2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Alessandro Schmitz setzt zu einem Flankenschlag an
Alessandro Schmitz setzt zu einem Flankenschlag an – Foto: Jolan Geusen

Erft 01 gewinnt lange umkämpftes Spitzenspiel

SG Eintracht Eifel scheitert wiederholt an der eigenen Chancenverwertung

Nöthen: JSG Erft 01 kann auch ihre dritte Partie in Folge gewinnen und den Druck auf ihre Konkurrenten weiterhin hoch halten. Eintracht Eifel hingegen muss letztendlich, wenn man vor allem auf die erste Hälfte schaut, eine ärgerliche Pleite hinnehmen. Sie konnten sich einige Hochkaräter erarbeiten, waren dann aber vor dem Tor meist zu ungenau.


JSG Erft 01 erwischt den besseren Auftakt - und geht durch Woywod in Führung


Bevor das Spitzenspiel jedoch steigen konnte, wurde zunächst der Kapitän der Hausherren Volker Schwermann von seinen Mitspielern und dem Verein geehrt. Zu feiern gab es das 300. Pflichtspiel im Seniorenbereich für die SG Eintracht Eifel.

Die in weiß spielenden Gastgeber aus Nöthen begannen das gut besuchte Spitzenspiel weit in die eigenen Hälfte zurückgezogen und schienen erst einmal abwarten zu wollen. So kam es, das die Gäste aus Kuchenheim nach einer Ecke den ersten Abschlussversuch durch Nicolas Woywod zu verbuchen hatten (9.). SG Eintracht Eifel meldete sich das erste Mal per Konter über die Protagonisten Volker Schwermann, Christopher Latz und Daniel Kesseler an. Letzgenannter verpasste die Flanke von Sommer-Neuzugang Latz nur um Haaresbreite (14.).
Diese Aktion war sinnbildlich für die bisherige Partie: Die Eintracht lauerte auf Konter, während Erft sehr hoch stand und damit natürlich auch ein gewisses Risiko einging. Vor allem die Außenverteidiger Kühn und Neukirch agierten schon fast als zweite Flügelspieler und zogen somit die Reihen der Gastgeber auseinander, um entweder die eigenen Spieler in den Räumen in der Mitte zu finden oder per Diagonalball hinter die Kette zu kommen.
Den Großteil der hohen Bälle wusste die Nöthener Hintermannschaft um Innenverteidiger-Duo Voussem und Schwermann souverän zu klären: In der 17. Spielminute kam es allerdings zu einem Missverständnis zwischen Torwart Freis und Außenverteidiger Schmitz, in dessen Folge die Faustabwehr vom SGE Keeper zu kurz geriet und Stürmer Woywod das Spielgerät per überlegtem Schlenzer im rechten Torwinkel platzieren konnte.

Eintracht Eifel dreht auf - Erft 01 Torwart Wirtz rettet Führung in die Halbzeit

Agierte die SGE lange Zeit viel zu passiv und übernahm kaum den Ballbesitz, zeigte man sich ab etwa der 30. Spielminute erholt von dem Rückstand und spielte deutlich mutiger und frischer auf. Zinken und Moranelli setzten nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und einem langen Steilpass die ersten gefährlichen Ausrufezeichen. Bis auf einen Freistoß in aussichtsreicher Position für Erft kam in dieser Phase wenig im Spiel nach vorne von der JSG. So lag das Momentum nach einer schwachen Anfangsphase nun erstmals bei den Gastgebern. Nach einer starken Balleroberung von Latz im letzten Drittel der Erft 01 Hälfte legte dieser klug quer auf Stürmer Moranelli, der frei an dem sich großmachenden Torwart Nico Wirtz scheiterte (40.). Die SG Eintracht Eifel lief jetzt früher an und konnte dadurch immer wieder Bälle erobern. Es dauerte nur fünf Minuten bis zum nächsten Duell Moranelli gegen Wirtz: Nach einem Schnitzer vom Gäste-Innenverteidiger lief Lorenzo Moranelli alleine auf Wirtz, der den Winkel hervorragend verkürzte, zu und schoss diesen an.

Erft konnte anfangs das Spiel nach Belieben kontrollieren und ging früh mit 1:0 in Führung. Die Hausherren agierten über lange Zeit viel zu passiv und überließen den in schwarz gekleideten Gästen den Ballbesitz und die gefährlichen Aktionen. Je länger das Spiel andauerte, umso besser kam die Eintracht in die Partie, wodurch das Spiel immer mehr zu einem echten Spitzenspiel avancierte. Vor allem Moranelli hatte große Chancen, die einen Spielstand von 1:1 zur Halbzeit hätten bedeuten müssen.

