2024-05-02T16:12:49.858Z

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Frank Schimmelpfennig (links) wurde für sein großes Engagement bei den Sportfreunden Schledehausen geehrt.
Frank Schimmelpfennig (links) wurde für sein großes Engagement bei den Sportfreunden Schledehausen geehrt. – Foto: Peter Leuenberger

„Schimmel“ war total geplättet

KSB ehrt Schledehauser Platzwart und Betreuer Frank Schimmelpfennig für seinen Einsatz

Der Kreissportbund Osnabrück (KSB) und der Stadtsportbund Osnabrück (SSB) würdigen mit der Aktion „Ehrenamt überrascht“ das freiwillige Engagement von Mitgliedern, die unverzichtbar für ihren Verein sind. Seit 2018 gibt es die vom Landessportbund Niedersachsen initiierte Wertschätzungskampagne, die in der Sportregion Osnabrück zum zweiten Mal läuft.

Die Ehrung ist für die Vereinshelden gedacht, die seit vielen Jahren im Hintergrund wertvolle Arbeit leisten. Es soll eine kleine Überraschung mit einem großen Dankeschön sein. Dabei geht es nicht darum, ob die Ehrenamtlichen ein offizielles Amt bekleiden. Das kann zum Beispiel der Trikotwäscher, der Fahrdienst oder der Grillmeister sein. Insgesamt nimmt die Sportregion – wie beim ersten Mal – 40 Ehrungen vor. Den Auftakt macht heute Frank Schimmelpfennig von den Sportfreunden Schledehausen.
Von 1998 bis 2018 war er Betreuer von der ersten Fußballmannschaft. Und seit 16 Jahren ist der 67-Jährige Platzwart bei den Sportfreunden. Schimmelpfennig wohnt gegenüber vom Sportplatz. Sein Haus, das der leidenschaftliche Dortmund-Fan schwarz-gelb gestrichen hat, ist etwa 120 Meter davon entfernt. „Ich bin jeden Tag dort“, sagt der Platzwart, der den Spitznamen „Schimmel“ trägt. An dem Tag, als die Ehrung geplant war, reparierte er in seiner Werkstatt zu Hause einen Rasensprenger.

„Abends kam meine Frau Monika zu mir und sagte, ich soll wegen eines Rohrbruchs zum Sportplatz kommen. Ich habe mir mein Werkzeug in die Tasche gesteckt und bin sofort los. So was lässt mir keine Ruhe“, sagte Schimmelpfennig.

Dort angekommen, empfing ihn Fußballobmann Marc Rietenbach mit den Worten: „Warte kurz, wir müssen oben mit dir reden.“ Darauf entgegnete er: „Wollt ihr mich entlassen?“ Das war natürlich nicht der Fall – im Gegenteil. Nach ein paar Minuten waren alle letzten Vorbereitungen erledigt, sodass die Schldehauser Fußballer ihren ehemaligen Betreuer schließlich mit einem Spalier begrüßten. „Ich wusste gar nicht, was los war. Ich sollte dann da durchgehen, und alle fingen an zu klatschen“, sagte der Vereinsheld. „Ich war total geplättet und fix und fertig. Ich habe nie im Leben mit so einer Überraschung gerechnet und hatte Tränen in den Augen.“
Der Platzwart bekam ein Präsent sowie eine Urkunde vom KSB-Vorsitzenden Winfried Beckmann überreicht. „Die bekommt bei mir zu Hause einen Ehrenplatz.“
Aufrufe: 016.11.2020, 10:17 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor