Fortan wollte sich der ehemalige Profi von Borussia Dortmund und dem Hamburger SV nur noch um sein selbst gegründetes Modelabel „Six Angels“ kümmern. Doch es kam anders. Noch im Herbst desselben Jahres fand er über Freunde den Weg zu den Sportfreunden Baumberg (SFB), für die er noch heute spielt und bei denen er bis mindestens 2022 bleibt.
Salah El Halimi gerät angesichts der Vertragsverlängerung um ein Jahr mit dem inzwischen 35-Jährigen ins Schwärmen. „Kosi ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft und unser Abwehrchef. Er kommandiert wie kein Zweiter und kann kein einziges Trainingsspielchen verlieren“, sagt der Trainer der SFB. Saka sei ein „Siegertyp“ und gehe mit seiner Einstellung und seinem Ehrgeiz in jedem Training vorbildhaft voran. „Mittlerweile hat er hier in Baumberg eine neue Heimat gefunden. Ich bin froh, dass er in einen Jungbrunnen gefallen ist und weitermacht.“
In der aktuell unterbrochenen Oberliga-Saison führte Saka die SFB drei Mal als Kapitän aufs Feld, bestritt insgesamt acht Partien und schoss dabei ein Tor. Für Aufregung sorgte vor allem seine Rote Karte bei der 1:4-Niederlage der Baumberger Mitte Oktober bei TVD Velbert. Nach seinem Platzverweis warf Saka dem Linienrichter vor, ihn rassistisch beleidigt zu haben. Der Assistent bestritt im Nachgang alle Vorwürfe.
In Baumberg sind sie gleich doppelt glücklich darüber, dass sie Saka weiter in ihren Reihen wissen dürfen. Schließlich ist der zweifache kongolesische Nationalspieler seit einiger Zeit nicht nur Jugendtrainer, sondern auch -leiter bei den Sportfreunden. „Dass er ein ausgezeichneter Fußballer ist, steht außer Frage“, betont der Sportliche Leiter der SFB, Engin Akkoca, „doch Kosis Stellenwert geht deutlich über seine sportlichen Qualitäten hinaus. Er ist ein absoluter Führungsspieler, der im Verein sowohl als Spieler als auch als Jugendleiter großen Respekt genießt.“
Mit beinahe 150 Partien für das Team von der Sandstraße gehört Saka schon jetzt in die Top 10 der am meisten eingesetzten Spielern bei den SFB – zumindest was die jüngere Vereinsgeschichte betrifft. Und sollte Coach El Halimi Recht behalten und der Innenverteidiger in einen sprichwörtlichen Jungbrunnen gefallen sein, besteht kein Grund, daran zu zweifeln, dass Saka noch einige weitere Jahre für Baumberg auflaufen kann. Denn seine Wichtigkeit für den Verein stellt er Woche für Woche zur Schau: auf dem Platz als Leitwolf und abseits davon als Ansprechpartner für den Nachwuchs der SFB.