SKV Rutesheim: Der Trainer setzt auf das falsche Pferd

Eine schwierige Personalsituation und ein Trainer, der sich eingesteht, seinem Team die falsche taktische Marschroute mit auf den Weg gegeben zu haben: die SKV Rutesheim musste mit leeren Händen die Heimreise aus Öhringen antreten. Der Aufsteiger hatte mit 3:2 (2:0) die Oberhand behalten.

Neben den Verletzten Stamatis Sideris und Michael Käpplinger sowie dem rot-gesperrten Tobias Weiß musste Rolf Kramer kurzfristig auch noch auf die Stammkräfte Dennis Schwenker (Muskelfaserriss) und Alexander Wellert wegen Krankheit verzichten. Der Coach setzte deshalb auf ein 4-2-3-1-System, um möglichst schnell hinter die letzte Reihe des Gegners zu kommen. Ein Spiel, das die Mannschaft normalerweise nicht praktiziert. Die SKV hatte zwar mit einem Pfostenschuss von Raphael Schneider die erste Chance. Es zeichnete sich aber schnell ab, dass die Gäste viel zu hektisch agierten, zu viele Ballverluste produzierten und deshalb auch keine Kontrolle über das Spiel bekamen.

Der erste Gegentreffer resultierte aus einer gelungenen Standardsituation der TSG Öhringen. Kramer: „Das ist kaum zu verteidigen.“ Jan Ruven Schieferdecker traf nach Freistoß per Kopf (7.). Für den Aufsteiger ergaben sich immer wieder hochkarätige Konterchancen. Eine davon nutzte Alexander Overcenko zur 2:0-Pausenführung (37.).

Die SKV stellte in der zweiten Hälfte auf ein 4-3-3-System um und kam damit etwas besser ins Spiel. Ein weiterer Konter abgeschlossen erneut durch Overcenko schien die Entscheidung gebracht zu haben (59.). Ein verwandelter Handelfmeter von Christopher Baake brachte den Anschluss (68.). Nachdem Öhringen seinerseits eine Strafstoßchance ungenutzt ließ und Joshua Schneider zum 2:3 verkürzte (87.), durfte Rutesheim doch noch einmal hoffen – mehr aber auch nicht.

SKV Rutesheim: Pohle, J. Schneider, Trefz, Haug (85. Lang), Wemmer (53. Vaihinger), Gebbert, Elfadli (61. Giray), R. Schneider, Baake, Hertenstein (74. Geiger), Crepaldi.