2024-05-02T16:12:49.858Z

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Spielabbruch nach Tätlichkeiten bei Drittliga-Spiel in Wangen

Wild West auf dem Sportplatz Dürrbach: Das Drittliga-Spiel zwischen Glattal Dübendorf und dem SC Barcelona musste nach tumultartigen Szenen abgebrochen werden.

Es waren nur noch wenige Minuten zu spielen. Der FC Glattal Dübendorf hatte am Sonntag in der dritten Meisterschaftsrunde der Drittliga-Gruppe 3 gegen den SC Barcelona zum 1:1 ausgeglichen, ehe es noch zu unrühmlichen Szenen auf der Wangemer Dürrbach-Rasen kam. Auf "zueriost.ch" ist von Rudelbildungen und Tätlichkeiten unter den beteiligten Fussballern und Betreuern zu lesen. Der Schiedsrichter brach die Partie deshalb kurz vor dem Ende ab.

Schienbeinbruch und Hirnerschütterung
Laut der Online-Plattform mussten sogar zwei Spieler von Glattal Dübendorf ins Spital überführt werden. Einer erlitt nach einem groben Foul einen Schien- und Wadenbeinbruch (Bild), der zweite Kicker eine Hirnerschütterung nach einem Faustschlag.

Und beide Parteien haben scheinbar auch schon gegen je zwei gegnerische Akteure Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Wie viele Personen an den umrühmlichen Szenen insgesamt beteiligt waren, ist gemäss dem Fussballverband Region Zürich (FVRZ) aber noch nicht bekannt.

Den Trainer niedergestreckt
Laut "züriost.ch" führte ein Angriff eines Glattalers auf einen SCB-Akteur nach dem Ausgleich zur Eskalation. Einer der negative Höhepunkte: Barcelonas Trainer wurde von einem gegnerischen Ersatztorhüter niedergestreckt. Anschliessend sei wiederum der Täter mit Fusstritten traktiert worden, wie Glattal-Trainer Kevin Zuber gegenüber dem Online-Medium festhielt.

Der Goalie wurde umgehend von Glattal Dübendorf suspendiert. "Unser Verein steht nach dieser Partie mit zwei verletzten Spielern unter Schock", sagte Zuber. An einen normalen Trainingsbetrieb sei derzeit nicht zu denken.

Nach Angaben des Barcelona-Präsidenten Ali Yurdakul hat der attackierte Coach eine Kieferprellung erlitten. "Solche Aktionen akzeptieren wir auf dem Fussballplatz nicht. Wir überlegen uns rechtliche Schritte", bekräftigte er.

http://www.youtube.com/watch?v=EscArfEYXU0

Erfahrung mit solchen Vorfällen hat Willy Scramoncini, Leiter Spielbetrieb beim FVRZ. Man werde nun die Stellungnahme der beiden Klubs einholen und den Schiedsrichter befragen, sagt er zum Spielabbruch. Anschliessend wird das Strafmass bestimmt. Ein Urteil wird der Verband frühestens zum Anfang der nächsten Woche fällen.

Weniger Gewalttätigkeiten
Laut Scramoncini ist es aber zumindest in der Region Zürich in der jüngsten Zeit zu weniger Gewalttätigkeiten auf Fussballplätzen gekommen. "Die Auseinandersetzungen - auch Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter - haben in den letzten Jahren abgenommen", betont er und ergänzt. "Wir sind generell auf gutem Weg."

So oder so: Für die eben in die 3. Liga aufgestiegenen Teams von Glattal Dübendorf und SC Barcelona, respektive die effektiven Übeltäter, dürften die Vorfälle harte Konsequenzen haben.

Erinnerungen an den Abbruch von Glattfelden
Wir erinnern uns: Ende Mai 2015 war es in der Drittliga-Partie zwischen Glattfelden und Töss II ebenfalls zu einem Abbruch gekommen. "Es war eine Rudelbildung mit Handgemenge und Schubsereien im Gang, sodass der Schiedsrichter nach fünf Minuten entschieden hat, den Match abzubrechen", schilderte einer der Trainer die damaligen Vorkommnisse.

Beide Teams wurden damals mit einem Sieben-Punkte-Abzug bestraft. Einzelne Spieler wurden bis zu einem Jahr gesperrt.

Glattal Dübendorf wie der SC Barcelona sind übrigens zwei verhältnismässig junge Klubs. Ersterer hiess bis 2012 noch FC Cosenza, ehe er mit dem FC Opfikon fusionierte.

Zuber und Real Madrid Zürich
Der SC Barcelona, der zuletzt den direkten Durchmarsch von der 5. bis in die 3. Liga schaffte, hiess bis vor zwei Jahren noch FC Trinacria Zürich. Präsident Yurdakul wollte den Verein zunächst in Real Madrid Zürich unbenannen. Und präsentierte gleich den ersten grossen Namen als Sportchef: Kevin Zuber - der Bruder von Hoffenheim-Profi und Nationalspieler Steven. Also genau den Trainer des FC Glattal Dübendorf, gegen den es am Sonntag nach den wüsten Szenen zum Abbruch kam.

Vom Vorhaben seinen Verein künftig Real Madrid Zürich zu nennen kam Klubchef Yurdukal allerdings ab, nachdem er dicke Post vom grossen spanischen Verein erhalten hatte. "Der Zürcher Klub hat kein Recht, den Namen Real Madrid zu verwenden", liess sich Anwalt und Real-Vertreter Salvador Orlando damals zitieren.

Yurdakul änderte deshalb seine Pläne und nannte den Klub fortan einfach neu SC Barcelona.

Aufrufe: 04.9.2017, 21:13 Uhr
Redaktion regional-fussball.chAutor