Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit nutzen die Baumberger Sportler ihre neue Sportstätte bereits seit Monaten: „Die Halle wurde am 28. Mai fertig, der Sportplatz Anfang Juli abgenommen“, weiß Jerzy Kusak, Projektleiter beim Hochbauamt. Die Kosten seien im geplanten Rahmen geblieben: „Der Sportplatz hat 1,89 Millionen Euro gekostet, die Halle samt Umkleideräumen 2,16 Millionen Euro und der Parkplatz 180.000 Euro. Da ist nichts teurer geworden.“ Es hat eben nur etwas länger gedauert als ursprünglich geplant.
Zur Erinnerung: Zuerst standen Grundstücke wegen bestehender Pachtverträge nicht zur Verfügung, dann hatte der Generalunternehmer Probleme, Firmen zu finden, die die Arbeiten ausführen, wie Gebäudemanager Michael Lobe im Januar unserer Zeitung erklärt hatte. Sportstätten werden nur von wenigen spezialisierten Betrieben angelegt – und deren Auftragsbücher sind voll. Kunstrasenplatzanbieter etwa sind reine Saisonbetriebe, weil gewisse Mindesttemperaturen herrschen müssen, um die Plätze anzulegen. Ab Ende Oktober nehmen sie keine Aufträge mehr an.
Schnee von gestern – jetzt sind die Baumberger Vereine, die am Waldbeerenberg trainieren oder spielen voll des Lobes: Der Baumberger Turn- und Sportclub (BTSC) nutzt die Halle, dessen Leichtathleten auch die Außenanlage. Die Sportfreunde Baumberg (SFB) trainieren auf dem neuen Kunstrasenplatz. Jürgen Schick, der erste Vorsitzende, ist sehr zufrieden: „Schön ist die Anlage geworden. Auf der alten Bezirkssportanlage war nur Fußballspielen möglich, hier kann auch Leichtathletik trainiert werden. Für uns ist besonders wichtig, dass wir dort nicht nur trainieren, sondern auch Risikospiele austragen können.“ Risikospiele? „Wenn die Sportfreunde im Niederrheinpokal antreten, müssen gewisse Sicherheitsauflagen erfüllt werden. Auf diesem Platz geht das. Ein Lob an den Bürgermeister, dass wir diesen Platz bekommen haben.“ Die Sportfreunde nutzen den Platz täglich von 16.30 bis 22 Uhr, außer montags, wenn die Leichtathleten vom BTSC dort trainieren.
Ulrike Marnette, Geschäftsführerin des BTSC, dem Baumberger Breitensportclub, ist ebenfalls froh über die neue Halle: „Anfangs gab es noch einige Kinderkrankheiten, aber das ist ja normal. Jetzt freuen wir uns darüber, dass sie größer ist als die alte und dass es mehr Geräte gibt. Das ist schön fürs Eltern/Kind-Turnen, das Kinderturnen sowie für die Indiakaspieler.“ (Eine Art Volleyball - gespielt wird mit einem übergroßen Federball) 1000 Mitglieder hat der Turn- und Sportclub. Er bietet unter anderem Karate, Damen- sowie Seniorengymnastik am Waldbeerenberg an.
Spätestens im kommenden Jahr kommen noch weitere Nutzer dazu: Vormittags soll die Sportanlage am Waldbeerenberg auch für den Schulsport genutzt werden, denn das Schulzentrum Lottenstraße mit seinen zwei Turnhallen wird abgerissen. Dann dürfte die Sportanlage gut ausgelastet sein.
Im Frühjahr soll die Anlage endlich auch offiziell mit einer Feier eingeweiht werden. Ein Datum steht aber noch nicht fest. Die beiden Vereine haben noch keinen gemeinsamen Termin gefunden.