Eine solche Blamage war nach dem sehr achtbaren 0:0 zuvor beim souveränen Tabellenführer der Regionalliga Bayern, SpVgg Unterhaching, nicht zu erwarten und auch sonst keinesfalls in Betracht zu ziehen. Sicher spielen die Ergebnisse in Testspielen eine untergeordnete Rolle, aber am Samstag sollte sich eigentlich das Ulmer Team präsentieren, das beim Tabellen-18. SV Eintracht Trier wieder – möglichst erfolgreich – um Punkte kämpft.
Die Ulmer hatten sich mit Absicht vor allem starke Mannschaften aus der Regionalliga Bayern als Testspielgegner gewählt. Den Beweis, dass die Regionalliga Südwest insgesamt stärker ist als die aus Bayern, haben die Spatzen mitnichten angetreten. Auch wenn es jeweils kaum ums Ergebnis ging, bleibt als Fazit: Niederlagen gegen FC Bayern München II, FC Ingolstadt 04 II und den Tabellenvierten FC Augsburg II sowie ein Unentschieden bei der SpVgg Unterhaching. Auch die jeweiligen Gegner haben nicht unbedingt auf Ergebnis gespielt.
„Das war am Samstag ein richtig gebrauchter Tag“, meinte der Ulmer Trainer Stephan Baierl. „Ein Tag, an dem nichts zusammengepasst hat. Ich habe danach eine unruhige Nacht und einen unruhigen Tag gehabt. Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit fast abwesend. So können wir nicht auftreten.“
Die ersten Schüsse der Augsburger waren alle drin, zur Pause führten die Gäste mit 6:1, wobei der Ulmer Treffer einem direkten Freistoß von Christian Sauter entsprang. „Wir waren immer zu spät dran, haben die Zweikämpfe verloren und nach vorne harmlos gespielt“, kritisierte Baierl, der heute mit seinen Spielern intensive Gespräche führen will. Er war nach eigenen Worten am Ende „relativ schockiert“, weil seine Mannschaft alles hatte vermissen lassen, was sie bisher stark gemacht hatte. Dass Pierre Fassnacht, Janik Michel, David Braig und „Richi“ Halili fehlten, sei nicht ausschlaggebend gewesen.