2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Andreas Reimer
F: Andreas Reimer

Baumberg gelingt Happy End im Pokal

Der Oberligist machte beim Bezirksligisten SF Hamborn 07 aus dem 1:4-Rückstand in Unterzahl noch ein 5:4

Nach rund 70 Minuten hätten nicht mehr viele auf den Oberligisten SF Baumberg gewettet. Das Team des neuen Trainers Andreas Franke schien in der ersten Runde des Niederrhein-Pokals beim Bezirksligisten SF Hamborn 07 auf dem „besten“ Weg in eine schmerzhafte Niederlage zu sein. Der Favorit, der bis dahin bereits eine ganze Reihe erstklassiger Chancen ausgelassen hatte, lag mit 1:4 hinten – und stand in Unterzahl auf dem Platz, weil Verteidiger Max Nadidai die Rote Karte gesehen hatte (65./Foul).

Franke draußen wahrte dennoch die Ruhe: „Rumtoben wäresinnlos gewesen. Unsere Aufgabe war, nach Lösungen zu suchen.“ Die ließen sich offensichtlich rechtzeitig finden, denn die Sportfreunde drehten die Partie auf der Zielgeraden. Als der Unparteiische Torsten Schwertfeger (Frintrop) abpfiff, heiß es 5:4 (1:4). Alon Abelski krönte die Aufholjagd in der 90. Minute mit dem entscheidenden Treffer. Franke: „Wenn wir verloren hätten, wären wir vor allem an uns selbst gescheitert.“ Eine Woche vor dem Meisterschaftsstart am Sonntag (15 Uhr, Sandstraße) gegen den SC Union Nettetal wäre ein Pokal-Aus keine Aufbauhilfe gewesen.

Die Gäste stellen die überlegene Mannschaft, wusste jedoch aus ihrer Überlegenheit kein Kapital zu schlagen. Der Schuss ging vor der Pause sogar gewaltig nach hinten los, weil sich die Defensive als wenig sattelfest zeigte – und die Hausherren die Abwehrfehler ausnutzten. Nach dem 0:1 (20./André Meier) glich Robin Hömig zum 1:1 aus (25.), ehe Tim Kleinert fürs Hamborner 2:1 sorgte (35.). Mit dem 3:1 (49.) von Kai Stefan Neul und dem 4:1 (52.) von Oliver Rademacher (52.) legten die „Löwen“ drei Treffer zwischen sich und den Oberligisten. „Unser Defensiv-Verhalten war nicht gut, wir haben uns individuell schwach verhalten“, urteilte Coach Franke, der zudem den dritten Hamborner Treffer für irregulär hielt: „Da lag eine klare Abseits-Position vor.“

Hamborn begann, sich bei nachlassender Kraft aufs reine Verteidigen zu konzentrieren, und Baumberg startete eine Aufholjagd. Louis Klotz verkürzte auf 2:4 (74.) und anschließend war zweimal Ali Daour zur Stelle – 3:4 (81.), 4:4 (89.). Allen Beteiligten dürfte angesichts der hohen Temperaturen allein beim Gedanken an die drohende Verlängerung noch wesentlich heißer geworden sein, doch Abelski sorgte für Erlösung – und zumindest bei den Sportfreunden für Jubel. Der erfahrene Offensiv-Mann erzielte praktisch auf den letzten Drücker den 5:4-Endstand (90.).

Trotz des Happy Ends verfällt Franke vor dem Oberliga-Auftakt nicht in Euphorie – im Gegenteil: „Natürlich war es erfreulich, dass wir das Spiel gedreht haben. Aber wir haben noch eine ganze Menge Arbeit vor uns.“ Ein holpriger Start wäre für den SFB-Trainer keine Überraschung, weil er bisher praktisch nie auf den kompletten Kader bauen konnte. Stammkräfte wie Kapitän Ivan Pusic (Urlaub) oder Roberto Guirino (Aufbautraining) fehlen definitiv aus zum Saisonstart. „Ein bisschen ist die Mannschaft wie eine Wundertüte“, findet Andreas Franke.

SF Baumberg: Altin, Steinfort, Saka, Horiuchi, Nadidai, Krone (60. Oehlers), Knetsch (60. Jöcks), Ilbay (46. Daour), Klotz, Hömig, Abelski.

Aufrufe: 05.8.2018, 21:14 Uhr
RP / Michael DeutzmannAutor