2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Der Moment, der alle, die es mit den Sportfreunde Siegen halten, in eine regelrechte Schockstarre versetzte: Marco Beier wurde von Sanitätern auf einer Trage vom Platz gebracht und ins Krankenhaus gefahren. Fotos (2): carlo
Der Moment, der alle, die es mit den Sportfreunde Siegen halten, in eine regelrechte Schockstarre versetzte: Marco Beier wurde von Sanitätern auf einer Trage vom Platz gebracht und ins Krankenhaus gefahren. Fotos (2): carlo

Germanen-Cup: Beier-Verletzung trübt deutlichen SFS-Erfolg

Verdacht auf Kreuzbandriss – Drei Tore von Neuzugang Masahiro Endo – Remis im Bezirksliga-Duell

Die Sportfr. Siegen haben einen deutlichen ersten Schritt zur erneuten Endspiel-Teilnahme (2016 im Finale verloren gegen die SpVg Olpe) beim 17. Germanen-Cup des SV Germania Salchendorf gemacht. Der Regionalliga-Absteiger setzte sich heute Abend im ersten Turnierspiel mit 5:2 (2:0) gegen den Landeslisten RW Hünsborn durch.

Der Erfolg der Mannschaft von Trainer Dominik Dapprich wurde überschattet von einer schweren Verletzung von Marco Beier. Der Verteidiger ging in der 34. Minute zu Boden, als er auf den Ball trat und von Jan-Peter Stein unglücklich von den Beinen geholt wurde. Beier schrie immer wieder laut auf und fasste sich ans Bein. Dapprich ahnte da schon, was passiert war: „Wenn ein Fußballer so schreit, hat er was.“ Die erste Diagnose laute Kreuzbandriss, sagte der SFS-Trainer. Beier wurde von Sanitätern auf einer Trage vom Platz gebracht und ins Krankenhaus gefahren.

Die Partie hatte munter begonnen, Hünsborn spielte flott mit. Die ersten Chance aber hatte in der 6. Minute der Siegener Masahiro Endo. Es war so etwas wie der Vorgeschmack auf das, was später noch kommen sollte am Wüstefeld. Mehr und mehr übernahmen nämlich die klassenhöheren Siegener das Kommando im Spiel. Und Hünsborns Kapitän Henrik Blecker forderte bald von seinen Mitspieler: „Ordnung wie eben.“ So erspielten sich die Hünsborner bald ihre Chancen: In der 10. Minute zielte Fabian Thieme rechts am Tor vorbei, kurz darauf wurde Marius Uebach nach einem Sololauf um den einen oder anderen Siegener herum erst im Strafraum gestoppt. Hünsborns Trainer Andreas Waffenschmidt war zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf. Siegen drängte, kam zu Möglichkeiten durch Benedikt Brusch und Endo. Und so ging sfs kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag in Führung: Erst traf Okay Yildrim per Kopf (44.), dann eben besagter Endo (45.), nachdem er steil angespielt wurde und den Ball fein im Hünsborner Tor unterbrachte.

Das Endo-Festspiel ging nach dem Seitenwechsel weiter. Der 21-jährige japanische Neuzugang von Hilal Maroc Bergheim erhöhte in der 52. Minute per Kopf nach einer Flanke von Björn Jost auf 3:0 und ließ sieben Minuten später seinen dritten Treffer zum 4:0 folgen Hünsborn hatte in der 70. Minute eine weitere Chance, doch SFS-Keeper Lukas Litschel klärte die Situation. So konnte Benedikt Brusch für Siegen das 5:0 (71.) erzielen. Hünsborn aber steckte nicht auf und verkürzte durch Uebach auf 1:5 (76.) und durch den eingewechselten Jonathan Knott auf 2:5 (89.).

„Es ist nicht normal, einen Landesligisten über 90 Minuten zu beherrschen“, sagte Dapprich nach dem Abpfiff. Zudem habe er in der Schlussphase einige taktische Dinge ausprobiert. Der halbe Siegener Kader hatte zeitgleich mit dem Turnierspiel im Leimbachstadion trainiert. „Wir haben ja auch einige Verletzte“, erklärte Dapprich. Für den zweiten Auftritt in Salchendorf, morgen (18 Uhr) gegen den Bezirksligisten TSV Weißtal will er, ähnlich wie unlängst beim Turnier in Wallmenroth, seinen Kader dann austauschen.

Hünsborns Trainer Waffenschmiedt verwies darauf, dass in seiner Mannschaft viele ehemalige Jugendliche und Kreisliga-Spieler gestanden hätten: „Dafür haben wir das ganz gut hinbekommen.“



SV Germania Salchendorf - SuS Niederschelden 1:1 (1:0).

Das Duell der beiden Bezirksligisten Germania Salchendorf und SuS Niederschelden endete in der zweiten Partie des Abends mit 1:1 (1:0). Moritz Klass brachte die Gastgeber am Wüstefeld mit 1:0 (11.) mit einem Traumtor aus 18 Metern Entfernung ins rechte obere Toreck in Führung. Der SuS kam in der 68. Minute zum „verdienten Ausgleich“, wie Niederscheldens Trainer Andre Stoffel sagte. Dennis Noll, vom Oberligisten 1. FC Kaan-Marienborn gekommen und am Wochenende im Trainingslager von der Mannschaft zum Kapitän gewählt, scheiterte am Salchendorfer Torwart Dustin Lohmann, dann drückte der eingewechselte Tim Solbach den Ball über die Linie. „In der ersten Halbzeit ist Salchendorf einen Tick besser gewesen“, erklärte Stoffel, nach der Pause sei seine Mannschaft eher „am Drücker gewesen“. Die Germanen hatte in der Schlussphase Pech bei Abseits-Entscheidungen; Niederschleden war mit zwei Kontern nicht erfolgreich.

Aufrufe: 026.7.2017, 22:31 Uhr
Carsten LoosAutor