2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Trotz der jüngsten Niederlagen ist der FC Leutkirch (links Can Bozoglu gegen Tobias Heinle vom SC Unterzeil) Herbstmeister in der Bezirksliga. Foto: Michael Panzram
Trotz der jüngsten Niederlagen ist der FC Leutkirch (links Can Bozoglu gegen Tobias Heinle vom SC Unterzeil) Herbstmeister in der Bezirksliga. Foto: Michael Panzram
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Spielausfälle machen Leutkirch zum Herbstmeister

FC erwartet in der Bezirksliga Haisterkirch – Verfolgerduelle in Kißlegg und Mochenwangen

Ravensburg / ke - Glaubt man den Wetterprognosen, dann ist auch beim 15. Spieltag der Fußball-Bezirksliga (Sonntag, 14.30 Uhr) mit Spielausfällen zu rechnen. Es ist der letzte Spieltag der Hinrunde. Bevor es allerdings in die Winterpause geht, stehen noch zwei Rückrunden-Spieltage an.

Die sieben Spielausfälle küren den FC Leutkirch schon vor diesem Spieltag zum Herbstmeister, verzerren aber das Tabellenbild erheblich. Nur der SC Unterzeil-Reichenhofen und Leutkirch haben alle Spiele absolviert, der Rest der Liga muss nachsitzen – Argental, Aulendorf, Baindt und Beuren sogar doppelt. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass in den vergangenen fünf Spielzeiten zweimal der Herbstmeister auch Meister wurde. In der Saison 2013/14 die SG Kißlegg, vergangene Saison der TSV Heimenkirch. Beide dominierten die Liga von Beginn an. "Von Dominanz kann keine Rede sein", gibt Leutkirchs Trainer Patrick Straub zu. "Wenn du ganz oben stehst, willst du auch beweisen, dass man zurecht da steht. Das tun wir im Moment nicht." Drei Niederlagen in Folge haben Spuren hinterlassen. Gegner SV Haisterkirch kommt deshalb mit breiter Brust ins Allgäu. "Leutkirch wird ein richtiger Gradmesser für uns", sagt SVH-Interimscoach Matthias Covic, "wir werden zeigen, zu was wir in der Lage sind."

Der Zweite SG Kißlegg erwartet den Vierten TSV Meckenbeuren. SG-Trainer Roland Wiedmann verrät: "Uns tat die Pause gut, so konnten einige Spieler ihre Verletzungen auskurieren." Für Wiedmann ist klar: "Wer oben dran bleiben will, muss gewinnen." Meckenbeuren hat dreimal in Folge verloren, ist aber immer noch am Führungstrio dran. "Das war kein Beinbruch", sagt Trainer Daniel Schmid, der wieder auf eine starke Defensive baut und sich sicher ist: "Spielerisch können wir mit Kißlegg mithalten."

Im zweiten Verfolgerduell trifft der Sechste SV Mochenwangen auf den Dritten SV Kressbronn. Beide Teams trennt nur ein Punkt. "Wir sind immer noch nicht konstant genug, müssen immer voll ans Limit gehen", sagt SVM-Trainer Patrick Hehn. "In dieser Liga kann jeder jeden schlagen."

Der SC Unterzeil-Reichenhofen war schon in der vergangenen Saison ein Spätstarter. Wenn der SC aber mal den Rhythmus gefunden hat, wird’s für jeden Gegner schwer. Das musste zuletzt auch Leutkirch spüren. "So langsam bin ich wieder beruhigt", sagt SCU-Vorstand Helmut Kornjak, "ich hoffe, dass es so weiterläuft." Trainer Felix Braun hat offenbar an den richtigen Stellschrauben gedreht. "Die spielen richtig gut, lassen den Ball laufen", freut sich Kornjak. Seit sieben Spielen ist der SC ungeschlagen und damit beim SV Maierhöfen-Grünenbach klarer Favorit.

Beim SV Beuren ist Schnee schaufeln angesagt. "Wir werden versuchen, den Platz bespielbar zu machen", sagt Trainer Marco Mayer. "Wir wollen gegen die SG Argental unbedingt spielen". Wenn alle Stricke reißen, könnte man zur Not auch auf dem Kunstrasen in Eglofs spielen, oder aber um 17 Uhr auf dem Kunstrasen des FC Isny. "Unsere Fans sollten bei fussball.de nachschauen, wo wir spielen", rät Mayer. "Für uns war die lange Pause nicht gut", beklagt sich derweil SG-Trainer Philipp Meißner. "Wir müssen die Spannung wieder aufbauen und in den Wettkampfmodus schalten."

"Die sind angekommen in der Liga", sagt Uwe Hansen, Trainer des FC Isny, über den kommenden Gegner TSV Ratzenried. Der FC spielte dagegen bisher weit unter seinen Möglichkeiten. "Wir brauchen mehr Konstanz in unserem Spiel", sagt Hansen, "wir haben viele Punkte liegengelassen." Hansen warnt vor dem Aufsteiger: "Falsche Einstellung, und du hast das Spiel verloren." TSV-Trainer Markus Steidle will sich mit seinem Team gut verkaufen. "Ich rechne mir schon etwas aus."

Der TSV Tettnang führte bei der SG Aulendorf, danach musste abgebrochen werden. "Das war ärgerlich", sagt TSV-Trainer Dieter Koch. Den Schwung will Koch aber mitnehmen, wenn es zu Hause gegen den SV Baindt geht. "Es war zu spüren, dass die Mannschaft raus will aus dem Tief." Baindt könne befreit aufspielen, "der Druck liegt bei uns". Schnelle Balleroberung im Mittelfeld, "dann schnell umschalten, das ist unser Spiel", verrät Baindts Trainer Armin Lauriola. "Wenn wir das hinbekommen, bin ich guten Mutes."

Die SG Aulendorf will noch vor der Winterpause einen neuen Trainer präsentieren. "Wir wissen um die Situation", sagt Sportvorstand Eric Buraty, "aber abgeschrieben haben wir uns noch lange nicht." Er sei jedoch "kein Traumtänzer" und wisse, dass der Klassenerhalt schwer werde. Den Abstieg will die SG auf jeden Fall vermeiden, "denn bei uns wächst in der Jugend vielversprechendes heran", so Buraty. Beim SV Seibranz soll mit dem ersten Auswärtssieg der Knoten platzen.

Aufrufe: 016.11.2017, 16:18 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Klaus EichlerAutor