2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Björn Jost (rechts) war zweifellos der Mann des Spiels. Er sorgte mit seinem Doppelschlag vor der Pause für die Sportfreunde-Führung, die die Hausherren auch bis zum Schlusspfiff nicht mehr her gaben. Fotos (3): juka
Björn Jost (rechts) war zweifellos der Mann des Spiels. Er sorgte mit seinem Doppelschlag vor der Pause für die Sportfreunde-Führung, die die Hausherren auch bis zum Schlusspfiff nicht mehr her gaben. Fotos (3): juka

Derbysieger heißt Sportfreunde Siegen

1505 Zuschauer im Leimbachstadion - Einige strittige Schiedsrichter-Entscheidungen

Verlinkte Inhalte

Sportfreunde Siegen - TuS Erndtebrück 3:2
Den HSV und den Pokalsamstag im Kopf hatten die Erndtebrücker für dieses Derby im Siegener Leimbachstadion nicht die richtige Einstellung mitgebracht. Mit 3:2 (2:1) behielten die Sportfreunde im Oberliga-Duell das bessere Ende für sich. Sie belohnten sich für ihr beherzteres Spiel, mehr Offensivdrang und größeren Mut. Der TuS geschlagen, der sich nicht zu beklagen brauchte. Das Siegener Team wollte diesen Sieg einfach mehr und verdiente ihn sich redlich. Die 1505 Zuschauer jedenfalls sahen von ihrer jungen Mannschaft, die Trainer Dominik Dapprich offensiv ausgerichtet hatte, am Sonntagabend eine erfrischende Vorstellung.

Eine erste Derby-Halbzeit der Geschenke und mit fünf gelben Karten, die Schiedsrichter Julian Engelmann aus Iserlohn verteilte. Drei Tore fielen, die in dieser Form nie und nimmer fallen durften. Den Anfang macht der dicke Bock von Siegens Torhüter Christoph Thies in der 23. Minute, der nach Rückpass von Tobias Filipzik anfängerhaft neben den Ball trat und Mehdi Reichert die Erndtebrücker Führung bescherte.

Da wollte dann der Schiedsrichter nicht zurückstecken. Als in der 38. Minute TuS-Keeper Paul Schünemann die Flanke von Ryo Suzuki aus der Gefahrenzone boxte, dabei von Tobias Flilipzik bedrängt wurde, verhängte der Unparteiische zur Überraschung aller einen Elfmeter. Den durfte man beim besten Willen nicht geben. Björn Jost blieb vom Punkt cool, glich zum 1:1 aus. Und um die Geschenke-Trilogie zu vollenden, übersah das Unparteiischen-Gespann zwei Minuten später die Abseitsstellung von gleich zwei Siegenern im Strafraum. Als der Ball dann zu Jost kam, traf der Sportfreunde-Kapitän zur 2:1-Führung.

Tore sind die Würze eines Fußballspiels – aber solche sind doch nicht das Salz in der Suppe.

Ganz unverdient aber war die Pausenführung der Siegener nicht. Weil sie in dieser Endphase der ersten Hälfe die Schwächen der Erndtebrücker nutzten. Die stellten praktisch das Fußballspielen ein, gewährten den Platzherren immer wieder Freiräume. Dabei hatten sie zunächst die besseren Möglichkeiten. So zum Beispiel nach dem Führungstor, als sich die Siegener mit Tändeleien in der eigenen Hälfte in Schwierigkeiten brachten. Philipp Böhmer schnappte sich den Ball, zog allein in Richtung Tor. Statt abzuziehen, bediente er den mitgelaufenen Taira Tomita, der ebenfalls zu lange zögerte.
Vorbei die Chance, vorbei auch das optische Übergewicht der „Blauen“.

Was sich dann der Defensivverband des TuS in der 53. Minute leistete, dürfte Trainer Ivan Markow eine Gänsehaut bereitet haben. Zwei, drei Mal hätten Admir Terzic und Till Hilchenbach den Ball klären können. Stattdessen spritzte Siegens neuer Japaner Ryo Suzuki dazwischen, sagte Danke und traf mit sattem Linksschuss ins lange Eck zur 3:1-Führung.

Markow reagierte sofort, holte Hilchenbach vom Feld und schickte Neuzugang Haluk Arslan ins Rennen. Der Ex-Siegener und Ex-Käner ein Garant für die Wende? Es hatte nicht den Anschein. Denn die Gäste von der Eder hatten weiterhin Probleme im Spielaufbau, kamen mit den früh störenden, hoch stehenden Siegenern nicht zurecht. Sportfreunde-Trainer Dominik Dapprich hatte durchaus das Risiko gesucht, was sich auch in der offensiv ausgerichteten Startformation widerspiegelte.

Das lauffreudige Team entwickelte einfach den größeren Druck, während der TuS doch eine enttäuschende Vorstellung bot. Torgefahr ging von den Gästen jedenfalls nach der Pause überhaupt nicht mehr aus. Und dann doch noch der Anschlusstreffer. Pablo Schmitt, der sich zuvor noch mit Krämpfen am Boden wand, war nach Eckball von Reichert mit dem Kopf zur Stelle und verkürzte vier Minuten vor dem Abpfiff. Der Offensivdrang kam jedoch zu spät.


Schiedsrichter: Julian Engelmann - Zuschauer: 1.505
Tore: 0:1 Mehdi Reichert (24.), 1:1 Björn Jost (41. Foulelfmeter), 2:1 Björn Jost (43.), 3:1 Ryo Suzuki (54.), 3:2 Pablo Schmitt (86.)





Aufrufe: 012.8.2018, 21:50 Uhr
fridaAutor