Meister gegen Vizemeister – so lautet das Duell am Sonntag (15.30 Uhr) im DFB-Pokal zwischen den Sportfreunden Dorfmerkingen und RB Leipzig, wobei die Schwaben trotz der besseren Platzierung im Vorjahr als krasser Außenseiter in die Partie gegen den Bundesliga-Zweiten gehen. Schließlich trennen beide Mannschaften aktuell fünf Ligen. Aber das ist es ja, was den Reiz im Pokal ausmacht, diese klassischen Duelle David gegen Goliath. Und diese Partie liefert ein Paradebeispiel dafür ab, wenn man bedenkt, dass die Gastgeber aus dem 1000-Seelen-Örtchen bei Neresheim in das rund 20 Kilometer entfernte Aalen ausweichen mussten, weil der eigene Platz nicht den Anforderungen des DFB entspricht.
Doch das lohnt sich auf alle Fälle. Bereits im Vorverkauf wurden gut 12 000 Karten für die Ostalb-Arena mit ihren 14 500 Plätzen abgesetzt, so dass der Verein unter dem Strich mit rund 200 000 Euro Einnahmen rechnen kann, was natürlich noch wichtiger ist als die kostenlose PR in diesen Tagen. Der Trainer Helmut Dietterle, einst Profi beim VfB Stuttgart, weiß auch schon, wie das Geld sinnvoll angelegt wird; nicht in teure Neuzugänge wie im Profibereich üblich, sondern die Infrastruktur. Es gibt einen neuen Umkleidetrakt plus kleinen Fitnessraum. „Das war bitter nötig, und davon haben alle Mannschaften bei uns etwas.“ Schwäbische Weitsicht scheint auch der Gegner zu schätzen, bei denen in Trainer Ralph Hasenhüttl ein alter Bekannter nach Aalen kommt. Im Vorfeld der Partie bekamen die Amateurkicker sogar noch 50 Original-Bundesliga-Bälle geschenkt – aus Leipzig. Am Spielgerät kann es also nicht liegen, falls die Sensation ausbleibt. An der Vorbereitung auch nicht. Fast täglich hat Coach Dietterle die Mannschaft zuletzt versammelt, nach Feierabend versteht sich. Schließlich gehen alle Spieler einem Beruf oder Studium nach und haben sogar ihre Flitterwochen rechtzeitig beendet, wie Torwart Christian Zech. „Auf das Spiel ist jeder heiß“, weiß Dietterle. Er hat nun die Qual der Wahl bei der Aufstellung. „Da wird es Härtefälle geben.“ Beim Spiel des Jahrzehnts will keiner fehlen.
Ach ja, auch der wuchtige WFV-Pokal ist nach seiner Odyssee auf Mallorca wieder aufgetaucht und wird jetzt nicht nur mit Argusaugen bewacht, sondern vielleicht auch mit einem weinenden Auge betrachtet. Denn aus der Titelverteidigung wird nichts, nachdem die SF bereits in der ersten Runde auf Landesebene an dem starken Oberliga-Aufsteiger aus Freiberg gescheitert sind. „Das war kein wirklicher Dämpfer“, beteuert Dietterle, „die Niederlage wird uns nicht umwerfen.“ Warum auch, schließlich wartet jetzt der Höhepunkt der Saison, bevor die Verbandsliga so richtig begonnen hat – und da kann Dorfmerkingen am Sonntag nur gewinnen. Trotz aller Vorfreude wird Helmut Dietterle nach den voraussichtlich 90 Minuten auch erleichtert sein. „Ein Stück weit ist es auch Belastung.“ Deshalb hatte er im Vorfeld gesagt: „Ich wünsche mir, dass nach dem Spiel alle zufrieden nach Hause gehen: die Zuschauer, wir – Leipzig vielleicht nicht unbedingt.“ In diesem zugegebenermaßen unwahrscheinlichen Fall wird es aber ein heftiges Nachspiel geben und das nächste Medien-Gewitter über die SF Dorfmerkingen hereinbrechen.
TRAINERSTATIONEN
S S U N T P PpS Gesamt-Statistik 149 70 30 49 +76 240 1,61 17/18 Sportfreunde DorfmerkingenSPIELERSTATIONEN
Gesamt-Statistik 42 2 0 -/- 1 0 0 5 7 3214 0 77/78 VfB Stuttgart Bundesliga 19 1 0 -/- 1 0 0 4 3 1373 0 76/77 VfB Stuttgart 2. Bundesliga Süd - 0 0 -/- 0 0 0 - - - 0 74/75 VfB Stuttgart Bundesliga 23 1 0 -/- 0 0 0 1 4 1841 0-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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