2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Re­gis­seur, der ein­fach nur zu wenig Zeit hat

Baum­bergs Mar­cel Berg­kem­per ist ein Fuß­bal­ler, der al­les für ei­nen Top­spie­ler mit­bringt – und als Be­rufs-Feu­er­wehr­mann stark ein­ge­spannt ist.

Oh­ne Zwei­fel: Al­lei­ne die Zah­len sind be­ein­dru­ckend. In der ver­gan­ge­nen Sai­son 2017/2018 trug Mar­cel Berg­kem­per maß­geb­lich zum Auf­stieg der Sport­freun­de Baum­berg II (SFB) aus der Fuß­ball-Kreis­li­ga in die Be­zirks­li­ga bei, denn ihm ge­lan­gen ins­ge­samt 15 Tref­fer und 29 Vor­la­gen. „Ob­wohl ich ein Drit­tel der Spie­le mit mus­ku­lä­ren Pro­ble­men ab­sol­viert ha­be, lief es ins­ge­samt gut. Den­noch war ich ja nicht al­lei­ne für den Auf­stieg ver­ant­wort­lich. Wenn tol­le Spie­ler wie Ste­fan La­schew­ski mei­ne Vor­la­gen nicht ver­wer­tet hät­ten, wä­ren die Wer­te schlech­ter ge­we­sen“, sagt Berg­kem­per (27).

Als Re­gis­seur trieb er Baum­berg aber im­mer wie­der mit viel En­er­gie an. Des­halb si­cher­ten sich die Sport­freun­de letzt­lich auch knapp den zwei­ten Platz vor Vat­ans­por So­lin­gen und dem FC Mon­heim II. Berg­kem­per zeigt er­neut, dass er ein Team­play­er ist: „Wenn So­lin­gen oder Mon­heim und nicht wir auf­ge­stie­gen wä­ren, wä­re mei­ne Freu­de über die ei­ge­nen Leis­tun­gen nur halb so groß ge­we­sen. Es ist ent­schei­dend, dass die Mann­schaft Er­folg hat.“

In der bis­he­ri­gen Be­zirks­li­ga-Sai­son er­leb­te der Auf­stei­ger so­wohl Hö­hen als auch Tie­fen. Nach ei­nem star­ken Start stan­den die Baum­ber­ger vor dem elf­ten Spiel­tag noch auf dem drit­ten Platz, ehe sie an­schlie­ßend zu­neh­mend an Kon­stanz ver­lo­ren. Am En­de der Hin­run­de muss­te das Team so­gar drei her­be Nie­der­la­gen beim Da­bring­hau­ser TV (1:7), ge­gen den SC Reus­rath (0:3) und ge­gen den Mit-Auf­stei­ger SC Ay­y­il­diz Rem­scheid (1:6) ein­ste­cken. Fol­ge: Der Klas­sen-Neu­ling rutsch­te auf Rang elf ab 25 Zäh­ler).

Weil dar­über hin­aus die Trai­nings­be­tei­li­gung ins­ge­samt un­be­frie­di­gend war, trenn­te sich der Ver­ein kurz vor Sil­ves­ter von Coach Jörn Hei­mann. Das neue Trai­ner-Ge­spann mit Sven Stein­fort und Da­ni­el Haak soll nun für ei­nen Auf­schwung sor­gen. „Ich ge­he da­von aus, dass die Si­tua­ti­on bes­ser wird. Je­der Ein­zel­ne muss sich jetzt stei­gern“, be­tont Berg­kem­per.

Weil er als Be­rufs-Feu­er­wehr­mann oft im 24-Stun­den-Dienst ak­tiv ist, muss er selbst re­gel­mä­ßig bei ei­ni­gen Trai­nings­ein­hei­ten pas­sen. Trotz die­ser be­ruf­li­chen Ver­pflich­tun­gen baut Haak auf Berg­kem­per: „Für mich ist Mar­cel der per­fek­te Fuß­bal­ler. Er hat ei­ne gu­te Tech­nik und ist lauf­stark. Auf ihm ru­hen bei uns vie­le Hoff­nun­gen. Wenn er mal ein Leis­tungs­tief hat, wirkt sich das auf die ge­sam­te Mann­schaft aus.“

Berg­kem­per träum­te in sei­ner Ju­gend so­gar lan­ge von ei­ner Pro­fi-Kar­rie­re, weil er zwi­schen­zeit­lich bei For­tu­na Düs­sel­dorf aus­ge­bil­det wur­de. Nach­dem er als A-Ju­gend­li­cher von der For­tu­na zu Rot-Weiß Es­sen ge­wech­selt war, er­litt er al­ler­dings 2009 ei­ne chro­ni­sche Scham­bein­ent­zün­dung. An­schlie­ßend fiel Berg­kem­per für meh­re­re Mo­na­te aus und wech­sel­te 2011 zum da­ma­li­gen Be­zirks­li­gis­ten FC Mon­heim. Ein Jahr dar­auf über­zeug­te ihn der SFB-Vor­sit­zen­de Jür­gen Schick von ei­nem Wech­sel an die Sand­stra­ße.

Seit­her wirk­te Berg­kem­per im­mer mal wie­der im Ober­li­ga-Team der Sport­freun­de mit. Seit rund vier Jah­ren ist er je­doch we­gen sei­nes an­spruchs­vol­len Be­rufs und vie­ler klei­ne­rer Ver­let­zun­gen ein fes­ter Be­stand­teil der Re­ser­ve. „Ich ha­be im­mer wie­der kör­per­li­che Pro­ble­me“, er­klärt der Spiel­ma­cher, „doch ich den­ke nicht dar­an, mei­ne Lauf­bahn zu be­en­den. Mir macht es mit der Mann­schaft ein­fach sehr viel Spaß.“ In Zu­kunft möch­te Berg­kem­per vor al­lem die jün­ge­ren Spie­ler noch stär­ker füh­ren, um mit Baum­bergs Zwei­ter mög­lichst früh­zei­tig den Klas­sen­er­halt zu er­rei­chen.

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Aufrufe: 017.1.2019, 13:31 Uhr
RP / Fabian SchmittAutor