2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Ausgelassener Jubel von Edis Sinanovic (links im Bild) und Can Özer (rechts). Durch den 1:0-Sieg hat Schott Mainz den SV Röchling Völklingen in der Tabelle überholt. Foto: Jörg Henkel.
Ausgelassener Jubel von Edis Sinanovic (links im Bild) und Can Özer (rechts). Durch den 1:0-Sieg hat Schott Mainz den SV Röchling Völklingen in der Tabelle überholt. Foto: Jörg Henkel.

Sinanovic lässt Schott Mainz jubeln

TSV schlägt Völklingen 1:0 / Siegtreffer in der Nachspielzeit

Fast 92 Minuten hat es gedauert, ehe der Ball erstmals über die Torlinie rollt. In genau diesem Moment stößt Ali Cakici einen lauten Jubelschrei aus und stürmt los. Irgendwo muss er hin, seine Freude loswerden. Und während Co-Trainer Klaus Bauer („Ich hör nix mehr“) sich am Ohr reibt, springt der muskulöse Trainer des TSV Schott Mainz dem Schiedsrichterassistenten in die Arme. Weil er gerade da steht, während sich einige Meter die Seitenauslinie hinauf ein großer Klumpen Mainzer Spieler auftürmt. Selten hat ein Treffer eine solche Euphorie auf der Otto-Schott-Sportanlage ausgelöst.

„Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf das Trainerteam“, jubelt Manager Till Pleuger nach dem hart erkämpften 1:0 (0:0) gegen den SV Röchling Völklingen, mit dem die Mainzer nicht nur in der Oberliga-Tabelle die Saarländer überholen, sondern sich auch einen beruhigenden Abstand Richtung Abstiegszone verschaffen.

Und wie fiel das Tor? „Es ging viel zu schnell“, versucht sich Siegtorschütze Edis Sinanovic zu erinnern. „Ich sehe Ilias stehen, spiele ihn an und laufe einfach Richtung Tor. Er steckt perfekt durch.“ Das ging in der Tat viel zu schnell für die Gäste-Deckung. Und anders als zuvor, als er aus ähnlicher Position das Lattenkreuz traf (82.), legte Sinanovic den Ball flach ins lange Eck. „Ein unglaubliches Gefühl, einfach nur geil“, jubelt Vorlagengeber Ilias Soultani. „Unnötig dramatisch“ fand Sinanovic dieses Finale – und „extrem wichtig.“

Wer eine vom 4:1-Halbfinalsieg im Pokal in Fehrbach euphorisierte Mainzer Mannschaft erwartet hatte, lag falsch. Zäh war es in Halbzeit eins, die Schott-Elf verfranste sich oft in der engen Gäste-Deckung, Völklingen wurde immer wieder in Gegenstoßsituationen gefährlich, TSV-Keeper Alexander Motz war gegen Caner Metin (24.) und Sammer Mozain (41.) gefordert, Sebastian Kühn rettete in höchster Not gegen Mozain (27.). Erst nach dem Seitenwechsel erarbeitete sich der TSV ein immer größeres Übergewicht, hätte durch Can Özer (67.) und Sinanovic (79.) in Führung gehen müssen. „Und wir standen hinten endlich richtig stabil“, hebt Serdal Günes hervor, „das hat uns die Sicherheit gegeben, ruhigen Fußball zu spielen.“ 13 Heimspiele hatte es seit dem 3:0 gegen Wirges gedauert, ehe hinten wieder die „Null“ stand.

Zudem blieben die Mainzer unbeirrt bei ihrem schnellen Flachpassspiel, ließen sich nicht verleiten, die Brechstange auszupacken. „Es war wichtig, dass wir unser Glück erzwungen haben“, betont Cakici, „und das geht nicht ohne Qualität. Spielerische und mentale Qualität.“ „Man hat gesehen, dass wir alle zusammenstehen“, sagt Manager Till Pleuger, „es hat sich ausgezahlt, dass wir alle cool geblieben sind.“ Auch übrigens der heftig bestürmte Schiedsrichterassistent.

TSV Schott Mainz: Motz – Günes, Senftleben, Kühn, Heizmann – Bilotta (78. Soultani), Rinker – Schwarz (56. Fischer, 87. Heeg), Sakai, Sinanovic – Özer.

Aufrufe: 016.4.2016, 17:26 Uhr
Torben SchröderAutor