Sportfreunde Schwäbisch Hall müssen nach Sindelfingen

Mike Schütt ist keiner, der jammert. Der Trainer des VfL Sindelfingen hätte momentan aber durchaus Grund dazu: Der Stammtorhüter David Kocyba verletzte sich zum Ende der Vorbereitung hin, ein Großteil seiner Spieler ist angeschlagen oder „in einem Loch“, wie Schütt es ausdrückt. „Aber wir werden auch am Samstag eine Mannschaft aufs Feld schicken, die Gas geben wird“, bekundet er fast schon trotzig.

Der VfL war in der Hinrunde das Überraschungsteam der Liga. „Wir wurden sogar schon als Spitzenmannschaft tituliert“, meint Schütt kopfschüttelnd, „dabei ist unser Ziel ein einstelliger Platz.“ Den wird Sindelfingen trotz der drei Niederlagen in den bislang drei Spielen anno 2017 wohl erreichen.

Momentan – und da hat der VfL eine Gemeinsamkeit mit den Sportfreunden – fehlt es an Stabilität. Das kommt den Hallern nur zu bekannt vor: Beim 1:5 gegen Neckarrems brach die Mannschaft nach dem ersten Gegentor zusammen, hämische Kommentare von der Tribüne folgten. „Wir haben dieses Spiel aufgearbeitet, auch das Video gesehen“, meint Trainer Slobodan Pajic. Seine Mannschaft habe sich nicht aus dem Schockzustand lösen können. Während dieser Woche folgten viele Gespräche. „Wir haben die Wahl: Entweder wir setzen uns in die Ecke und bemitleiden uns oder wir krempeln die Ärmel hoch.“ Seine Mannschaft habe Letzteres getan. Die Trainingseindrücke würden sich aber noch nicht in den Spielen widerspiegeln. „Die Jungs haben große Ansprüche an sich selbst“, setzt er mit Nachdruck hinzu. „Aber sie sind Menschen, keine Roboter. Das ist eine Erklärung, aber keine Entschuldigung des Auftritts gegen Neckarrems.“ Letztlich könne er als Trainer einen Weg aufzeigen, aber gehen müssten ihn die Spieler selbst. „Die Mannschaft ist in der Bringschuld“, macht er unmissverständlich klar. Dass der kommende Gegner dreimal in Folge verloren hat, interessiert Pajic „nullkommanull“. Er beschäftigt sich vor allem mit seiner Mannschaft.

Stammtorhüter kehrt zurück

Das erklärt Mike Schütt fast wortgleich. Nach den drei Pleiten seien alle geerdet. Immerhin kann er am Samstag wahrscheinlich wieder auf Torwart David Kocyba bauen und muss nicht wie beim 2:5 in Pfullingen einen A-Jugendlichen ins Tor stellen. Außerdem wird die Partie auf Naturrasen ausgetragen, darauf freut sich Schütt besonders.

Bei den Sportfreunden kommt ein Einsatz von Ali Gökdemir noch zu früh, allerdings stellt Solobodan Pajic in Aussicht, dass Gökdemir beim nächsten Heimspiel gegen Pfullingen dabei sein kann. Fehlen werden in Sindelfingen auch weiterhin Sven Blumenstock, Marko Markovic und Thomas Wagner. Matthias Haag, der gegen Neckarrems 20 Minuten vor Schluss eingewechselt wurde, sei eine Alternative, so Pajic. Der Kapitän habe die vergangenen Wochen schmerzfrei trainieren können.

Info VfL Sindelfingen – Sportfreunde Schwäbisch Hall, Samstag, 15 Uhr