2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Moritz Alex
F: Moritz Alex

Baumberger feiern Erfolg im Spitzenspiel

Der Oberligist festigte Platz zwei durch das 2:1 gegen den seit einer halben Ewigkeit unbesiegten VfB Homberg.

Plötzlich waren die eisig wirkenden Temperaturen vergessen und bei den Spielern des Oberligisten SF Baumberg löste der Abpfiff durch Schiedsrichterin Isabel Steinke (St. Tönis) eine Explosion der Gefühle aus. Am Ende einer Partie, deren sportliches Niveau überschaubar blieb, hatte es der Tabellenzweite tatsächlich geschafft – und die Serie des Spitzenreiters VfB Homberg mit einem 2:1 beendet.

Saisonübergreifend hatte der VfB 34 Mal hintereinander nicht verloren – 16 Mal in der Serie 2017/2018 und 18 Mal in der aktuellen Saison 2018/2019. Ziemlich jeder Baumberger strahlte beim Tanz im Mittelkreis wie ein Honigkuchenpferd – auch Kapitän Ivan Pusic: „Na, habe ich zu viel versprochen? Wir wollten ja zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind.“ Tatsache ist, dass Baumberg mit 39 Zählern „nur“ noch fünf Punkte hinter Homberg liegt. Zuletzt hatte der VfB am 4. Februar 2018 den Kürzeren gezogen – beim 1:2 in Baumberg.

Baumbergs Feintechniker bekamen meist nur wenig Raum, weil die Gäste sehr früh und sehr energisch zu stören versuchten. Echte Chancen gab es zunächst aber auf beiden Seiten nicht – was erstaunlich war, weil es die beiden offensivstärksten Teams der Oberliga miteinander zu tun hatten. Die Hausherren dachten allerdings nicht daran, die Ruhe zu verlieren – im Gegenteil. Und die 20. Minute bewies dann eindrucksvoll, wie hoch das fußballerische Potenzial der Mannschaft ist. Der abgefangene Ball kam in der eigenen Hälfte zu Ivan Pusic, der einen wie an der Schnur gezogenen 40-Meter-Pass in den Lauf von Robin Hömig auf den Weg brachte. Weil die Vorlage perfekte passte und Hömig die Übersicht behielt, führte Baumberg mit 1:0. Homberg konnte mit einer Halbchance von Patrick Dertwinkel antworten (22.) und Angreifer Danny Rankl (vorher 14 Tore) war überwiegend sehr gut abgeschirmt. Als es einmal fast gefährlich geworden wäre, grätschte SFB-Innenverteidiger Kosi Saka dazwischen.

Stichwort Innenverteidiger: Die Herren Saka und Lukas Fedler nahmen durchaus die Gelegenheit war, sich mit in die Angriffe einzuschalten. Das machte sich vor allem direkt am Anfang der zweiten Hälfte bezahlt, die Baumberg spürbar entschlossen begann. Die Flanke von Alon Abelski landete genau auf dem Kopf von Fedler – 2:0 (46.). Ganze 34 Sekunden waren da nach der Pause absolviert und die Sportfreunde trotzdem bereits auf Betriebs-Temperatur. Weil der Motor sogar zu überhitzen drohte, betätigte sich Kapitän Pusic als Warner: „Jungs, ihr müsst den Kopf einschalten.“ Erst in der Schlussphase ging es noch einmal drunter und drüber – mit Nickeligkeiten auf beiden Seiten. Der ehemalige SFB-Trainer Salah El Halimi brachte das Geschehen später passend auf den Punkt: „Es war kein besonders gutes Fußball-Spiel. Das war manchmal hektisch und sehr zerfahren.“

Baumbergs Keeper Daniel Schwabke, der bis dahin bereits einen sicheren Eindruck gemacht und wenig zu tun hatte, musste auf der Zielgeraden plötzlich doch zweimal rettend eingreifen (86./87.). In der ersten Minute der Nachspielzeit kam sogar der bis dahin fast wirkungslose VfB-Torjäger Rankl nach einer eher undurchsichtigen Szene zu „seinem“ Treffer – 1:2. Die Sportfreunde überstanden den letzten Homberger Druck mit Leidenschaft und dem Ausreizen jeder möglichen Situation, um ein paar Sekunden von der Uhr zu nehmen. Am Ende verordnete Schiedsrichterin Steinke fast fünf Minuten Nachspielzeit. Der Rest war einfach eine Explosion der Gefühle in eisiger Kälte.

Aufrufe: 016.12.2018, 21:40 Uhr
RP / Michael DeutzmannAutor