Lobeshymne auf den Co-Trainer

Drei Spiele, drei 2:0-Siege — der Saisonauftakt des SV Hellas verlief perfekt. Wären da nicht die drei Roten Karten für Emre Molla, Salim Özyilmaz und Kyriakos Tsopouridis. Laut Trainer Evangelos „Lucky” Sotiriou waren diese Platzverweise allesamt vermeidbar, aber eben auch der fehlenden Erfahrung seiner Schützlinge geschuldet: „Die Drei haben sich provozieren und dann zu Dummheiten hinreißen lassen. In dieser Liga sind teilweise ganz abgezockte Spieler unterwegs, die wissen, wie man den Gegenspieler zur Weißglut bringt.”

Im anstehenden Derby gegen Umutspor ist das besagte Trio nun zum Zuschauen verdammt. Aufgrund des großen Kaders sieht Sotiriou aber keine personellen Probleme: „Wir können die Drei ersetzen, zumal mit Robin Nickstadt ein verletzter Abwehrspieler wieder zurückkommt.” Der optimale Saisonstart hat nach Einschätzung des 48-Jährigen zwei Gründe: „Zum einen stehen wir kompakt und haben ein starkes Kollektiv, zum anderen sind wir eine echte Einheit — und das, obwohl wir 14 Neuzugänge hatten. Die Integration ging schneller als erwartet.” Die Spieler gingen demnach auch nach dem Training gemeinsam in die Stadt und „sowohl in der Kabine als auch auf dem Platz” sei der Teamgeist spürbar.

Ein Grund für die große Harmonie ist nach Ansicht des Cheftrainers sein Assistent Edris Siddiq, den er bereits seit 14 Jahren als Mitspieler und Co-Trainer an seiner Seite weiß: „Edris ist wie ein Bruder für mich. Wir beide können gar nicht ohne einander. Er hat einen riesengroßen Anteil am Aufstieg in die A-Liga und natürlich auch am derzeitigen Erfolg.”

Die Arbeitsteilung zwischen Sotiriou und Siddiq funktioniere reibungslos. Letzterer hat auch in taktischen Fragen ein gehöriges Wort mitzureden. „Ich vertraue Edris blind”, sagt Sotiriou, „seine Meinung zur Ausrichtung und Aufstellung ist für mich extrem wichtig. Ich treffe zwar die letzte Entscheidung, aber bislang waren wir ohnehin noch nie wirklich unterschiedlicher Meinung.”

Vor dem anstehenden Derby nimmt der Coach etwas Druck aus dem Kessel: „Wir haben keine besondere Rivalität mit Umutspor. Man kennt und man respektiert sich. Unter den Spielern ist das Derby aber natürlich Gesprächsthema.”