Spitzenreiter SV Straelen reif für die Oberliga

Ganz so weit ist es zwar noch nicht. Aber seit Sonntag steht zumindest schon einmal fest, dass die Grün-Gelben als Spitzenreiter überwintern. Ausgerechnet Nordkreis-Rivale 1. FC Kleve leistete mit dem 3:2 beim Tabellenzweiten RW Oberhausen II unverhofft Schützenhilfe. Der Straelener Vorsprung auf den Verfolger beträgt damit vor dem Auftritt am kommenden Samstag beim Duisburger SV 1900 fünf Punkte.

Die knapp 180 Besucher bekamen im Stadion an der Römerstraße erneut einiges geboten. Wie schon in der Vorwoche beim 5:1 gegen den TuS Essen-West ging zunächst der Außenseiter in Führung. Der Neuling aus Oberhausen geriet glücklich in Ballbesitz, nachdem Marvin Hitzek bei einem Einwurf der Ball aus der Hand gerutscht war. Schon war's passiert: Manuel Matenar traf aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gäste (16.). Es handelte sich übrigens nicht um das erste Straelener Missgeschick an diesem Tag. Zwei Minuten zuvor hatte Randy Grens einen Foulelfmeter an die Latte gesetzt - David Kalokoh war vom Oberhausener Torhüter Kevin Luft von den Beinen geholt worden. "Doch es gehört zu den Qualitäten unserer Mannschaft, dass sie solche Dinge problemlos wegsteckt", sagte SVS-Sportdirektor Ilja Ludenberg.

Er sollte Recht behalten. Denn der Tabellenführer nahm das Heft sofort wieder in die Hand. Nach einer halben Stunde fiel der verdiente Ausgleich. Yodan Kim setzte mit einem Steilpass Randy Grens in Szene. Der niederländische Torjäger traf aus der Drehung zum 1:1 - Saisontor Nummer 19.

Der Aufsteiger aus Oberhausen tat zwar weiterhin sein Bestes und beschränkte sich keineswegs nur auf die Offensive. Doch der SV Straelen ist in der aktuellen Verfassung einfach zu stark, um sich aus der Erfolgsspur werfen zu lassen. Und er hat Ausnahmekönner wie Randy Grens in seinen Reihen. Der 26-Jährige setzte mit einem satten Linksschuss aus 20 Metern Distanz den Ball platziert ins kurze Eck - solche Tore sieht man in der Landesliga nicht alle Tage.

Den Deckel machte in der 71. Minute Jannis Pütz drauf, der für den gesperrten Tom van Bergen in die Startelf gerückt war. Der Youngster schlenzte den Ball mit links in den rechten Winkel - das Eintrittsgeld an der Römerstraße ist in dieser Saison eine lohnende Investition für Fußballfreunde.

"Nach dem 0:1 ist mir für kurze Zeit etwas mulmig geworden. Doch meine Mannschaft hat das anschließend sehr gut gemacht", meinte Stephan Houben, nachdem seine Schützlinge den nächsten Schritt in Richtung Oberliga gemacht hatten. Und erwähnte ein Luxusproblem, das wohl nur der Trainer eines Spitzenreiters hat: "Es hat mir nicht gefallen, dass wir mit der 3:1-Führung im Rücken fahrlässig einige Chancen ausgelassen haben."