2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Ob Linksverteidiger Pierre Fassnacht (rechts) in der nächsten Saison weiter im weißen Trikot des SSV Ulm 1846 Fußball oder im blauen Dress des Karlsruher SC spielen wird, ist offen. Foto: Lars Schwerdtfeger
Ob Linksverteidiger Pierre Fassnacht (rechts) in der nächsten Saison weiter im weißen Trikot des SSV Ulm 1846 Fußball oder im blauen Dress des Karlsruher SC spielen wird, ist offen. Foto: Lars Schwerdtfeger
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Spatzen oder KSC? Pierre Fassnacht im Personalkarussell

SSV Ulm 1846 Fußball: Planungen für die neue Saison laufen auf Hochtouren

Pierre Fassnacht ist bis zum Saisonende vom Karlsruher SC an den SSV Ulm 18446 Fußball ausgeliehen. Wie es für den 21-Jährigen weitergeht, ist offen.

Dass der SSV Ulm 1846 Fußball in der kommenden Saison nicht in der Regionalliga Südwest spielt, dazu müsste es in den restlichen fünf Saisonspielen schon mit dem Teufel zugehen. Deshalb treibt der sportliche Leiter Lutz Siebrecht die Planungen für die kommende Saison zielstrebig voran – besonders in Sachen Personal.

Im Personalkarussell sitzt auch Außenverteidiger Pierre Fassnacht. Einer, der mit großen Hoffnungen vom Karlsruher SC zum SSV 46 kam und sich zum unumstrittenen Stammspieler entwickelt hat. „Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, einen Spieler wie Fassnacht zu uns zu holen“, sagte Siebrecht im August vergangenen Jahres, als er mit dem damaligen KSC-Sportdirektor Jens Todt Gespräche führte. Mit dem Resultat, dass Fassnacht bis zum Saisonende an die Spatzen ausgeliehen wird. Beim KSC hatten zwei Linksverteidiger bessere Karten als Fassnacht. Der 21-Jährige, der seit dem neunten Lebensjahr beim KSC spielt, entschied sich für Ulm. „Es gab sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen. Deshalb hat mich der Weg hierher geführt.“

Der SSV 46 soll für Fassnacht mehr als eine Zwischenstation sein. Für den Spieler mit der Nummer 29 ist ein weiteres Kapitel SSV 46 aber längst nicht in trockenen Tüchern. Sein Vertrag läuft bei den Badenern bis 2018. „Wir möchten ihn auf alle Fälle behalten“, betont Siebrecht, weiß jedoch auch, dass der KSC das letzte Wort hat. „Deshalb können wir noch keinen Vollzug melden“, beteuert er. Der sportliche Leiter des SSV 46 schätzt die eigene Verhandlungs-Situation realistisch ein: „Wenn der KSC Interesse zeigt, dann müssen wir Fassnacht ziehen lassen.“ Für die Badener ist der Weg in die Dritte Liga wohl Fakt, die Planungen für die Zeit nach dem Abstieg haben begonnen. In den Kader wird viel Bewegung kommen, die Mannschaft wird ein neues Gesicht erhalten, lässt der neue KSC-Coach Marc-Patrick Meister wissen.

Ob Fassnacht künftig im Wildpark unter Meister eine Rolle spielen wird, ist freilich offen. Die Chance Dritte Liga ist natürlich verlockend. Fassnachts Berater Dirk Lips wartet auf ein Gespräch mit Sportdirektor Oliver Kreuzer. Fassnacht selbst hat sich mit der momentanen Hängepartie vorerst abgefunden. „Ich fühle mich in Ulm sehr wohl und freue mich, dass ich nach meinem Ermüdungsbruch nach der Winterpause wieder einsatzfähig bin. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft in der Schlussphase der Runde weiterhelfen kann“, sagt Fassnacht, der morgen, Sonntag (14 Uhr) bei TuS Koblenz seinen 23. Saisoneinsatz verzeichnet.

Zweimal schon musste der Ex-Karlsruher in der laufenden Saison gelb-gesperrt pausieren. Der 21-Jährige ist im Spatzen-Kader mit Abstand der Akteur mit den meisten gelben Karten. „Ich bin einer, der im Zweikampf an den Grenzbereich geht“, sieht er Gründe dafür, gibt aber auch zu bedenken: „In der Regionalliga werden sehr schnell Karten gezeigt“.

Kleiner Trost: Beim Gegner, den SSV-Trainer Stephan Baierl als robuste und kämpferisch präsente Truppe bezeichnet, gibt es mit Michael Stahl und Andre Marx zwei Akteure, die mit jeweils 13 Gelben Karten (!) die Statistik der Regionalliga Südwest anführen. Wenn Fassnacht gesund bleibt, spricht wohl nichts dagegen, dass er die restlichen fünf Saisonpartien bis zum 20. Mai beim SSV 46 zu Ende spielen wird. Spätestens dann wird feststehen ob das Modell Ausleihe für den SSV 46 und Pierre Fassnacht sich um ein Jahr verlängert.

Aufrufe: 022.4.2017, 09:29 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor