2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

SpVg Hil­den 05/06 tritt mit brei­ter Brust an

Die ers­te Mann­schaft der Süder will in die­ser Sai­son mit Trai­ner An­dre­as Ko­ber die Rück­kehr in die Kreis­li­ga A schaf­fen.rn

Ak­tu­ell ist es ei­ne (po­si­ti­ve) Mo­ment­auf­nah­me: Die SpVg. Hil­den 05/06 nimmt in der Kreis­li­ga B Düs­sel­dorf, Grup­pe 2, mit drei Zäh­lern Rück­stand auf den Nach­barn SV Hil­den-Nord den zwei­ten Ta­bel­len­platz ein. Die­se Zwi­schen­bi­lanz – 28 Zäh­ler und 64:18 To­re – geht nach elf Spiel­ta­gen in Ord­nung.

Zu­frie­den ge­ben wol­len sich die Süder da­mit al­ler­dings nicht. Al­le Pla­nun­gen sind auf den di­rek­ten Kreis­li­ga A-Auf­stieg aus­ge­rich­tet. Und den ver­spricht zu­nächst ein­mal nur Rang eins, weil am Sai­son­en­de auf den Zweit­plat­zier­ten, je nach der Ab­stiegs­si­tua­ti­on in Be­zirks­li­ga und Kreis­li­ga A, wohl die Re­le­ga­ti­on war­tet.

Hol­ger Rein­ders re­det in Sa­chen Sai­son­ziel nicht um den hei­ßen Brei her­um: „Schon vor dem Punkt­spiel­start wa­ren wir uns dar­über im Kla­ren, dass wir wie­der zu­rück in die Kreis­li­ga A wol­len. Wir ha­ben ei­nen hoch­ka­rä­tig be­setz­ten Ka­der und mit An­dre­as Ko­ber, der seit No­vem­ber 2019 für uns ar­bei­tet, ei­nen her­vor­ra­gen­den Trai­ner, der op­ti­mal zu uns passt, die nö­ti­ge Au­to­ri­tät aus­strahlt, aber auch die Nä­he zu den Spie­lern fin­det. Durch sein po­si­ti­ves Auf­tre­ten, ge­paart mit dem sport­li­chen Er­folg, hat er auch im Um­feld die rich­ti­ge Ak­zep­tanz.“ Der „Prä­ses“ der SpVg. 05/06, seit Sep­tem­ber 2016 im Amt, stellt zu­dem die gu­te Zu­sam­men­ar­beit im Vor­stands­team her­aus. Dem Gre­mi­um ge­hö­ren Rolf Hau­kamp (2. Vor­sit­zen­der), An­ni­ka Wei­din­ger (Ge­schäfts­füh­re­rin), Dirk Schul­ten (Bei­rats­vor­sit­zen­der), Ju­gend­lei­ter Ma­ik Bei­ler und des­sen Stell­ver­tre­ter Pa­trick Nö­cker an – die zwei Letzt­ge­nann­ten zäh­len mit Tor­wart­coach Phil­ipp Wey­mann zu Ko­bers Trai­ner­team.

Für den 1. Vor­sit­zen­den spielt auch die Zwei­te, die in der Par­al­lel­grup­pe an­tritt und mit ei­ner ge­sun­den Mi­schung aus Nach­wuchs­leu­ten und Rou­ti­niers als Un­ter­bau für die Ers­te dient, ei­ne we­sent­li­che Rol­le. Das vom lang­jäh­ri­gen 1. Mann­schaft-Spie­ler Alex Ped (44) trai­nier­te Team ist Auf­stei­ger und be­legt ei­nen acht­ba­ren sechs­ten Rang – der Li­ga­er­halt gilt als Nah­ziel. Das wie­der­um wür­de den An­sprü­chen von An­dre­as Ko­ber und sei­nen Schütz­lin­gen nicht ge­nü­gen. Nach dann zwei Jah­ren wol­len die Süder im kom­men­den Ju­ni end­lich raus aus der B-Klas­se. Schließ­lich ist es noch gar nicht so lan­ge her, dass der Klub in der Be­zirks­li­ga auf­lief. So beim Kurz-Gast­spiel in 2008/2009 und an­schlie­ßend von 2011 bis 2016 so­gar fünf Sai­sons lang in Se­rie.

