2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines

Der Stolz über die Leistung überwiegt

Westfalenpokal: SpVg. Brakel - VfL Bochum 0:2 (0:0) n.V.

Was für ein Kampf! Die C-Jugend der Spvg Brakel bot im Verbandspokal-Viertelfinale gegen den zwei Klassen höher spielenden Gast vom VfL Bochum eine klasse Leistung und musste sich gegen den großen Favoriten erst in der Verlängerung mit 0:2 geschlagen geben. Trainer Thorsten Kraut war aufgrund des späten Ausscheidens zwar etwas enttäuscht, aber der Stolz auf seine Spieler überwog.

„Alle Beteiligten des großen VfL Bochums freuen sich gerade wie Kinder über das Weiterkommen im kleinen Brakel. Das sagt doch eigentlich schon alles über unseren Auftritt aus. Wir standen defensiv hervorragend und besaßen in den regulären 70 Minuten aus dem Spiel heraus sogar die besseren Chancen. Auch wenn wir klar weniger Spielanteile verzeichneten, hätten wir ein Elfmeterschießen verdient gehabt“, meinte ein stolzer Brakeler Trainer Thorsten Kraut nach dem Abpfiff neben dem feiernden Gegner, der in der höchst möglichen C-Jugend-Liga den fünften Rang belegt und nun gegen Borussia Dortmund im Halbfinale spielt.

Brakel bot in der Tat einen leidenschaftlichen Kampf, versteckte sich dazu von Beginn an zu keiner Sekunde und konterte im Spiel zwei Mal brandgefährlich. Defensiv war auf die Abwehrkette um den Fels in der Brandung Leon Norberts stets Verlass und so kam der VfL trotz klarer Spielüberlegenheit zu keiner hundertprozentigen Chance aus dem Spiel heraus. Nach kleineren VfL-Schusschancen in der Anfangsphase gehörte die eine Großchance in der ersten Hälfte dem Gastgeber. Nach schnellen Umschalten führte die Spvg einen Einwurf kurz vor der Eckfahne auf Mittelfeldspieler Kaan Karadeniz aus, der behauptete sich im Zweikampf und steckte stark auf Marcel Ostermann durch. Der Offensivspieler erlief sich den Steilpass und schob aus spitzen Winkel von der Fünfmeterraumgrenze auf den langen Pfosten, den der Ball aber nur Außen touchierte und so neben das Tor sprang.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spiel nichts und so besaß Bochum weiterhin viel Ball, ohne mit diesem gefährlich die wahnsinnig stabil stehende Brakeler Defensive unter Druck zu setzen. Auch wenn die Kraut-Elf phasenweise sich kaum noch kontrolliert über die Mittellinie spielte, gehörte auch die zweite Großchance des Spiels der Spvg. Der eingewechselte Julian Tobie wird von Simon Struck in Bedrängnis schön über halblinks in den offenen Raum geschickt und kann im Fallen den Ball nur noch auf VfL-Keeper Jan Woop setzen. „Da hätte man Elfmeter geben können. Julian wurde beim Schuss klar gestört und wenn du den Strafstoß in der letzten Sekunde pfeiffst, dann wäre das nur gerecht gewesen“, kommentierte Kraut und spielte auf den Aufreger der Partie an, nachdem Bochum in der Folge nur noch durch Halbchancen oder Luftduellen gefährlich wurde, die aber vom Brakeler Keeper Kai Siewers seriös pariert wurden und der eben auch nach dem Foul von Salvatore Cardamore an VfL-Stürmer Luis Hartwig Bochum erneut zum Verzweifeln brachte, da er den folgenden nicht einmal schwach geschossenen Elfmeter von Tolga Özdemir glänzend abwehrte. Der VfL brauchte aber nur eine Großchance aus dem Spiel heraus in der vierten Minute der Nachspielzeit, um das Elfmeterschießen zu vermeiden. Nach Flanke köpfte Stürmer Hartwig das Leder an die Latte, Teamkollege Marius Herden stand im Fünfmeterraum goldrichtig und staubte zur Führung ab. Direkt nach Anstoß probierte Brakel noch einmal alles und kassierte in der Folge nur wenige Sekunden später nach Ballverlust durch Hartwig die Entscheidung in einer Partie, die die jungen Kicker trotzdem wohl nie vergessen werden.

Spvg Brakel: Siewers, Baibara, Norberts, Cardamore, Wulf, Karadeniz, Schmand, Lüke (76. Lüke), Polczyk (76. Christoph), Struck, Ostermann (41. Tobie)

Aufrufe: 02.5.2017, 11:00 Uhr
Lars LangeAutor