2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Nicole Böttger

Der Umbruch im Marbacher Fußball

Sascha Iffarth ist eines der bekanntesten Gesichter im aktuellen Wandel des Marbacher Fußballs. Und Mitverantwortlicher nebenher. „Er ist einer der Initiatoren der nun entstehenden Ü-35-Mannschaft“, sagt sein langjähriger Teamkollege und Vorstandsmitglied bei den Sportfreunden Marbach, Michael Linke. rn

Mit 40 Jahren hat sich Iffarth, im alten Jahrtausend zeitweise Auswahlspieler im DFB-Nachwuchs, nun dazu entschlossen, mit einigen durchaus namhaften Kumpels aus der Kreisoberligatruppe der Männer fortan der Seniorenliga einen gewichtigen Kontrahenten zu bescheren.
Lars Sänger, Steve Erfurt (ehemals Catterfeld) und Christoph Rödiger werden einige der Weggefährten sein, theoretisch auch der bei den Sportfreunden angemeldete Ronny Hebestreit, der seinen Kickerabend aber auch der RWE-Traditionself widmet.
„Wir sind eben in die Jahre gekommen“, erklärt Michael Linke diesen Schritt, der für viele Beobachter des sportlichen Werdegangs der Sportfreunde kaum überraschend kommen dürfte. In der (nun doch nicht) annullierten Saison 2019/20 hatten es die Marbacher bis zur Corona-Pause gerade auf zehn Punkte und den vorletzten Platz gebracht. „Die Jungs haben Familien und oft Wichtigeres zu tun, als regelmäßig zum Training zu kommen. Da wurde es Zeit für Veränderungen“, so Linke, der als Defensivspezialist und Routinier künftig einer der führenden Köpfe neben dem offensiven Marc Janke sein könnte, so sich der oft herausragende Offensivakteur jüngster Marbacher Jahre für eine Fortsetzung bei den Männern entscheiden sollte.

Im Klartext: Die Marbacher haben neben der Anmeldung des neuen Teams kürzlich ihre zweite Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen, um mit vereinten Kräften der durchschnittlich deutlich jüngeren Spieler einen kreisoberligatauglichen Kader für die neue Saison auf die Beine zu stellen. Dabei weiß Linke: „Fußballerisch gibt es Verluste, die müssen wir nun mannschaftlich ausgleichen. Drei, vier Spieler aus der bisherigen Zweiten besitzen sicher das Potenzial. Zudem kehrt mit Maximilian Franke ein Hoffnungsträger nach einem Jahr in Wandersleben zurück.“

"Marbach gehört in die Kreisoberliga"

Der Reiz ist da, sich neu und zukunftsorientiert aufzustellen: „Marbach gehört in die Kreisoberliga! Wir waren immer dabei, das ist fast ein Alleinstellungsmerkmal“, so Linke. Tatsächlich sind lediglich die Kersplebener neben den Sportfreunden von Beginn an ununterbrochen aktiver Bestandteil der Kreisoberliga, seitdem diese noch unter dem Namen Regionalklasse vor zehn Jahren im Zuge der Gebietsreform des Thüringer Fußballverbands ins Leben gerufen wurde. „Wir wollen solide und konstante Leistungen bringen. Ziele wie ein Landesklasse-Aufstieg gibt und gab es in Marbach ja ohnehin nicht.“
Doch tabellarische Stabilität ist 2020/21 angesichts der Konkurrenz kein Selbstläufer, wie die abgebrochene Spielzeit bereits zeigte. „Strukturell haben wir mit einem Rasenplatz, einem Kunstrasen und einer Halle gute Bedingungen“, führt Linke zunächst mit dem Positiven fort. Doch das vielleicht größte Fragezeichen fügt er an. „Trainer Andreas Lendrich hat geäußert, dass er zu den A-Junioren von Martinroda wechselt. So sind wir um Abteilungsleiter Thomas Ritter mit einigen Kandidaten für die offene Stelle in Verbindungen getreten. Da müssen dann die Vorstellungen zusammenpassen.“

Augenscheinliche Ambitionen kann man zumindest aus den Namen einiger Testspielgegner im August ableiten. Für den gut 20-köpfigen Kader geht es zu den Landesklässlern aus Greußen und Büßleben.

Das 8:2 vom Sonntag gegen den westthüringer Kreisligisten aus Günthersleben bewertet Linke hingegen eher als ein symbolisches Zusammentreffen, bei dem einige Spieler aus der Ersten verabschiedet wurden – wie Sascha Iffarth, der mit 33 Jahren nach Marbach kam, „um noch ein, zwei Jahre dranzuhängen" (Linke). "Für ihn war es ein gebührender Abschied: In der 90. Minute hat ihm ein Gegenspieler das letzte Tor des Tages aufgelegt. Vor allem aber die Grußnachrichten von Leuten vieler seiner sportlichen Stationen über den Tag verteilt haben ihn den Abschied versüßt.“

Aufrufe: 01.8.2020, 09:07 Uhr
Stephan KlausAutor