Der­zeit be­we­gen sich die sport­li­chen Zu­kunfts­pla­nun­gen in ei­nem glei­cher­ma­ßen über­schau­ba­ren wie rea­lis­ti­schen Rah­men. Ko­ber blickt ein we­nig vor­aus: „Die Spie­ler, wir als Trai­ner­team und der Vor­stand wol­len ge­mein­sam et­was Nach­hal­ti­ges auf­bau­en. Wir ha­ben hier ein rich­tig gu­tes Um­feld, die nö­ti­ge Un­ter­stüt­zung des Vor­stands, kön­nen ru­hig ar­bei­ten und ha­ben für Kreis­li­ga B-Ver­hält­nis­se ei­nen sehr gut auf­ge­stell­ten Ka­der. Das al­les ist zwar kei­ne Ga­ran­tie für ei­nen Hö­hen­flug, da im Ver­lauf ei­ner Sai­son auch Un­vor­her­seh­ba­res pas­sie­ren kann, bie­tet aber ei­ne so­li­de Ba­sis für un­ser Pro­jekt.“ Der 35-jäh­ri­ge Coach, zu­letzt bei DSC 99 und Ben­rath-Has­sels tä­tig, ver­fügt be­reits über Auf­stiegs­er­fah­rung, schaff­te mit der SG Ben­rath-Has­sels 2017 den Sprung in die Be­zirks­li­ga.

Auch im 05/06-Ka­der ste­hen zahl­rei­che Jungs, die schon hö­her­klas­sig ge­kickt ha­ben und durch den gu­ten Kon­takt zum Übungs­lei­ter in den Hil­de­ner Sü­den ge­lotst wer­den konn­ten. Taou­fik Baouch, vom Lan­des­li­gis­ten Schwarz-Weiß 06 Düs­sel­dorf ge­kom­men, zählt nicht di­rekt da­zu. Der 30-jäh­ri­ge Of­fen­siv­mann kennt sich aber in Fuß­ball-Hil­den aus, trug das Tri­kot des AC Ita­lia und ab­sol­vier­te beim VfB 03 zwi­schen 2013 und 2015 im­mer­hin 16 Ein­sät­ze im Ober­li­ga­team.

Ehe­ma­li­ge Weg­ge­fähr­ten des Trai­ners sind in­des Sa­scha Hof­rath (27 – Spar­ta Bilk, Ben­rath-Has­sels), Kings­ley Ono­mah An­no­in­ting (24 – Ben­rath-Has­sels), Bas­ti­an Ado­ma (21 – zu­letzt DSC 99, da­vor B-Ju­nio­ren-Bun­des­li­ga bei For­tu­na Düs­sel­dorf und Lan­des­li­ga beim FSV Voh­win­kel), Pa­trick Traut­ner (Wers­ten 04) und der je­doch nicht re­gel­mä­ßig zur Ver­fü­gung ste­hen­de Tor­hü­ter Oli­ver Schil­bock (38 – TSV Ur­den­bach).

Da­zu kom­men die „Rück­keh­rer“ Tor­ben Tie­de­mann (19), zu­letzt für ein Jahr beim Be­zirks­li­gis­ten Kal­kum-Witt­la­er ak­tiv, Se­bas­ti­an Ti­bur­ti­us (32 – HSV Lan­gen­feld) und Tho­mas An­gen­endt (33). Der Schluss­mann stand be­reits für die 05/06er und den VfB 03 Hil­den II im Be­zirks­li­ga­tor und will nach ei­ner schöp­fe­ri­schen Pau­se wie­der voll mit­zie­hen.

