2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Masahiro Endo (SF Siegen/Mitte) scheitert in der 48. Minute noch an Torwart Philipp Hinkerohe (FC Eintracht Rheine), der den Ball noch im letzten Moment ans Außennetz ablenken konnte.    Foto: fst
Masahiro Endo (SF Siegen/Mitte) scheitert in der 48. Minute noch an Torwart Philipp Hinkerohe (FC Eintracht Rheine), der den Ball noch im letzten Moment ans Außennetz ablenken konnte. Foto: fst

Endo trifft und fliegt

Sportfreunde holen in Unterzahl einen Punkt in Rheine

FC Eintracht Rheine - Sportfreunde Siegen 1:1
Er schüttelte den Kopf, er fluchte, er war fassungslos. Zwei Mal war Stürmer Masahiro Endo zurück auf den Platz gelaufen, aber natürlich blieben die Versuche, Schiedsrichter Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel) von seiner Entscheidung abzubringen, vergeblich. Der 23-jährige Unparteiische hatte den kleinen Japaner in der 55. Minute nach einem „Allerweltsfoul“ an Rheines Kevin Grewe die Rote Karte gezeigt und ihn vom Platz geschickt. Masahiro Endo durchlebte ein Wechselbad der Gefühle und wurde für die Sportfreunde binnen einer Minute zur tragischen Figur. Nur eine Minute zuvor hatte er nach einem Freistoß die Flanke per Kopfball aus sieben Metern - unhaltbar für Rheines Torwart Philipp Hinkerohe - zur 1:0-Führung verwandelt.

Er war eigentlich noch gar nicht richtig mit dem Jubeln fertig, da kassierte der 23-jährige Stürmer nur gut 60 Sekunden später den Platzverweis und musste frühzeitig unter die Dusche. Für sein Team, das heute Nachmittag in der Obi Arena bereits das dritte Spiel in nur sieben Tagen bestritt, war es die Schlüsselsituation der Partie gegen den Tabellendreizehnten, denn von da an mussten die Sportfreunde 36 Minuten lang in Unterzahl bestehen. Es kam wie zu befürchten: Bis kurz vor Schluss machte die Siegener Abwehr einen tollen Job, verteidigte mit Mann und Maus, alle Spieler liefen ein paar Extra-Kilometer um Lücken zu schließen und freie Räume zu besetzen. Bis zur 89. Minute verteidigte das Team von Trainer Dominik Dapprich die Führung, dann ließ sich Rheines Luca Meyer im Strafraum nach einer Drehung geschickt über die Beine von Innenverteidiger Jan Luca Rumpf fallen und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Den Elfmeter verwandelte Kevin Grewe zum 1:1-Endstand.

Dominik Dapprich, nicht unbedingt bekannt als ein Trainer, der vorschnell Schiedsrichterleistungen kommentiert oder gar kritisiert, hatte den Kaffee nach dem Abpfiff richtig auf: „Die Rote Karte war ein Witz. Endo begeht ein Allerweltsfoul und wird dafür vom Platz gestellt. Wenn das ein Foul war, müssen in der Bundesliga in einer Halbzeit sieben Spieler runter. Es ist immer ein untrügliches Zeichen, wenn sich kein einziger Gegenspieler beim Schiedsrichter beschwert. Die Karte ärgert mich riesig, denn die Situation war spielentscheidend.“

Die Sportfreunde waren gut in die Partie gestartet, hätten bereits durch Jost (3./Pfostenschuss) und Marc Steffen Freund, der gleich zwei gute Möglichkeiten zur Führung hatte (7./31.), das 1:0 erzielen können. Rheine kam nach 25 Minuten ins Spiel, hatte gute Chancen zur Führung: zunächst parierte Torwart Thies (34.) am Pfosten mit einer Grätsche, dann setzte Daniel Olthoff das Leder an die Latte und kurz vor der Pause vergab Rheines Colin van den Berg die Führung.

Nach der Pause war Siegen sofort präsent, spielte nun besser. Als in der 53. Minute Fuad Dodic vier Gegenspieler ausgetanzt und nur durch ein Foul zu stoppen war, trat Björn Jost den Freistoß, den Endo zum 1:0 für Siegen verwandelte. Im Spiel Zehn gegen Elf leistete das junge Siegener Team Schwertsarbeit - das späte Elfmetertor brachte die Sportfreunde dann aber doch noch um verdiente drei Punkte.


Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis (SC Ickern) - Zuschauer: 280
Tore: 0:1 Masahiro Endo (54.), 1:1 Kevin Grewe (90. Foulelfmeter)
Platzverweis: Rot gegen Masahiro Endo (55./Sportfreunde Siegen)

Aufrufe: 014.4.2019, 22:02 Uhr
Frank SteinseiferAutor