Weitestgehend offene Partie in der zweiten Halbzeit

In der zweiten Halbzeit übernahm die JSG Erft 01 wieder vermehrt die Kontrolle über das Spiel und die SGE aus Nöthen agierte, ähnlich wie zu Beginn des ersten Durchgangs, defensiver eingestellt, allerdings diesmal viel weniger passiv. Während Erft den Ball ruhig durch die eigenen Reihen zirkulierte und sich scheinbar darauf eingestellt hatte, das Spielergebnis so lange zu verwalten, bis der Gegner mehr Raum hergeben muss, lauerte Eintracht Eifel auf Kontersituationen. Zweimal wurde es noch in Person von Christopher Latz gefährlich - seine Distanzschüsse konnte Wirtz allerdings ohne große Probleme vereiteln. Wenn Erft Nadelstiche nach vorne setzte, dann mit dem bereits bekannten Mittel der langen Diagonalbälle. So auch zum Beispiel in der 57. Spielminute: Spilles findet Kühn, der den Ball aber mit seiner Direktabnahme nicht versenken kann. Fast im Gegenzug ist Eintracht Eifels Rechtsaußen Daniel Kesseler durch, schließt vor dem Gehäuse der Gäste zu überhastet ab und setzt den Ball zwei Meter vorbei (62.).
In dieser Phase des Spiels hätte jederzeit auf beiden Seiten das nächste Tor fallen können und somit war der Spielverlauf weiterhin komplett offen.
Als nächstes war wieder Erft 01 dran: Nachdem der eingewechselte Wassong den Ball im Mittelfeld verliert, kontern die Gäste aus Kuchenheim über den ebenfalls eingewechselten Richerzhagen. Dieser scheitert an Marius Freis (69.).

Eintracht Eifel verpasst es in der Schlussphase Druck auszuüben - Erft 01 eiskalt

Nach einem Timeout von der Eintracht ließen die Spieler in der Schlussviertelstunde des Spiels einen echten Ansturm auf das Gästetor vermissen und so waren es die Akteure Tom Neukirch und Thore Dittmann auf Seiten der Kuchenheimer, die den Schlusspunkt eines sehr ansehnlichen Spitzenspiel setzten. Nach wiederholtem Diagonalball über die Innenverteidiger der SGE von Rechtsverteidiger und Kapitän Neukirch schob Joker Dittmann abgeklärt zum 2:0 Entstand ein (88.).

Reimer sehr zufrieden über "dreckigen Sieg in der Fremde auf ungeliebtem Untergrund" - Tilz kristallisiert Chancenverwertung als Grund für die Niederlage heraus

Schien es so, als hätte man das bereits bekannte Problem der Chancenverwertung vergangenen Woche gegen die SG Oleftal ad acta gelegt, verpasste es Eintracht Eifel heute trotz phasenweise guter Leistung den Gästen aus Erft, die für ihre zwei Tore nur zwei echte Torchancen benötigten, wehzutun. Befand auch Coach der Heimmannschaft Pierre Tilz: "Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben umgesetzt und ein gutes Spiel abgeliefert. Ich finde das wir die Niederlage nicht verdient haben und mindestens ein Unentschieden drin gewesen wäre. Unser Problem war, dass wir unsere hochkarätigen Chancen nicht genutzt haben und Erft 01 im Gegenzug eiskalt war und wirklich eine sehr reife Leistung zeigte, besonders Nico Wirtz erwischte einen guten Tag und hat unserem Gegner den Sieg festgehalten." Ähnlich fiel auch der Kommentar von Gäste Trainer Stephan Reimer über die "herausragende Leistung" seines Schützling aus. Weiterhin zeigte sich Reimer, dessen junges Team mit drei Siegen aus drei Spielen einen perfekten Saisonstart hingelegt hat, sehr zufrieden: "Auf dem für uns ungewohnten Naturrasen taten wir uns anfangs etwas schwer, dennoch gelang uns bereits in der 17. Minute der Führungstreffer. Unserem Torhüter Wirtz ist es durch seine hervorragende Leistung zu verdanken, dass wir mit 0:1 in die Pause gehen. In der zweiten Hälfte kontrollieren wir dann gegen einen sehr fairen Gegner das Spiel, bis wir kurz vor Schluss den Sack zu machen und den 0:2 Endstand erzielen."

Für SG Eintracht Eifel geht es nächsten Sonntag, den 27.09 um 15 Uhr auswärts in Strempt gegen Rotbachtal wieder um drei wichtige Punkte. Erft 01 wird zeitgleich in Kuchenheim versuchen gegen den SV Rinnen die Tabellenspitze zu erobern.

Aufrufe: 021.9.2020, 01:00 Uhr
Moritz ZinkenAutor