Zu den Leis­tungs­trä­gern zäh­len au­ßer­dem Ei­gen­ge­wächs Flo­ri­an Mül­ler (24), der als ge­lern­ter Mit­tel­feld­spie­ler seit Wo­chen in der Ab­wehr­zen­tra­le über­zeugt, und An­grei­fer And­re Ogon (30), der frü­her für Berg­hau­sen, Reus­rath und TSV So­lin­gen un­ter­wegs war. Nicht zu ver­ges­sen Ka­pi­tän Fe­lix Ei­sen­bart. Der 34-Jäh­ri­ge lief un­ter an­de­rem für den SV Hil­den Nord in der Lan­des­li­ga (2013/2014), spä­ter für den Be­zirks­li­gis­ten HSV Lan­gen­feld auf und heu­er­te im Som­mer 2019 wie­der bei sei­nem Stamm­ver­ein an.

Aber nicht nur die hö­her­klas­sig er­prob­ten Cracks ha­ben ih­ren Stel­len­wert in Ko­bers Über­le­gun­gen. „Mit dem ge­ra­de aus der A-Ju­gend auf­ge­rück­ten Ab­wehr­spie­ler Till Jeuck, dem von den A-Ju­nio­ren des FC Mon­heim zu uns ge­wech­sel­ten Eric Hell­wig oder Ha­kan Co­ban von Türkspor Hil­den ha­ben drei Jungs den Sprung in die Start­elf ge­schafft, die wir an­fangs kaum auf der Rech­nung hat­ten. Von da­her sind die Stamm­plät­ze um­kämpft, was dem Leis­tungs­ge­dan­ken nur för­der­lich ist“, be­tont der Coach. An­der­seits: So­ge­nann­te ge­setz­te Spie­ler gibt es auch. Wie das bis da­to 43 Mal ins Schwar­ze tref­fen­de Trio Ono­mah An­no­in­ting (18 To­re), Ado­ma (14) und Baouch (11).

Auf die star­ke Of­fen­si­ve, die in­des die ein­zi­ge Nie­der­la­ge, das 2:3 am sechs­ten Spiel­tag beim SV Hil­den-Nord auch nicht ver­hin­dern konn­te, ist dem­nach Ver­lass. Da­zu ge­sel­len sich ei­ne ge­ho­be­ne fuß­bal­le­ri­sche Qua­li­tät, die Er­fah­rung, über die vie­le Spie­ler ver­fü­gen so­wie der aus­ge­präg­te Zu­sam­men­halt in­ner­halb der Trup­pe. „Al­les Fak­to­ren, die im wei­te­ren Sai­son­ver­lauf, vor al­len Din­gen in den so­ge­nann­ten en­gen Be­geg­nun­gen, ent­schei­dend sein kön­nen“, macht Ko­ber deut­lich.

Wäh­rend der Zwangs­pau­se ver­sucht der Trai­ner, sei­nen Ka­der mit den vor dem „Lock­down“ aus­ge­ge­be­nen Trai­nings­plä­nen bei Lau­ne zu hal­ten: „Die Jungs sol­len die über ei­ne App kon­trol­lier­ten Lauf­ein­hei­ten in Ei­gen­ver­ant­wor­tung ab­sol­vie­ren – min­des­ten zwei pro Wo­che. Ob es im De­zem­ber wirk­lich wei­ter­geht, ist eher Spe­ku­la­ti­on. Dar­an zu glau­ben, fällt an­ge­sichts der ak­tu­el­len Fall­zah­len schwer.“ In Klas­sen­pri­mus SV Nord, MSV Düs­sel­dorf II und GSC Hel­las Düs­sel­dorf sieht der Coach, Stand heu­te, die ärgs­ten Ri­va­len im Auf­stiegs­kampf.

Aufrufe: 019.11.2020, 08:00 Uhr
RP / Elmar RumpAutor