2024-03-18T14:48:53.228Z

Allgemeines

Siegburg 04 wandelt auf Hoffenheimer Spuren

Fußball-Mittelrheinligist verpflichtet den erst 28 Jahre alten Philip Stegert als neuen Trainerrnrn

Die Überraschung ist perfekt: Ein erst 28 Jahre alter Youngster soll den Siegburger SV 04 in der Fußball-Mittelrheinliga wieder zu Erfolgen führen. Mit der Verpflichtung von Philip Stegert als neuem Coach und Nachfolger des zurückgetretenen Trainerduos Kinan Moukhmalji und Fatih Özyurt gehen die Kreisstädter völlig neue Wege. Stegert trainierte zuletzt den TuS Birk, mit dem er in der vergangenen Saison die Rückkehr in die Kreisliga A schaffte. Der neue Übungsleiter bringt als Fitnesstrainer Christian Graff mit, mit dem er auch in Birk schon zusammenarbeitete.

„Es ist für den Jungen eine Riesenchance, aber auch für den Club“, kommentiert SSV-Medien-beauftragter Toni Bunte das Engagement. Dynamisch, explosiv, modern, ehrgeizig – so wird Stegert allgemein beschrieben. „Ich halte es sogar für besser für die Entwicklung des Vereins, wenn ein junger Mann kommt – gerade weil derzeit auch der Unterbau für die erste Mannschaft fehlt“, meint Bunte. So soll Stegert sich auch um den Aufbau einer neuen A-Junioren-Elf kümmern.

Philip Stegert – der Julian Nagelsmann von Siegburg? Parallelen zu seinem prominenten Kollegen vom Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim sind unverkennbar. Selbst hat er nie höherklassig gespielt, dafür konzentriert er sich schon seit geraumer Zeit auf die Trainertätigkeit. Den Erwerb der A-Lizenz strebt er bereits an, sein Fachwissen ist sogar auf höchster Ebene gefragt, denn der 28-Jährige arbeitet nebenbei auch in der Fohlen-Fußballschule von Borussia Mönchengladbach mit. Sein Wort zählt, wenn es darum geht, welche Jungs an das Nachwuchsleistungszentrum der Borussen abgegeben werden.

Und nun wird er also sozusagen ins kalte Wasser geworfen – wie seinerzeit Nagelsmann in Hoffenheim. Zwar nicht in der höchsten deutschen Spielklasse, aber in der höchsten Spielklasse des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM).

Berührungsängste kennt Stegert nicht. „Das ist für mich der nächste Schritt in meiner Entwicklung“, erklärt er. „Der SSV 04 ist in der Region ein absoluter Traditionsverein mit einer guten ersten Mannschaft und einer Menge Potenzial.“ Sein Ziel: „Den Verein wieder größer dastehen lassen. Das ist für mich eine riesige Herausforderung, der ich mich jedoch sehr gern stelle.“

Dass der Wechsel aus Birk in die Kreisstadt überhaupt so problem- und geräuschlos über die Bühne ging, dafür ist er seinem Ex-Verein dankbar. „Der Vorstand des TuS wusste, dass ich mich weiterentwickeln wollte. Daher hatten wir eine Vereinbarung getroffen, dass ich die sofortige Freigabe erhalte, wenn ein Verein anklopft, der mindestens drei Klassen höher als Birk spielt“, sagt der 28-Jährige, der von Beruf Serviceberater bei der Kreissparkasse Köln ist.

Dass Stegert Begeisterung wecken kann, das hat er bislang bereits zur Genüge bewiesen. „Gerade auch über Borussia Mönchengladbach habe ich in den letzten zweieinhalb Jahren viele Erfahrungen gesammelt. Ich möchte den Jungs klarmachen, welch ein toller Sport der Fußball ist“, sprudelt es nur so aus ihm heraus.

An Ideen mangelt es ihm nicht. So „entführte“ er seine ehemaligen Schützlinge in Birk schon mal zu einer Bergfahr-Simulation, zum Kardiotraining, zum Spinning oder auch zum Boxen – Letzteres „wegen der Beinarbeit“. Selbst Yoga stand auf dem Programm – wobei der „Chef“ selbst vor lauter Entspannung einschlief...

Dass die Mittelrheinliga ihm noch gänzlich unbekannt sei, das bestreitet Stegert. „Es ist keineswegs so, dass ich mir erst noch sämtliche Informationen beschaffen muss. Außerdem habe ich mir zuletzt schon die Partie Hennef gegen Deutz angeschaut“, verrät er. Und seinem künftigen Team kündigt er an: „Eine lange Pause oder viel Freizeit wird es nach dem Jahreswechsel nicht geben. Der Vorbereitungsplan steht.“

Aufrufe: 021.12.2018, 12:20 Uhr
General-Anzeiger Bonn / Wolfgang LeyAutor