2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Bruchlandung auf eigenem Platz: Die SKV Rutesheim (Jonas Arcalean/links) verliert gegen den FV Ravensburg mit 1:3. Andreas Gorr
Bruchlandung auf eigenem Platz: Die SKV Rutesheim (Jonas Arcalean/links) verliert gegen den FV Ravensburg mit 1:3. Andreas Gorr

Die SKV braucht ein kleines Wunder

Die A-Junioren verlieren zu Hause gegen den FV Ravensburg mit 1:3

Die Rutesheimer A-Junioren verlieren auf eigenem Platz das erste Aufstiegsspiel in die Oberliga gegen den FV Ravensburg mit 1:3 (0:1). Die Gäste treten selbstbewusst und abgebrühter auf.

Die Gesänge nach dem Spiel aus der Kabine des Gastes klangen bereits so, als ob er gerade eben den Aufstieg in die A-Junioren-Oberliga Baden-Württemberg perfekt gemacht hat. Im Duell der Meister aus den Verbandsstaffeln Nord und Süd dürfte das 3:1 (1:0) des FV Ravensburg bei der SKV Rutesheim tatsächlich schon ein großer Schritt dahin gewesen sein. Mehr aber auch nicht. Schließlich ist am Samstag, 4. Juli, 15 Uhr, noch das Rückspiel in Ravensburg zu absolvieren. Und da gibt es schon jetzt von SKV-Trainer Marcel Pfeffer eine klare Ansage: ,,O. k., wir haben gegen einen guten Gegner mit 1:3 verloren. Aber wir haben sicher nicht so gespielt, wie wir es eigentlich können. Mal sehen, was passiert, wenn es uns gelingt, dort ein Tor vorzulegen."

Auf heimischem Platz ist es dem Rutesheimer Team nicht gelungen. Die stattliche Kulisse von 600 Zuschauern - so viele kamen noch nicht einmal bei den Landesliga-Derbys der ersten Mannschaft - und die Bedeutung der Partie ließen bei einigen Akteuren die Füße zittern. Die SKV agierte streckenweise zu ängstlich, leistete sich ungewohnt viele Fehlpässe.

Auffälligstes Beispiel in Reihen der Gastgeber war Daniel Elfadli im zentralen Mittelfeld. Gleich mehrfach ließ er in den ersten Minuten die Bälle zu weit vom Fuß oder beförderte sie direkt zum Gegner. Ravensburg schaltete in diesen Situationen blitzschnell um und nutzte den Ballgewinn, um zielstrebig in die Gefahrenzone zu kommen. Nach acht Minuten war es dann auch schon passiert: Elfadli verlor den Ball an der Mittellinie, es folgte der Pass in die Spitze auf Felix Bonelli, und der schloss eiskalt flach links zum 0:1 ab.

Zwar trafen für Rutesheim Markus Wellert (6.) und der für Elfadli eingewechselte Yannik Schrempf (43.), der teilweise etwas einseitig gegen die SKV pfeifende Schiedsrichter Lukas Graeser-Herbstreuth (Stuttgart) pfiff in beiden Fällen jedoch wegen Abseits ab. Viel mehr hatte die Pfeffer-Elf nach vorn nicht zu bieten, weil das Spiel zunächst zu statisch angelegt war und die Spitzen sich zu wenig bewegten.

Mit dem Wiederanpfiff ein anderes Bild: Die SKV kam energisch aus der Kabine. Der manchmal zu eigensinnige Endrit Syla schoss aus 25 Metern nur knapp links vorbei (46.). Doch die kalte Dusche folgte auf dem Fuße. Ravensburgs Felix Bonelli wurde zum Mann des Tages, als er mit zwei weiteren Treffern innerhalb von vier Minuten (50., 54.) auf 3:0 erhöhte.

Sang- und klanglos wollten sich die Gast­geber aber nicht verabschieden. Syla verwandelte nach Foul an Schrempf einen Elfmeter sicher (61.). Ravensburg wackelte jetzt, fiel aber nicht. Das Heimteam agierte eine knappe Viertelstunde druckvoll, danach verflachte die Partie.

Eine Trainingswoche bleibt der SKV nun, um das scheinbar Unmögliche noch zu schaffen. ,,Wir probieren alles und schauen, was herauskommt", sagt Trainer Pfeffer. Rutesheim muss mit zwei Treffern Differenz gewinnen (keine Europapokal-Arithmetik), um ein direkt folgendes Elfmeterschießen zu erzwingen. Bei einem Sieg mit drei Toren Vorsprung steigt die SKV auf. Am wahrscheinlichsten ist aber derzeit die Variante, dass auch am kommenden Samstag die Gesänge wieder aus der Ravensburger Kabine kommen.

SKV Rutesheim: Pohle, Alberici (60. Wünsch), Rähmer, Lang, M. Weeber, Syla, Vaihinger, Elfadli (34. Schrempf), Arcalean (59. Käpplinger), A. Weeber (85. D'Alleva), Wellert.

Aufrufe: 029.6.2015, 12:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Andreas KlingbeilAutor