2024-04-15T13:50:30.002Z

Ligavorschau
Fordert mehr Eigenmotivation seiner Spieler: SSV-Trainer Kinan Moukhmalji. Foto: Bröhl
Fordert mehr Eigenmotivation seiner Spieler: SSV-Trainer Kinan Moukhmalji. Foto: Bröhl

Weniger Worte, mehr Taten

Brandreden gehören in Siegburg der Vergangenheit an - Spieler in der Pflicht

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Siegburger SV 04 - SV Bergisch Gladbach 09 (So 15:15)

Schiedsrichter: Michael Olligschläger (Akhtamar)

Auch über zwei Flugstunden entfernt war Kinan Moukhmalji über jeden Schritt seiner Mannschaft informiert. Während die Hochzeitsgäste um ihn herum die Vermählung seines Kumpels feierten, nahm sich der Siegburger Trainer am Sonntag um Punkt 15 Uhr eine Auszeit. An einem ruhigen Fleckchen auf der Finca in Palma de Mallorca telefonierte und „simste“ der 45-Jährige mit seinem Betreuer Sascha Fälber, um das Derby seiner Mittelrheinliga-Fußballer in Hennef so hautnah wie möglich mitzuverfolgen. Um 16.45 Uhr war die Nachricht von der sechsten Rückrundenpleite des SSV auch zu Moukhmalji durchgedrungen. „Das 0:2 war im ersten Moment ein echter Stimmungskiller“, so der Coach, „Gott sei Dank war die Getränkebar gut gefüllt.“

Wirkung verpufft

Nicht nur das Ergebnis stieß ihm sauer auf, sondern „die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben. Wenn ich höre, dass Hennef den Sieg mehr wollte, macht mich das wütend.“ Auf einen flammenden Appell verzichtete er dennoch nach seiner Rückkehr von der spanischen Mittelmeerinsel: „Ich habe in der Rückrunde schon so viele Brandreden gehalten – irgendwann verpufft die Wirkung.“ Ohnehin wünscht sich der Trainer mehr Eigenmotivation seiner Spieler: „Ich habe früher auch niemanden gebraucht, der mich anstachelt. Bei mir setzte das Kribbeln schon zwei Tage vor dem Spiel ein; sonntags wollte ich dann einfach nur raus auf den Platz.“ Vor dem Duell mit Bergisch Gladbach (So., 15.15 Uhr) werde er daher auf viele Worte verzichten, „das wird die kürzeste Ansprache der Saison. Ich werde ein, zwei taktische Dinge ansprechen und die Aufstellung an die Wand hängen – mehr nicht.“ Jeder Spieler könne die Tabelle lesen und sollte „allmählich begreifen, wie ernst die Lage ist“.

Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass doch vier Teams absteigen, müsste der SSV tatsächlich noch mal zittern. Nur drei Punkte trennen den Aufsteiger vom Viertletzten Inde Hahn. Und das, obwohl man auf Rang drei überwintert hatte. „Dass wir nach dieser tollen Hinrunde nicht schon längst gerettet sind, ist ein schlechter Witz“, so Moukhmalji. Doch der Abstiegskampf ist traurige Realität. Ebenso wie die Tatsache, dass Torjäger Julian Fälber (5. Gelbe Karte) am Sonntag fehlen wird. Sollte auch Felix Heinz (Knöchelblessur) ausfallen, hätte Moukhmalji ein Problem: „Dann bleibt uns eigentlich nichts anderes übrig, als zu mauern und vorne auf den lieben Gott zu hoffen.“

Ein gutes Omen könnte die Bergisch Gladbacher Bilanz gegen die Teams aus dem Rhein-Sieg-Kreis sein. Gegen Hennef (1:1, 0:1) und Siegburg (2:2) blieben sie ohne Sieg, nur Windeck konnte man zu Hause bezwingen (3:0). Zuletzt feierten die 09er jedoch ein Erfolgserlebnis: Mit dem 4:3 im Duell bei Hilal Maroc Bergheim beendete man die Serie von drei sieglosen Spielen. Damit liegt man punktgleich mit Wegberg-Beeck auf Rang drei, der Stadtrivale TV Herkenrath lauert mit einem Zähler Rückstand auf Platz vier. Im Gegensatz zum Spitzenreiter VfL Alfter hat das Trio für die Regionalliga gemeldet.

Viele Worte wird also auch Gästetrainer Thomas Zdebel am Sonntag nicht benötigen, um seine Elf zu motivieren.

  • 3 Spiele nacheinander konnte Siegburg zuletzt nicht mehr gewinnen
  • Der SV Bergisch Gladbach hat in 9 Spielen gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel 15 Punkte eingefahren
  • Gegen die Top-3 der Tabelle hat Siegburg in 5 Spielen 3 Punkte eingefahren

Roder kehrt zurück

SC Borussia Freialdenhoven - FC Hennef 05 (So 15:00)

Schiedsrichter: Nico Fuchs (Dürscheid)

Vor dem Duell beim Achten Freialdenhoven (So., 15 Uhr) warnt der Hennefer Trainer Sascha Glatzel vor „einem der gefährlichsten Teams der Liga“. Gut, dass Matthias Roder und eventuell auch Denis Wegner wieder im Kader stehen. Beide waren zuletzt verletzt.

  • 10 Punkte in 8 Partien hat Freialdenhoven gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel eingefahren
  • Rene Dabers vom FC Hennef konnte gegen Freialdenhoven insgesamt schon 3 Treffer erzielen
  • Seit 15 Spielen endete ein Duell zwischen Freialdenhoven und FC Hennef nicht mehr torlos



TSV Germania Windeck - FC Viktoria Arnoldsweiler (So 15:00)

Schiedsrichter: Frederik Holz (TuS Ülpenich)

Germania Windeck peilt gegen den Ligazehnten Arnoldsweiler (So., 15 Uhr) den ersten Punktgewinn in diesem Jahr vor heimischer Kulisse an. Dabei muss der designierte Absteiger auf Jan-Frederick Göhsl und Jan-Luca Hillmann verzichten.

  • In den letzten 10 Spielen konnte Windeck keinen Sieg mehr holen
  • Die letzten 3 Spiele in Serie konnte Arnoldsweileiler allesamt für sich entscheiden
  • Aktuell belegt Windeck in der Heimtabelle den letzten Platz
Aufrufe: 04.5.2017, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor