2024-04-24T13:20:38.835Z

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Das rote Trikot der Westfalenliga-Fußballerinnen der Sportfr. Siegen tauscht Lena Uebach (links, hier im Zweikampf mit Zoe Aimee Gismann vom BSV Ostbevern) bald wieder gegen den strahlend weißen DFB-Dress. Uebach fährt als Teil des deutschen Kaders zur Europameisterschaft nach Tschechien. Foto: Reinhold Becher
Das rote Trikot der Westfalenliga-Fußballerinnen der Sportfr. Siegen tauscht Lena Uebach (links, hier im Zweikampf mit Zoe Aimee Gismann vom BSV Ostbevern) bald wieder gegen den strahlend weißen DFB-Dress. Uebach fährt als Teil des deutschen Kaders zur Europameisterschaft nach Tschechien. Foto: Reinhold Becher

"Der Titel steht an erster Stelle"

Lena Uebach spricht im Interview mit FuPa Südwestfalen über die bevorstehende U-17-EM in Tschechien

Groß war die Freude bei Lena Uebach, als sie von DFB-Trainerin Anouschka Bernhard in den Kader für die EM-Endrunde der U-17-Juniorinnen berufen wurde. Die Fußballerin der Sportfreunde Siegen ist eine von 16 Feldspielerinnen für das Aufgebot, das sich am Freitag trifft und dann ins Teamquartier nach Pilsen reisen wird. Zum Auftakt geht es am Dienstag (2. Mai, 16 Uhr) in Prestice gegen Spanien. Es folgen weitere Gruppenspiele gegen Frankreich (5. Mai, 11 Uhr) und Tschechien (8. Mai, 14 Uhr). Im Interview mit FuPa Südwestfalen spricht die 16-Jährige über ihre Ziele für die EM, die Aussichten der Sportfr. Siegen in der Westfalenliga – und über ihre kleine Schwester Merle.

FuPa Südwestfalen: „Lena, herzlichen Glückwunsch zur EM-Nominierung! Wie hast du die frohe Botschaft erhalten, dass du beim Turnier in Tschechien mit dabei bist?“
Lena Uebach: „Frau Bernhard hat den Kader im Rahmen eines Trainingslehrgangs in Barsinghausen bekannt gegeben. Dazu wurden zunächst 22 Spielerinnen eingeladen. Mit denjenigen, die leider nicht mit zur EM fahren, wurde im Anschluss ein Gespräch geführt. Ich bin aber glücklicherweise mit dabei. Da habe ich mich natürlich riesig über die Nominierung gefreut – auch wenn ich nach den letzten Testspielen und Trainingseinheiten schon damit gerechnet habe.“

FuPa: „Du sprichst die beiden Testspiele gegen die Zweitligisten Herforder SV und FSV Gütersloh an, die ja besonders für dich erfolgreich verliefen…“
Uebach: „Das kann man so sagen. Gegen Herford haben wir 15:0 gewonnen und waren über das schwache Niveau ziemlich erschrocken. Ich kam in der zweiten Hälfte ins Spiel und habe drei Tore gemacht. Gegen Gütersloh ging es beim 2:1-Sieg schon knapper zu. Auch hier wurde ich eingewechselt und traf schließlich zum 2:1.“

FuPa: „17 der 18 berufenen Spielerinnen für die EM kamen bereits in der 2. Runde der EM-Qualifikation Ende März in England zum Einsatz – ihr reist also mit einer erfahrenen Truppe nach Tschechien. Was sind deine Ziele für die EM?“
Uebach: „An erster Stelle steht natürlich die Titelverteidigung mit der Mannschaft, auch wenn wir gleich einmal eine starke Vorrundengruppe erwischt haben. Wir haben das im Team aber bereits besprochen und als klares Ziel ausgegeben. Ich persönlich möchte natürlich möglichst viel Spielzeit bekommen und dann auch gute Leistungen zeigen.“

FuPa: „Du sprichst die Thematik der Einsatzzeiten an. Für die EM-Qualifikation in England wurdest du nachnominiert, wurdest in der Folge – wie bei den beiden jüngsten Testspielen – des Öfteren eingewechselt. Wie schätzt du deine Chancen auf EM-Startelf-Einsätze ein?“
Uebach: „Man muss schon sagen, dass die Startelf meistens steht. Wir haben aber natürlich vorher noch einige Trainingseinheiten, in denen ich mich gut verkaufen möchte. Dann schauen wir mal, was dabei herum kommt. Es ist eben auch so, dass zwei Spielerinnen (Sydney Lohmann und Verena Wieder vom FC Bayern München, Anm. d. Red.), die zuletzt hochgezogen wurden, jetzt zur EM wieder zu unserer U 17 gestoßen sind und genau auf meiner Position spielen. Ich habe mich aber mit der Joker-Rolle erstmal ganz gut angefreundet und werde alles geben.“

FuPa: „Werfen wir einen Blick auf den Liga-Alltag. In der Westfalenliga rangiert ihr mit den Sportfr. Siegen fünf Spieltage vor Schluss sieben Zähler hinter Spitzenreiter SpVg Berghofen – trotz einer beeindruckenden Serie von zwölf Pflichtspiel-Erfolgen in Serie. Wie schätzt du die Chancen ein, Berghofen noch abzufangen?“
Uebach: „Rechnerisch ist es möglich, Berghofen noch einzuholen. Das wissen wir, konzentrieren uns aber nur auf uns und unsere Spiele. Wir spielen ja noch im direkten Vergleich gegen die – das wollen wir natürlich in jedem Fall gewinnen und müssen dann hoffen, dass die zusätzlich noch ein bisschen stolpern. Aufgrund der EM werde ich in der Westfalenliga aber drei Spiele fehlen, wenn wir wirklich ins Finale kommen sollten. Sollte es dieses Jahr mit Siegen nicht mehr mit dem Regionalliga-Aufstieg klappen, ist das ganz klar unser Ziel für das nächste Jahr.“

FuPa: „Das Fußballer-Gen hat indes auch deine kleinere Schwester Merle inne, die vier Jahre jünger ist als du. Wie schaut es denn aktuell mit dem fußballerischen Nachwuchs im Hause Uebach aus?“
Uebach: „Merle spielt bereits in der Westfalenauswahl und bei Fortuna Freudenberg noch mit den Jungs. Sie trainiert aber hin und wieder schon bei der B-Jugend mit und hatte letztes Jahr ja bereits ihren ersten Einsatz dort, als die Verletzungssorgen groß waren. Laut meinen Eltern ist Merle ein anderer Typ als ich (lacht). Das Fußballfieber hat sie aber in jedem Fall auch schon infiziert.“

Aufrufe: 025.4.2017, 19:04 Uhr
Christian SchwermerAutor