2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Westfalenliga vor mäßiger Kulisse: Der Olper Jan Prothmann (rechts) und der Brackeler Patrick Kasper kämpften am Sonntag vor 204 Zuschauern um Ball und Punkte. Foto: leem
Westfalenliga vor mäßiger Kulisse: Der Olper Jan Prothmann (rechts) und der Brackeler Patrick Kasper kämpften am Sonntag vor 204 Zuschauern um Ball und Punkte. Foto: leem

Olper Wunsch: "Für Aufwand mehr Beachtung in der Stadt"

Zuschauerschnitt der Kreisstädter steht gegenüber gezeigter Leistungen in keiner Relation

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Die Bilanz der letzten Wochen stimmt zuversichtlich, denn sie korrespondiert mit den guten Leistungen auf dem Rasenviereck. Folge: Mittlerweile sieben Heimspiele in Folge ist Westfalenligist SpVg Olpe zu Hause ungeschlagen. Eine Serie, die am 23. Oktober vergangenen Jahres mit dem 5:1 gegen den SC Neheim begann und auch nach dem 1:1 gegen den SV Brackel am letzten Sonntag noch Bestand hat. 13 Zähler, 18:7-Tore, lautet der Ertrag aus drei Siegen und vier Unentschieden. Die Bezirkssportanlage erweist sich in der jüngsten Vergangenheit als Festung, doch das Interesse an den dortigen Aufführungen hält sich in einem überschaubaren Rahmen.

Keine Frage: Der Klub muss um Punkte und seine Zuschauer kämpfen. 204 Getreue erlebten die letzte Partie – eine Zahl, die sich im Vergleich mit manch anderen Klubs der Liga zwar sehen lassen kann, die aber gleichzeitig den Verantwortlichen am Kreuzberg keine Freudentränen in die Augen treibt. FuPa Südwestfalen hat Einblick in die genauen Zahlen. So kamen zu den letzten sieben Heimspielen insgesamt 1172 Zuschauer in die Bezirkssportanlage. Schnitt pro Spiel: 167. In der vergangenen Saison kam der Verein auf einen Schnitt von 244.

„Ich würde mir wünschen, dass wir für den Aufwand, den wir betreiben, mehr Beachtung in der Stadt finden würden“, sagt Vorstandsmitglied Jörg Hennecke, der mit Recht feststellt: „Der Fußball, den wir spielen, ist gut.“ Aber die Resonanz? Hennecke macht eine kleine Rechnung auf: „Olpe hat im Kern 18 000 Einwohner. Wenn jeder 20. kommen würde, hätten wir bei jedem Spiel 900 Zuschauer.“

Wunschdenken. Die Realität im Vergleich zum Vorjahr lautet aber: 244:167 Zuschauer pro Begegnung.
Der Zuschauerschwund wirft die Frage nach Gründen auf. „Wir haben zu Beginn der Saison nicht die Leistung abgerufen, zu der wir in der Lage sind“, meint Trainer Marek Lesniak selbstkritisch. „Wir stehen nicht da, wo wir letztes Jahr standen“, ergänzt Björn Schneider, der Sportliche Leiter. Während die Kreisstädter im ersten Durchgang des Spieljahres 2015/16 teilweise um Tabellenplatz drei mitmischten, blieben sie in den ersten fünf Heimspielen der aktuellen Saison sieglos. Das änderte sich erst am 23. Oktober mit dem 5:1-Erfolg über den SC Neheim.

„Wir können selbst Abhilfe schaffen, müssen besser spielen und mehr Punkte holen“, blickt Schneider nach vorn. Keine Frage: Obwohl die Spielvereinigung das Aushängeschild des Kreises Olpe darstellt und den attraktivsten Fußball bietet, übt sie keineswegs eine riesige Magnetwirkung auf die zahlenden Kunden aus. „Olpe ist keine richtige Fußballstadt“, stellt Ex-Profi Lesniak, der 20-mal das Trikot der polnischen Nationalelf trug und zehn Tore erzielte, fest und fügt an: „Es ist nicht einfach, die Zuschauer auf den Kreuzberg zu holen. Da musst du ganz oben mitspielen.“

Und genau das schaffen die Kicker in diesem Jahr nicht, weil die Westfalenliga leistungsmäßig noch enger zusammengerückt ist. Woche für Woche staunen die Vereine deshalb über überraschende Ergebnisse, so dass selbst die Spielvereinigung auf Tabellenplatz neun noch nicht aller Abstiegssorgen ledig ist. „Vier oder fünf Punkte brauchen wir noch“, sagte Lesniak nach dem 1:1 gegen den SV Brackel.

Am kommenden Sonntag geht es zunächst zum DSC Wanne-Eickel, dann, nach einem spielfreien Oster-Wochenende, kommt der FC Lennestadt in die Kreisstadt. Ein Derby, das im Hinspiel 791 Interessierte anlockte. Eine ähnliche Kulisse im Rückspiel, und der Zuschauerschnitt in Olpe könnte sprunghaft steigen.

Aufrufe: 03.4.2017, 17:37 Uhr
Werner LeemreizeAutor