2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Detlef Apel

Mund abwischen, weitermachen!

Arg gebeutelte Kommerner Damen verlieren nach gutem Start gegen Vorwärts SpoHo Köln III

Nach einer deprimierenden Sommerpause und einer traurigen Absage des ersten Spiels aufgrund Mangel an Spielerinnen freuten sich die Damen des VfL Kommern einerseits auf ihr erstes Match dieser Saison gegen Vorwärts SpoHo Köln III. Andererseits herrschte große Unsicherheit bei allen Beteiligten, ob diesmal wirklich genügend Spielerinnen antreten könnten, das nach den vielen Abgängen stark gebeutelte Team überhaupt wettbewerbsfähig wäre und die zusammengewürfelte Mannschaft, die so zum ersten Mal überhaupt in ihrem Leben zusammenspielen würde, dem Gegner zumindest ein bisschen Paroli bieten könnte. So kreisten über diesem Spiel sehr viele Fragezeichen, nur das herrliche Sommerwetter und der gut gepflegte Rasen hoben die Stimmung ein wenig.

– Foto: Detlef Apel

Allen Unkenrufen zum Trotz startete die Kommerner Mannschaft sogar mit drei Auswechselspielerinnen, und das obwohl zwei Stammspielerinnen beruflich leider verhindert waren. So kamen auch die Neuzugänge vom SC Rheinbach gleich zu ihrem ersten Spiel.

Zur Überraschung der Trainer, Zuschauer und wohl auch der Spielerinnen des VfL Kommern selbst starteten diese furios in die Partie. Von Unsicherheiten keine Spur, die Mannschaft drängte vehement nach vorne und erarbeitete sich schon in der fünften Minute die erste dicke Torchance. In den ersten zehn Minuten kamen die Kölnerinnen nicht aus ihrer Hälfte, so stark drückte das Heimteam dagegen. Aber so einfach wollten sich die Gäste dann aber doch nicht den Schneid abkaufen lassen und kamen kurz danach selbst zu hochkarätigen Gelegenheiten. Zuerst konnte sich die Kölner Angreiferin schön gegen die gegnerische Abwehr durchsetzen und kam vor dem Tor frei zum Schuss, der von der Kommerner Torfrau aber abgewehrt werden konnte. Aus dem darauffolgenden Eckball ergab sich die nächste Riesenchance, als eine Gäste-Angreiferin zentral knapp vor dem Tor freistehend abschloss, die Kugel landete aber direkt in den Armen der Torfrau.

– Foto: Detlef Apel

Der Heimmannschaft gelang es in der Folgezeit immer weniger, durch eigene Angriffe für etwas Entlastung in der Verteidigung zu sorgen. In der 13. Minute konnte sich Kommern gefährlich über rechts durchsetzen, aber die glänzend aufgelegte Kölner Torfrau machte sich extra lang und parierte so den Schlenzer ins lange Eck. Danach kehrten die Gäste den Spieß um und schnürten ihre Gegnerinnen in deren Hälfte ein. Daran konnte auch eine kurze Trinkpause nichts helfen, die der souverän und gut leitende Schiedsrichter den Akteurinnen gönnte. Nur in der 31. Minute hatten die heimischen Zuschauer den Torschrei zweimal direkt hintereinander auf den Lippen. Aber eine Kommerner Angreiferin konnte zuerst den kurz entlang der Grundlinie geschlagenen, halbhohen Ball knapp nicht erreichen. Ihre Mitspielerin versuchte es dann aus spitzem Winkel mit einer Bogenlampe über die Torfrau, für die aber schlussendlich die Querlatte rettete.

– Foto: Detlef Apel

Nur drei Minuten später hatte die Kommerner Torfrau reichlich Gelegenheit sich auszuzeichnen, quasi im Alleingang klärte sie gegen die frei durchgebrochene Stürmerin beim Herauslaufen zweimal direkt hintereinander die brenzlige Situation. Leider verletzte sich eine wichtige Spielerin des VfL Kommern bei einer Abwehraktion am Knöchel, als eine Mitspielerin unglücklich auf sie stürzte. Unter Schmerzen musste sie vom Platz getragen werden und fiel somit zumindest für den Rest dieses Spiels aus. Gute Besserung!

Diese Verletzung beeindruckte und beschäftigte ihre Mitspielerinnen offensichtlich in der Folgezeit.
Aufgrund der drückenden Überlegenheit kamen die Gäste in der 38. Minute folgerichtig zu ihrem ersten Treffer. Nach einem Angriff über rechts landete der Ball zentral sieben Meter vor dem Tor bei einer Angreiferin, die die Kugel ohne Mühe überlegt flach zum 0:1 ins Tor schiebt. Mit diesem knappen Rückstand rettete sich die Heim-Mannschaft in die verdiente und ersehnte Pause. Aufgrund der Hitze und dem laufintensiven Spiel waren wohl alle Spielerinnen froh über die kurze Unterbrechung nebst einer kühlen Erfrischung.

– Foto: Detlef Apel

In der zweiten Halbzeit setzte sich die Überlegenheit der Gäste fort, mit zunehmender Spieldauer bemerkte man immer stärker die fehlende Kondition und Spielpraxis beim VfL Kommern. Folgerichtig fiel in der 50. Minute das 0:2, als aufgrund der kollektiven Unachtsamkeit der gesamten Abwehr die Kölner Angreiferin völlig frei zum Abschluss kam. Im Minutentakt rannten die Kölnerinnen in der Folgezeit auf das gegnerische Tor zu und erarbeiteten sich weitere, hochkarätige Chancen. Auch nach der erneuten Trinkpause konnten sich die Kommerner Frauen nicht aus der Umklammerung lösen, nur einmal kam eine Angreiferin frei vor das Tor. Der Torschuss war schlussendlich aber zu schwach, um eine wirkliche Herausforderung für die Kölner Torhüterin zu werden.

– Foto: Detlef Apel

Spätestens ab diesem Zeitpunkt gaben sich die Kommerner Damen geschlagen, der Spielaufbau und die Aktionen wurden wilder und unkontrollierter - zudem ging die Puste aus. Quasi unbedrängt fiel vom Rand des Strafraums das 0:3, kurze Zeit später nutzten die Gäste aus kurzer Distanz die zweite Chance zum 0:4. Nach einer Ecke kam eine Kölner Angreiferin wieder frei zum Schuss und erhöhte auf 0:5. Praktisch ohne Gegenwehr fiel dann kurz vor Schluss das Tor zum Endstand von 0:6.

– Foto: Detlef Apel

Nach dem guten Start ins Spiel fiel der Sieg etwas zu hoch aus, der Trainingsrückstand und die fehlende Abstimmung in der neu zusammengewürfelten Mannschaft trugen den Großteil zu der Niederlage bei. Wenn die Kommerner Mannschaft es schafft sich im Laufe der Zeit weiter zu stabilisieren, kommen auch die nötigen Erfolgserlebnisse. Deshalb kein Grund zum Verzweifeln oder den Kopf in den Sand zu stecken.

Die Frauenmannschaft des VfL Kommern sucht DRINGEND nach interessierten Nachwuchsspielerinnen. Infos zu Trainingszeiten etc. auf FaceBook oder auf www.vflkommern1960.de. Wir freuen uns auf Euch!

Aufrufe: 017.9.2019, 22:03 Uhr
Detlef ApelAutor