2024-03-27T14:08:28.225Z

Spielvorbericht
Der KohlscheiderBC, hier im Derby gegen Rott, könnte sich in Schafhausen mit einem Sieg in die Spitzengruppe schieben.
Der KohlscheiderBC, hier im Derby gegen Rott, könnte sich in Schafhausen mit einem Sieg in die Spitzengruppe schieben. – Foto: Dagmar Meyer-Roeger
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KBC muss über die Schmerzgrenze gehen

Landesliga 2: Kohlscheid kann auch Schafhausen wehtun. Arminen wollen Reaktion zeigen.

„Wer hätte das vor der Saison gedacht?“ Gewinnt der Kohlscheider BC die Partie des achten Spieltags in der Fußball-Landesliga bei Spitzenteam Union Schafhausen mit drei Treffern Differenz, schiebt sich der KBC in der Tabelle am Gastgeber vorbei in die Spitzengruppe. Mit einem Augenzwinkern stellt der Kohlscheider Coach Andreas Puzicha fest: „Das wäre doch eine tolle Sache.“

Das Scherzen fällt dem 34-Jährigen zurzeit leicht. Nach vier Spielen hat seine Mannschaft acht Punkte beisammen. „Wir fahren entspannt nach Schafhausen“, betont er. Man wolle befreit aufspielen, „und wie gegen Rott einfach mal schauen, was geht“. Natürlich ist ihm bewusst, dass Schafhausen eine Mannschaft stellt, die für ihr frühes Pressing bekannt ist und mit einer gewissen Körperlichkeit aufwartet: „Dieses Team hat eine wahnsinnige Physis und Power.“

Doch auch die Kohlscheider haben ihre Qualitäten. Bislang steht die Defensive gut – und vorne hilft nicht etwa der liebe Gott, sondern das deutlich verbesserte Angriffsspiel. Im Umschaltspiel hat sich die Mannschaft enorm weiterentwickelt – und es wirkt fast so, als hätte sich der KBC ein Beispiel an Schafhausen genommen, das in diesem Bereich bereits seit einigen Jahren seine Königsdisziplin gefunden hat.

„Wir dürfen uns keine Fehler im Aufbauspiel leisten. Bälle auf Stefan Jörling und Sebastian Kranz – die sie gut abschirmen können – müssen wir unbedingt verhindern“, meint Puzicha. Der Coach ist sich „der Schwere der Aufgabe bewusst“, doch man habe „Qualitäten, um dem Gegner wehzutun“, dafür müsse man aber „die Zweikämpfe annehmen, alles hereinschmeißen und über die Schmerzgrenze gehen“.

Kein Grund zur Klage


Auch Gabriele Di Benedetto hat momentan keinen Grund zur Klage, was nach Lage der Dinge keine Überraschung ist. Denn Alemannia Mariadorf ist die „Mannschaft der Stunde“: drei Spiele, drei Siege, 11:0 Tore – auch wenn drei Punkte nach dem Rückzug des TSC Euskirchen wieder abgezogen wurden. „Ich kann vor meinen Jungs nur den Hut ziehen. Es spricht für die Mentalität der Mannschaft, dass sie sich nach dem schlechten Saisonstart mit vier Niederlagen und 20 Gegentreffern nie aufgegeben hat und so eine eindrucksvolle Reaktion gezeigt hat“, freut sich der Maria­dorfer Trainer.

Am Sonntag soll bei der Zweitvertretung des 1. FC Düren die Siegesserie ausgebaut werden. Oder wie Di Benedetto es formuliert: „Wir wollen den Oktober perfekt abschließen. Wer weiß, wie lange wir noch spielen können.“ Dass das aber keine leichte Aufgabe wird, ist dem Coach bewusst. „Düren ist eine sehr laufstarke, dynamische Mannschaft, die ein super Konterspiel hat. Da müssen wir auf der Hut sein.“ Am Matchplan der vergangenen Wochen – über den Kampf ins Spiel zu finden und dann auch spielerische Akzente zu setzen – will er nichts ändern.

Nicht nur die sportliche, auch die personelle Situation hat sich in den vergangenen Wochen verbessert: André Hochmuth kehrt nach seiner Sperre zurück in den Kader, Keeper Nisar Goraya wird zumindest auf der Bank Platz nehmen können. Lediglich Bilal Ok (Knieprobleme) wird weiterhin ausfallen.


In allen Bereichen schlechter


Es sei ein „richtig schlechtes Spiel“ gewesen. Der Auftritt gegen den SC Brühl schmeckte Frank Küntzeler überhaupt nicht. Das 1:1 wurmte den Trainer von Arminia Eilendorf sogar noch einige Tage später: „Das war eines der drei schlechtesten Spiele, seit wir in dieser Spielklasse sind.“ In allen Bereichen seien die Arminen schlechter als der Gegner gewesen: „Das Passspiel war eine Katastrophe, alles lief zu langsam ab – nur kurz nach der Pause haben wir mal etwas Druck gemacht; ich konnte da nicht viel Positives finden.“ Und das sehe sein Team genauso. „Im Training hat die Mannschaft gezeigt, dass sie einen anderen Anspruch hegt.“ Nun ist sie in Hürth gefordert, die Trainingsleistung umzumünzen und auf dem Platz zu zeigen, dass sie es besser kann.

„Ich habe den Jungs klar zu verstehen gegeben, dass ich eine Reaktion erwarte“, sagt Küntzeler. Es gelte, weniger zuzulassen, gut zu verteidigen und die Kurzpässe wieder an den Mann zu bringen. „Wir müssen die Zwischenräume nutzen und den Ball auch haben wollen“, fordert der Trainer. Es müssten diesmal auch mehr als drei Torschüsse dabei herumkommen – so die Bilanz gegen Brühl, die Küntzeler ob des einen Treffers scherzend als einzigen positiven Aspekt mit aus der Begegnung nahm –, denn der Coach weiß, dass der ­GKSC Hürth für gewöhnlich nur wenig zulässt. Die beiden Offensivkräfte Nathan Ndombele und Elvir Lubishtani zogen sich kürzlich Muskelfaserrisse zu und stehen nicht zur Verfügung.

Das Spiel zwischen den Sportfreunden Düren und Eintracht Verlautenheide musste coronabedingt auf Donnerstag, 12. November, 19.30 Uhr verlegt werden. Dem Dürener Team mit fünf Verdachtsfällen, von denen bereits einer bestätigt wurde, droht nun eine Quarantäne.

Aufrufe: 024.10.2020, 07:00 Uhr
kte/bj | AZ/AN Autor