Platz zwei, erster Verfolger von Ligaprimus SV Pullach – wer das noch vor wenigen Wochen laut ausgesprochen hätte, wäre als Träumer verunglimpft worden. Doch die Mannschaft von Spielertrainer Fabian Hürzeler steigerte sich nach schwachem Saisonstart von Spiel zu Spiel, zudem schlugen die spät verpflichteten Gianluca Simari und Ünal Tosun so spektakulär ein, wie man es von Neuzugängen nur hoffen kann.
„Die letzten beiden Spielen waren nicht mehr so gut wie die zu Beginn unserer Serie“, kritisierte FC-Abwehr-Ass Denny Herzig nach dem Schlusspfiff.
Nach nunmehr sechs Siegen in Folge gibt es eigentlich wenig zu kritisieren, eigentlich. Hier und da ein mahnendes Wort auch im Siegesrausch hat aber noch nie geschadet. Nicht nur mahnende, sondern auch laute und deutliche Worte gab es bei den Blau-Gelben in der Halbzeit. Kaum war der Pausenpfiff ertönt und die Spieler in der Kabine, kam FCP-Spielertrainer Fabian Hürzeler auch schon wieder heraus. „Ja, es wurde laut“, bestätigte der Pipinsrieder Übungsleiter. „Ich haben ihnen deutlich gesagt, was ich von der ersten Halbzeit gehalten habe und allen deutlich gemacht, wie ich mir die Fortsetzung vorstelle“, so der Ex-Löwe angefressen.
Sein Team hat die Worte augenscheinlich sehr ernst genommen, denn direkt nach Wiederanpfiff stand eine völlig veränderte Pipinsrieder Mannschaft auf dem Feld, und das, obwohl der Trainer nur zwei Mal ausgewechselt hatte.
Es wurde fortan gerannt und gekämpft. Die vielen diagonal gespielten Bälle der ersten Halbzeit wurden reduziert, Zweikämpfe angenommen, die Fehlpassquote verringert – und jedem Ball wurde nachgegangen. Mit zwei Treffern in den Schlussminuten fuhr der FCP zwar einen glücklichen, aber unter dem Strich hoch verdienten Erfolg ein. Die Regensburger konnten sich bei ihrem gut aufgelegten Keeper Alex Weidinger bedanken, dass sie nicht noch höher verloren haben. Zwischen der 65. und 77. Minute machte der Gästeschlussmann Großchancen von Ruben Popa, Gianluca Simari und Dennis Liebsch zunichte. Dass sein Gegenüber Thomas Reichlmayr keinen Deut schlechter ist, bewies er in der 87. Minute, als er gegen Kaan Aygün in einer Eins-gegen-Eins-Situation sensationell parierte.
Nur zwei Minuten später schoss der eingewechselte Philip Grahammer nicht nur das Tor zum Sieg, sondern sein Team auch auf Rang zwei.
Text: Bruno Haelke
FC Pipinsried – SSV Jahn Regensburg II 3:2 (0:1)
FC Pipinsried: Thomas Reichlmayr, Thomas Berger, Denny Herzig, Arbnor Segashi, Fabian Hürzeler, Sebastian Mitterhuber (46. Philip Grahammer), Gianluca Simari (73. Junis Ibrahim), Ünal Tosun, Dennis Liebsch, Markus Achatz, Thomas Schreiner (46. Ruben Popa)
SSV Jahn Regensburg II: Alexander Weidinger, Kilian Seitle, Jakob Zitzelsberger, Maximilian Wolf, Nico Schneck, Johannes Stingl, Andreas Jünger, Marco Pfab, Markus Ziereis (67. Kaan Aygün), Andreas Kalteis (70. Timo Spennesberger), Michael Faber (87. Tobias Hoch)
Schiedsrichter: Benedikt Öllinger
Zuschauer: 280
Tore: 0:1 (37.) – Nico Schneck. 1:1 (50.) – Ruben Popa. 1:2 (67.) – Markus Ziereis. 2:2 (81.) – Thomas Berger. 3:2 (90.) – Philip Grahammer.