2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar
F: Patten
F: Patten

Spielklassenreform kein großer Wurf

Ein Kommentar von Reiner Stöter

Ein Jahrhundertwerk wird die Spielklassenreform des SHFV wohl nicht werden. Schon wenige Stunden nach Bekanntgabe der Klasseneinteilungen begannen die Proteste, die zu einem Sturm aufzubrausen drohen. Die Umsetzung der eigentlich guten Idee lässt an vielen Stellen zu wünschen übrig.

Schon einmal wurden die Westküsten-Vereine bei einer Strukturreform benachteiligt. Das setzt sich nun fort. Der Osten des Landes hat ganz offensichtlich eine größere Lobby beim SHFV. Die Einteilung der beiden Landesligen ist dafür das beste Beispiel. Die Vereine aus dem Kieler Raum müssen über die gesamte Saison wesentlich weniger Kilometer zu ihren Spielen absolvieren, als die Klubs aus Dithmarschen und Steinburg. SHFV-Spielausschussobmann Klaus Schneider hatte eigentlich eine andere Lösung favorisiert, musste sich aber dem Präsidium aus Kiel beugen, das bei der Einteilung voll und ganz auf die Software eines IT-Unternehmens ausgerechnet aus Heikendorf setzt.

Wohl auch, um Ärger mit Vereinen aus ihrem Umfeld aus dem Weg zu gehen, wie jetzt gemunkelt wird. Vor nicht einmal einer Woche hatte SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer den neuen KFV Westküste noch als Flaggschiff seines Verbandes gepriesen. Was wie ein Versprechen klang, war wohl eher ein Versprecher. Nach der Veröffentlichung der Spielklassen fragt sich nicht nur Brunsbüttels Obmann Markus Kählau, wessen Interessen das SHFV-Präsidium eigentlich vertritt, zumal es mit der Einmischung in die Belange des Spielausschusses sogar gegen die eigene Satzung verstößt.

Es hakt aber nicht nur bei der Einteilung der Landesligen. In der Kreisklasse A soll beispielsweise die zweite Mannschaft des VfL Kellinghusen ausschließlich mit Segeberger Teams zusammenspielen, während den übrigen Steinburger A-Klässlern TSV Lütjenwestedt zugeteilt wurde. Sieht ganz so aus, als wenn die vom SHFV eingesetzte Software nicht der große Wurf ist. Vielleicht können es die von den Vereinen gewählten Vertreter des Spielausschusses doch besser.
Aufrufe: 030.6.2017, 16:45 Uhr
SHZAutor