2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligabericht
Ümit Balikci (Hellas, blaues Trikot) und Milan Koleda von Kastel 06 zeigen es an: Für beide Teams soll es am Saisonende nach oben in die Gruppenliga gehen. Archivfoto: Vigneron.
Ümit Balikci (Hellas, blaues Trikot) und Milan Koleda von Kastel 06 zeigen es an: Für beide Teams soll es am Saisonende nach oben in die Gruppenliga gehen. Archivfoto: Vigneron.

Spannender Dreikampf oben und unten

Rückblick KOL Wiesbaden: Spannung bis zum letzten Spieltag garantiert +++ Nordenstadt thront vor Kastel 06 und Hellas +++ Eingebaute Torgarantie bei Kastel 46

WIESBADEN. Bis Mitte Februar ruht in den heimischen Fußballkreisen nach ereignisreichen Monaten der Ball. Grund genug für uns das sportliche Geschehen der Hinrunde noch einmal Revue passieren zu lassen. Heute an der Reihe: Die Kreisoberliga Wiesbaden.

Das Spitzentrio: Bereits früh kristallisierten sich zwei Teams als heiße Aufstiegskandidaten heraus, die auch vor der Saison als Aufstiegsfavorit gehandelt wurden - Kastel 06 und Hellas Schierstein. Die 06er starteten mit neun Siegen und zwei Remis überragend in die Saison, wurden erstmals vom FC Naurod besiegt. Gegen Ende der Hinrunde geriet das Team von Trainer José Ferreira allerdings in eine Mini-Krise, als man innerhalb von vier Tagen zweimal unterlag (4:5 in Amöneburg, 0:2 gegen den Türkischen SV). Hellas Schierstein profitiert vor allem von seiner Heimstärke. Die Griechen sind das einzige Team, was auf heimischen Geläuf noch ungeschlagen ist. Drei potenzielle Verfolger gab es während der Saison noch, von denen allerdings nur ein Team wirklich in die Phalanx von Hellas und Kastel vordringen konnte - und wie! Während der Vorjahreszweite FC Naurod nach fünf Niederlagen viel zu viele Punkte liegen ließ und der Türkische SV etwas zu unbeständig agierte, startete der TuS Nordenstadt so richtig durch. In den letzten 15 Partien verlor die Ländches-Elf nur einmal, profitierte von den wenigen Strauchlern der Konkurrenz und schoss am vorletzten Spieltag Tabellenführer Hellas Schierstein mit 5:1 vom Thron. Es scheint so, als ob es TuS-Coach Torsten Becht in dieser Saison besonders gut gelingt, das in Nordenstadt traditionell schlummernde Potenzial an jungen Spielern, erfahrenen Leitwölfen und externen Neuzugängen in Erfolg umzusetzen. Somit ergibt sich eine Tabellenkonstellation, die kaum spannender sein könnte. Nordenstadt 44, Hellas 43, Kastel 42! Ein Team wird es am Ende in die Gruppenliga schaffen, ein Team sein Glück in der Relegation versuchen dürfen und ein Team wird wohl leer ausgehen. Das macht doch Lust auf eine spannende Rückrunde!

DIe Ballermänner: Mit insgesamt 84 Treffern stellt die Offensive des TuS Nordenstadt mit Abstand Ligaspitze dar. Fast schon logisch, dass auf den Plätzen eins und drei der Torjägerliste auch Spieler des Tabellenführers zu finden sind. Dennis Deider führt mit 23 Treffern bei 18 Assists die Liste an und ist auf einem guten Weg, seinen Wert der vergangenen Saison, als er sage und schreibe 42 Treffer erzielte, zu knacken. Gregor Schenk blüht nach verletzungsgeplagten Jahren nun endlich wieder auf und steuerte 18 Treffer in 15 Partien bei. Wer viele Tore sehen will, der sollte unbedingt mal zu einem Spiel von der TSG Kastel 1846 fahren. In 18 Spielen fielen dort sage und schreibe 119 Tore (Verhältnis 60:59), was einen Schnitt von 6,6 Toren pro Spiel bedeutet! 36 der 60 Kasteler Treffer gehen auf das Konto von Berat Karabey (21 Treffer) und Nabil Morchid (15), was für die beiden Platz zwei und vier in der Torjägerliste bedeutet!

Das verrückteste Spiel: Tja, wer hätte das gedacht? Als am achten Spieltag Schlusslicht SV Erbenheim den damals 13. SV Italia empfing, hätten wohl die wenigsten mit einem actionreichen Torspektakel gerechnet. Nach 90 Minuten stand ein unglaubliches 6:6 zu Buche ! Nachdem es zur Halbzeit 2:3 für die Azzurri stand (Tore: Kaltenschnee, Fröhlich / Buschmann, Incesu, Desio), bauten die Italiener durch Karim El Hayanis Doppelpack und einem Treffer von Mo Tajjiou das Ergebnis bis auf 3:6 in der 57. Minute aus. Doch Erbenheim kam durch Treffer von Jeremy White, Luigi Riggio, Tuncay Colak und dem Last-Minute-Goalgetter Andy Bürger noch zu einem umjubelten 6:6-Ausgleich. Wahnsinn!

Die Abstiegskandidaten: Leider war dieses 6:6 aus Erbenheimer Sicht nur eines von ganz wenigen Highlights der Hinrunde. Dem SVE, einer der Vereine die gefühlt schon eine Ewigkeit in der KOL zuhause sind, droht mehr denn je der Abstieg in die A-Klasse. Mit erst 13 Punkten rangiert die Oberfeld-Truppe auf dem letzten Rang, hat aber noch durchaus Tuchfühlung zu zwei anderen Teams, die unten drinstehen. Denn dem SV Niedernhausen II ging nach gelungenem Start mit drei Siegen aus fünf Spielen aber gehörig die Puste aus. Aus den letzten zehn Spielen holte man nur einen Punkt, die letzten sechs Spiele gingen gar mit 1:29 Toren allesamt verloren. 15 Punkte stehen bislang auf der Habenseite. Mit 16 Punkten schlagen sich sich die Hartplatz-Helden vom VfR Wiesbaden , die zum Start der neuen Runde einige Leistungsträger an potentere Teams abgeben mussten (u.a. Ahmed Baladi zu Meso, Umut Kolcu und Noureddine Tahiri zu Hellas), durchaus wacker. Bislang hält sich das Team von FuPa-AllStar Ali Almousati aber gut im Rennen und knöpfte Hellas Schierstein in zwei Spielen gar vier Punkte ab.

Aufrufe: 05.2.2016, 08:00 Uhr
Philipp DurilloAutor