2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Die 100 stimmberechtigten Mitglieder der Sportfreunde Siegen stimmten einstimmig für die Entlastung des Vorstandes, und sie wählten ebenso ohne Gegenstimmen Bernhard Görg (Finanzen) und Dieter Schmitz (Marketing) in den Vorstand. Fotos (2): fsr
Die 100 stimmberechtigten Mitglieder der Sportfreunde Siegen stimmten einstimmig für die Entlastung des Vorstandes, und sie wählten ebenso ohne Gegenstimmen Bernhard Görg (Finanzen) und Dieter Schmitz (Marketing) in den Vorstand. Fotos (2): fsr

"Schwarze Null" vor Augen

Mitgliederversammlung der Spfr. Siegen: Vorstand entlastet - Görg und Schmitz gewählt

Vor exakt einem Jahr gab es an gleicher Stelle noch viele betretene Mienen. Der Traditionsverein Sportfreunde Siegen zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in tiefroten Zahlen und somit im Insolvenzverfahren. 100.000 Euro fehlten für den Etat der Saison 2018/19.

Heute Abend herrschte dagegen Aufbruchstimmung und Zuversicht, das Vereinsschiff wieder in ruhiges Gewässer zu steuern.

Die Sportfreunde haben es in den vergangenen zwölf Monaten tatsächlich wieder geschafft, neue Sponsoren aufzutun (insgesamt konnte die Zahl der Sponsoren auf 98 gesteigert werden), die Finanzlast auf viele Schultern zu verteilen und die Deckungslücke bis auf den geringen Betrag von 18.000 Euro zu reduzieren. Kurzum: Die Sportfreunde haben die „schwarze Null“ dicht vor Augen, wahrscheinlich ist der Etat schon zu Beginn des Jahres 2019, in dem die Siegener ihr 120-jähriges Bestehen feiern wollen, bereits gedeckt.

Und so sprach dann auch gegen Ende der Mitgliederversammlung im Hüttensaal der Siegerlandhalle Ältestenrat Peter Drössler die Worte des Abends: „Wann hat es das denn zuletzt gegeben, dass die Sportfreunde mit einem fast gedeckten Etat in die Saison gehen? Unser Dank gebührt dem Vorstand und dem Insolvenzverwalter Bernhard Görg für diese geleistete Arbeit.“

Dafür bekam der langjährige „Sportfreund“ viel Applaus aus dem Plenum – und die Entlastung des Vorstandes wurde nur noch zu einer reinen Formsache. Ohne eine einzige Gegenstimme wurde der Vereinsführung im Krisenjahr des Insolvenzverfahrens von den insgesamt exakt 100 stimmberechtigten Mitgliedern das Vertrauen ausgesprochen.

Die Wahlen zum Vorstand standen diesmal nicht auf der Tagesordnung, denn erst nach Abschluss des Insolvenzverfahrens im Frühjahr nächsten Jahres wird die Vereinsführung in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung neu gewählt. Obwohl die Versammlung, wie schon in den Vorjahren, vom Vorsitzenden Roland Schöler eröffnet und auch geleitet wurde, so ist doch eigentlich Bernhard Görg, der im Insolvenzverfahren zuständige Mitarbeiter der Kölner Kanzlei Niering-Stock-Tömp, der Mann, der derzeit bei den Sportfreunden das Sagen hat – solange bis die Finanzmisere ausgestanden ist.

Und so waren auch die Mitglieder besonders gespannt auf Görgs Ausführungen in Bezug auf das Insolvenzverfahren und die Finanzlage im Verein. „Wenn alles nach Plan läuft, dann will ich im Januar oder spätestens Februar einen Insolvenzplan abgeben, in dem die schwarze Null auch drin steht.“ Und mit einem kleinen versteckten Seitenhieb in Richtung Vergangenheit sagte Görg: „Skandalfreies Arbeiten schafft Reputation und Ansehen. Da müssen die Sportfreunde wieder hinkommen.“


Der Blick auf die Zahlen: Lag der Gesamtetat der Saison 2017/18 noch bei rund 800.000 Euro, so planen die Siegener in der aktuellen Spielzeit mit einem Gesamtetat von 750.000 Euro. Bis auf die besagten 18.000 Euro ist somit der aufgestellte Etat auch gedeckt. Der Wirtschaftsbetrieb der 1. Mannschaft beläuft sich auf 525.000 Euro, der gemeinnützige Bereich ist mit 225.000 Euro veranschlagt.

Görg: „In den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir hier viel bewegt, und ich bleibe gerne noch ein bisschen hier. Wir wollen es schaffen, dass wir für die nächste Saison auf der Einnahmenseite noch etwas mehr verbuchen können.“

Erwartungsgemäß wurde Bernhard Görg als Vorstandsmitglied Finanzen und Dr. Dieter Schmitz für den Bereich Vorstand Marketing ohne Gegenstimmen gewählt.

Der Sportliche Leiter Andreas Krämer erklärte: „Wir haben ein echtes Seuchenjahr mit vielen Verletzten, so etwas habe ich in meiner Fußball-Laufbahn auch noch nicht erlebt. Vor diesem Hintergrund ist der sechste Tabellenplatz dieser jungen Mannschaft beachtlich. Mittelfristig wollen wir aber wieder in der Regionalliga spielen.“ Und während er das sagte, blickte er in Richtung Vorstand und ergänzte: „Um das zu erreichen, brauchen wir aber auch eine entsprechende Etatzusage von der Vereinsführung.“

Aufrufe: 05.12.2018, 23:30 Uhr
Frank SteinseiferAutor