2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Große Ratlosigkeit und Enttäuschung: Die Olper Spieler nach der 0:1-Derby-Pleite gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. Foto: leem
Große Ratlosigkeit und Enttäuschung: Die Olper Spieler nach der 0:1-Derby-Pleite gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. Foto: leem

Gründliche Aufarbeitung vonnöten

Enttäuschung aus dem Kreuzberg wächst von Woche zu Woche

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Das auf Samstag vorgezogene Olper Kreisduell der Westfalenliga verschaffte den Kontrahenten einen zusätzlichen Tag zwischen dem alten und neuen Spieltag. Zeit, die manche Vereine gelegentlich zu ergänzenden Übungseinheiten oder zu intensiven Gesprächen nutzen würden.

Nein, die Spielvereinigung Olpe vertraute nach der 0:1-Heimniederlage gegen die SG Finnentrop/Bamenohl einem anderen Kurs, nämlich dem alten. Trainer Marek Lesniak gab seiner Mannschaft bis Dienstag trainingsfrei und setzte somit auf den gewohnten Wochenrhythmus. Seine Spieler hatten so 24 Stunden zusätzlich, um nachzudenken und durchzuatmen.

Die aktuelle Situation erfordert jedenfalls eine gründliche Aufarbeitung der letzten Ereignisse. Auch deshalb, weil die Enttäuschung auf dem Kreuzberg von Woche zu Woche wächst. So standen die Spieler, die soeben das erste von nur zwei Kreisduellen der Westfalenliga in den Sand gesetzt hatten, noch lange nach dem Schlusspfiff rat- und wortlos auf dem Kunstrasen, während die große Kulisse von 436 Augenzeugen das Gelände längst verlassen hatte – die einen Anhänger freudig, die anderen frustriert.

Vier Spiele in Folge verloren, seit fünf Begegnungen sieglos, der letzte Erfolg datiert vom 17. September in Kirchhörde (4:2) – so lautet die negative Bilanz, mit der sich Team und Trainer auseinandersetzen müssen. Und da in dieser Klasse Kleinigkeiten über Erfolg und Misserfolg entscheiden, gehört zur ehrlichen Analyse auch der Umstand, dass mit Jan Prothmann, Thomas Ziegler und Thomas Rath drei Spieler fehlten, die sich für eine andere Freizeitgestaltung entschieden hatten, wobei Jan Prothmanns USA-Urlaub lange geplant war. ,,Ich kann alles nachvollziehen, aber das war ein Derby“, ärgerte sich Ex-Profi Marek Lesniak auch noch zwei Tage danach und stellte fest: ,,Thomas Ziegler genießt eine hohe Wertschätzung, Thomas Rath ist unser Kämpfer. Dass beide gefehlt haben, ist bitter.“

Folge: Lesniak musste die Mannschaft umstellen und feststellen, dass alle taktischen Winkelzüge nicht reichten, um die SG Finnentrop/Bamenohl in arge Bedrängnis zu stürzen. Trotzdem: Die Spielvereinigung verbucht nach elf Spieltagen mit 14 Punkten exakt so viele Zähler wie zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison. Heute belegt sie Tabellenplatz neun, vor einem Jahr Rang zehn.

Zufrieden kann in der Kreisstadt trotzdem niemand sein, denn die Elf stützte im laufenden Spieljahr von Rang zwei (4. Spieltag) auf neun ab. ,,Tiefer geht es nicht. Wir haben mit Hordel, Neheim und Lünen die schlimmsten Spiele hinter uns“, erinnert Lesniak an die jüngste Vergangenheit mit den 1:2-, 2:5- und 1:3-Pleiten. Seine Überzeugung: ,,Unsere Mannschaft ist in der Lage, Fußball zu spielen. Wir werden da rauskommen.“

Die ersten kleinen Schritte in die richtige Richtung vollzog das Team gegen SG Finnentrop/Bamenohl, denn eine Leistungssteigerung im Vergleich zur 2:5- Klatsche in Neheim war klar erkennbar. Mehr aber nicht. Es müssen weitere Schritte folgen. Möglichst schnell. ,,Wir haben immer weniger Zeit“, weiß auch Lesniak um die Unberechenbarkeit der Westfalenliga und fügt an: ,,Sieben, acht Niederlagen können wir uns nicht leisten.“

Am Sonntag geht es zum Holzwickeder SC, kann kommt der SV Brackel, ehe das Auswärtsspiel beim DSC Wanne-Eickel ansteht – zu beneiden ist die Spielvereinigung Olpe nicht.

Aufrufe: 023.10.2017, 13:30 Uhr
Werner LeemreizeAutor