Bühlertann gewinnt bei Fritz-Walter-Wetter

Zehn Minuten vor dem Anpfiff kam es zum Wolkenbruch. Sturmböen rissen kleine Äste von den Bäumen am Spielfeldrand ab. Schiedsrichter Wolfgang Bolsinger (Aalen) entschied sich trotzdem dafür, das Sonntags-Topspiel in Bühlertann anzupfeifen – wie sich letztlich herausstellen sollte, war dies der richtige Entschluss. Die Partie fand auf tiefem Boden, aber unter fairen Bedingungen statt.

In den ersten 15 Minuten hatte sogar der Himmel ein Einsehen, der Regen machte eine kleine Pause. „Ein frühes Tor wäre bei diesen Bedingungen natürlich gut für uns“, fand Bühlertanns Trainer Manfred Faust. „Uns liegt so ein Fritz-Walter-Wetter nicht. Das müsste eher den kampfstarken Gästen entgegenkommen.“ Der erfahrene Coach sollte mit diesen Vermutungen nicht recht behalten. Sein Team nahm den Kampf an und versuchte trotz der schwierigen Bedingungen aus dem Mittelfeld heraus zu kombinieren. Die Gäste waren aber genauso gefährlich, vor allem über die agilen Thomas Kreidl und Jan Schöller ging immer wieder etwas nach vorne.

Rettungstat im Verbund

In der achten Minute hatten die 150 Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen. Aber mehrere Leukershausener schafften es, den Ball von der Linie zu bekommen. Schiedsrichter Bolsinger, der die Partie jederzeit im Griff hatte, ließ sich auch auf keine Diskussionen ein, ob dabei eine Hand im Spiel war. Fünf Minuten später rettete Bühlertanns Torwart Christian Ott, der den verletzten Benjamin Gorzawski würdig vertrat, mit den Fingerspitzen gegen Kreidl. Ein paar Minuten später schaffte es auch Juri Kildau nicht, Ott zu überwinden.

Kurz vor der Halbzeit lag der Ball im Bühlertanner Tor, doch Bolsinger entschied auf Abseits, was keine Diskussionen nach sich zog. Es schien auf ein 0:0 zur Pause hinauszulaufen. Allerdings hatte Bühlertanns Marco Pfitzer etwas dagegen, er traf aus kurzer Distanz zum 1:0 (44.). „Wir haben ein gutes Spiel von beiden Seiten gesehen“, meinte der ehemalige Bühlertanner Coach Bernd Landwehr in der von vielen zum Glühwein genutzten Pause.

Der Leukershausener Spielleiter Christian Reuter schätzte die Verhältnisse als „besser als in der vergangenen Woche in Gründelhardt“ ein. Beide Teams hätten „ein gutes Tempo vorgelegt“. So ging es dann auch nach der Pause weiter. Der von den Gastgebern eingewechselte Stürmer Philipp Schaffitzel sorgte für ordentlich Betrieb nach vorne. Marco Pfitzer hatte in der 55., 70. und 71. Minute das 2:0 auf dem Fuß. Doch der Bühlertanner zielte zu ungenau und Zentimeter am Tor des Tabellenzweiten vorbei.

Elfmeterwürdiges Foul

Die Sportfreunde gaben sich aber noch nicht geschlagen und zeigten sich kampfbereit. Mehrmals drangen sie in den Bühlertanner Strafraum ein, wobei es in der 82. Minute nach einem Foul dort auch Elfmeter hätte geben können. Bolsinger winkte ab. Im Gegenzug fiel dann die Entscheidung: Tim Otterbach spielte sich schön über rechts durch und passte auf Marco Pfitzer nach innen, der aus Nahdistanz zum 2:0 verwandelte (83.). Schaffitzel hätte eine Zeigerumdrehung später erhöhen können, scheiterte aber an Torwart Cetin Senel.

Leukershausen verpasste es durch das 0:2, sich als Zweitplatzierter von den Verfolgern abzusetzen. Bühlertann rückte bei einem Spiel weniger näher heran. Trainer Faust war dementsprechend zufrieden: „Wir haben mit etwas Glück gewonnen, aber das hat uns in den vergangenen Spielen manchmal gefehlt. Nun sind wir nach vorne wieder dran.“ Sportfreunde-Spielleiter Reuter konnte da im Schneegriesel nicht widersprechen: „Letztlich geht der Sieg für Bühlertann in Ordnung, auch wenn wir einige gute Chancen hatten.“ – Reserven: 6:0

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