2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Dominik Dapprich (links) verlässt am 16.Oktober 2016 nach dem 4:1-Sieg des TuS Alchen im Klafelder Hofbachstadion an der Seite des jungen „Fürsten“ Sascha Kocher die Niederungen der „Haubergsliga“ in Richtung Regionalliga. Foto: hb
Dominik Dapprich (links) verlässt am 16.Oktober 2016 nach dem 4:1-Sieg des TuS Alchen im Klafelder Hofbachstadion an der Seite des jungen „Fürsten“ Sascha Kocher die Niederungen der „Haubergsliga“ in Richtung Regionalliga. Foto: hb

Vom Bruchsgarten ins Leimbachtal

Siegens neuer Co-Trainer Dominik Dapprich strebt den Fußballlehrer an

Siegen/Alchen. Die Nachricht schlug bei den Fußballern des A-Kreisligisten TuS Alchen wie eine Bombe ein, in der übrigen Siegerländer Kickerszene wurde sie gleichwohl ebenfalls mit einer gehörigen Portion Überraschung zur Kenntnis genommen: Dominik Dapprich, kürzlich noch Trainer und Spieler in der Fußball-Talentschmiede des Freudenberger Vorortes (immerhin wurden hier so erfolgreiche Lizenzspieler wie Patrick Helmes und Sven Michel „großgezogen“), ist zum Co-Trainer beim Regionalligisten Sportfreunde Siegen aufgestiegen.

Von der 9. hoch in die 4. bundesdeutsche Spielklasse. Die Gegner heißen jetzt nicht mehr VfL Klafeld-Geisweid oder SG Laasphe/Niederlaasphe, sondern Rot-Weiß Essen, Alemannia Aachen und Wuppertaler SV. Und dabei ist diese Meldung gar nicht so überraschend, wenn man den sportlichen Lebensweg des inzwischen 27-jährigen Alcher Eigengewächses mit gleichsam „eingebauter“ Spieler-, Schiedsrichter- und Trainerkarriere näher kennt.

Dabei gehörte Dominik Dapprichs Leidenschaft zunächst den ganz kleinen Bällen. Als talentierter Tischtennisspieler seines Heimatvereins hat er es immerhin bis zur höchsten Jugendklasse gebracht. Gleichzeitig stand aber auch bereits im Bambinialter das runde Leder im Ausbildungsprogramm des aus einer sehr sportaktiven Familie stammenden Allround-Talentes.

Dafür sorgte schon Vater Jürgen Dapprich, der fünf Jahre lang 1. Vorsitzender des TuS Alchen war. Und schließlich waren Opa und Mutter einst erfolgreiche Aktive beim Nachbarverein TSV Siegen. Im Alter von 14 Jahren zeichnete sich bereits eine große Karriere von Dominik Dapprich ab – als Schiedsrichter. Denn an der Pfeife war der junge Mann ein absolutes Ass, pfiff bereits mit 16 Jahren in der Bezirksliga. Der Weg nach ganz oben schien geebnet. „Doch dann machten ihm die Frauen einen Strich durch die Rechnung“, verriet uns Vater Jürgen im Rückblick schmunzelnd aus dem familieninternen Nähkästchen.
Die Faszination Fußball ließ Dominik freilich nicht los. Nach dem Abitur am Weidenauer Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium verrichtete er zunächst seinen Dienst bei der Bundeswehr und schnürte sodann auf Wunsch seiner „alten Kameraden“ auch wieder die Fußballstiefel bei seinem Heimatverein, übernahm die 1. Mannschaft schließlich auch als Trainer.

Gleichzeitig begann er sein Studium der Sportwissenschaften an der Sporthochschule Köln. Über den Bachelor strebt Dominik Dapprich den Master-Abschluss an mit dem Berufsziel Sportlehrer. Doch nicht nur das. Was seine Fußballerkarriere betrifft, so hat er sich bereits in jungen Jahren auch für die Trainerlaufbahn entschieden, ist bereits im Besitz der Trainer-A-Lizenz des Deutschen Fußball-Bundes. Eine außergewöhnliche Leistung.

Und Dominik Dapprich will mehr: Seine Bewerbung als Teilnehmer am DFB-Fußballlehrer-Lehrgang steht bevor. „Bei den vielen Bewerbern eine nicht einfache Aufgabe, da muss man auch etwas Glück haben, wenn man den Zuschlag erhält“, so Dominiks Vater Jürgen Dapprich und ergänzt: „Das Ganze kostet alles in allem schließlich rund 25 000 Euro, das ist fürwahr kein Pappenstiel.“
Eine ganz wichtige Voraussetzung für die Zulassung zum Fußballlehrerlehrgang des DFB – da wären wir wieder beim Beginn unserer Geschichte – ist eine Trainertätigkeit zumindest als Co-Trainer eines Regionalligisten! Da kam es wie gerufen, dass gerade diese Position vor kurzem bei den „Neuen Freunden“ im Leimbachtal frei wurde. Dominik Dapprich hatte von dem Stellenangebot gehört und bewarb sich auf der Stelle für die Stelle.

Ein Vorstellungsgespräch mit SFS-Sportchef Andreas Krämer brachte trotz etlicher Mitbewerber schnell Klarheit: Dominik Dapprich wurde als neuer Co-Trainer dem bisher nicht gerade erfolgreichen Chefcoach und Griffel-Nachfolger Thorsten Seibert an die Seite gestellt. Man darf gespannt sein, wann das nächste „Ölcher“ Eigengewächs in der bundesdeutschen Fußballszene ganz weit oben mitmischt.

Aufrufe: 024.10.2016, 19:30 Uhr
hbAutor