konkurrenten aus Baumberg und Homberg war Schonnebeck chancenlos. Zuletzt gelang ihnen mit dem entscheidenden Treffer in der 88. Spielminute ein zittriger 2:1-Erfolg gegen Schlusslicht FSV Duisburg.
Der 1. FC hat durch einen Sieg gegen Meerbusch und einen Punktgewinn für die Moral gegen den FC Monheim zu den Essenern aufgeschlossen und ist zum Tabellennachbarn avanciert; vier Punkte trennen die Teams gegenwärtig. „Ich denke, dass Schonnebeck letztendlich noch unter den Top-5 landet“, sagt Akpinar.
22 Punkte genügen den Akpinar-Balltretern aktuell für den achten Tabellenrang. Damit sind sie im Soll. Im Fußball hat sich die Weisheit verbreitet, dass 40 Punkte für den Klassenerhalt reichen. Da am Sonntag die letzte Partie der spieltagsmäßigen Hinrunde wartet – zwei weitere Begegnungen folgen allerdings noch in diesem Kalenderjahr – ist den Schwanenstädtern die „halbe Miete“ bereits sicher. „Dennoch kann man das jetzige Spiel natürlich nicht als Bonus betrachten, schließlich wissen wir nicht, ob wir die gleiche Punkteausbeute in der Rückrunde haben“, sagt Kreß. Nicht am Drei-Punkte-Projekt auf fremden Geläuf wird Offensiv-Stütze Pascal Hühner teilnehmen können. Er wurde im Nachgang des Spiels gegen Monheim für zwei Wochen gesperrt.